Ein simpler Vergleich zeigt, dass die Deutsche Bank-Aktie in Zukunft weiterhin stagnieren könnte
Die Aktie der Deutschen Bank (WKN:514000) dümpelt nun schon seit Mitte Dezember auf dem aktuellen Niveau herum. Es gibt zwar immer wieder mal Ausreißer nach oben und unten, doch letztendlich landet die Aktie immer wieder ungefähr da, wo sie gestartet ist. Wann kommt also der große Sprung nach oben? Oder kommt er vielleicht gar nicht mehr? War es das jetzt mit dem Aufwärtspotenzial der Aktie?
Genau das könnte tatsächlich der Fall sein. Ein Vergleich mit der Bewertung der Bank in besseren Zeiten zeigt, dass das Aufwärtspotenzial sehr mäßig sein könnte.
Aktuelle Marktkapitalisierung nicht so weit vom Rekord entfernt, wie man denkt
Als die Deutsche Bank-Aktie ihr Allzeithoch im Jahr 2007 jenseits von 100 Euro je Aktie erreicht hat, war die Welt für Banken noch in Ordnung. Damals konnten die Banken in der EU noch Rekordgewinne verbuchen, von denen viele inzwischen nicht einmal mehr träumen können.
Auch die Deutsche Bank hat damals Gewinne erzielt, die heutzutage scheinbar in weite Ferne gerückt sind. Zumindest ist es schon lange her, dass man auch nur in die Nähe dieser Zahlen kommen konnte. Und genau da liegt mein Punkt. Selbst in besten Zeiten hatte die Bank bei weitaus höheren Gewinnen „nur“ eine Marktkapitalisierung von knapp unter 60 Milliarden Euro. Laut Geschäftsbericht aus dem Jahr 2007 hatte die Bank damals durchschnittlich 496 Millionen ausstehende Aktien und der Kurs lag am höchsten Punkt bei 118,51 Euro. Das ergibt einen Marktwert von 58,8 Milliarden Euro.
Obwohl der Aktienkurs seit dieser Zeit um mehr als 85 % gefallen ist, liegt die derzeitige Marktkapitalisierung bei mehr als 32 Milliarden Euro. Der Grund dafür sind die zahlreichen Kapitalerhöhungen, die in den Jahren nach der Finanzkrise vorgenommen wurden. Durch diese hat sich die Zahl der Aktien mehr als vervierfacht.
Um den Marktwert von damals zu erreichen, müsste die Aktie also auf nicht einmal 30 Euro steigen. Doch die harten Regulierungsvorschriften, die im Zuge der Finanzkrise eingeführt wurden, haben dafür gesorgt, dass die Ertragskraft erheblich gelitten hat.
Rekordgewinne liegen in weiter Ferne
Im Jahr 2007 etwa konnte ein Rekordergebnis von 6,5 Milliarden Euro nach Steuern erzielt werden. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern lag damals bei knapp unter 20 %.
Inzwischen wurden die Ambitionen weit zurückgefahren. Das angestrebte Ziel ist eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von mehr als 10 %, doch selbst das gilt nur unter der Einschränkung normalisierter Bedingungen, also höheren Zinsen und keinen Belastungen aus Strafzahlungen. Das wären dann zwar tatsächlich sechs Milliarden Euro Gewinn, doch bisher ist man noch meilenweit von diesem Ziel entfernt. Im ersten Quartal (das traditionell stärkste Quartal des Jahres) konnte beispielsweise lediglich eine auf das Gesamtjahr hochgerechnete Rendite von 4,5 % erreicht werden.
Starker Anstieg des Kurses nicht ausgeschlossen
Zusammengefasst hat die Deutsche Bank noch ein hartes Stück Arbeit vor sich. Die harten Vorschriften seit der Finanzkrise und die niedrigen Zinsen machen es der Bank schwer die Gewinne von damals wieder zu erreichen. Angesichts dessen und der Tatsache, dass der Marktwert nicht so niedrig ist, wie der Blick auf den Aktienkurs vielleicht glauben machen mag, scheint das Aufwärtspotential der Aktie derzeit mehr als begrenzt zu sein.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.