H&M, Novo Nordisk und Nokia: 3 heiße Turnaround-Storys?
Value-Investoren aufgepasst. Heute habe ich drei brandheiße, namhafte, europäische Aktien im Schlepptau, die in der nahen oder fernen Vergangenheit ordentlich abgestraft worden sind.
Sowohl H&M (WKN: 872318) als auch Nokia (WKN: 870737) sowie Novo Nordisk (WKN: A1XA8R) stehen in der Gunst vieler Investoren nicht gerade ganz oben. Die Gründe hierbei sind vielfältig. Mal ist nur die Anpassung von Prognosen ausschlaggebend für die Missgunst gewesen, mal sogar das Verschlafen von gravierenden Veränderungen im eigentlichen Hauptgeschäftsfeld.
Aber sind diese drei Kandidaten möglicherweise zu den aktuellen Kursen wahre Schnäppchen geworden? Betrachten wir hierzu, was die Unternehmen im einzelnen gerade beschäftigt und bewegt.
H&M mit mehreren Baustellen…
H&M ist für viele, gerade in Deutschland, immer noch die Adresse schlechthin, um preiswert aktuellere Mode zu erwerben.
Allerdings hat das Unternehmen zwei signifikante Baustellen, die ihm momentan kräftig zu schaffen machen. Zum einen schafft es H&M nicht, flächendeckend, effizient und nachhaltig im Onlinehandel Fuß zu fassen. Hier und da könnte man meinen, dass der Abstand zu Verfolger Inditex langsam nahezu uneinholbar wird.
Zum anderen verfügt das Unternehmen, auch im Vergleich zu Inditex, über zu lange Distributionswege. Von der Konzeption, über die Fertigung, bis zum fertigen Produkt im Laden vergehen bei H&M nicht selten mehrere Monate. Da Platzhirsch Inditex vergleichsweise jedoch vermehrt auf kurze Wege setzt, kann das Unternehmen schneller auf aktuelle Trends reagieren. H&M hat hier definitiv das Nachsehen.
Investoren, die versuchen contrarianmäßig bei H&M abzugreifen, wissen nun also auf welche Problemfelder sie achten müssen.
Nokia und das Verpennen der Smartphones
Nokia und die 00er Jahre. In meiner Erinnerung gab es keinen meiner Klassenkameraden, der nicht entweder das Nokia 3310 oder 3330 besaß. Aber was ist dann passiert? Apple brachte Smartphones raus, Nokia setzte weiterhin auf seine konventionellen Handys. Das Ende vom Lied? Ich glaube ein Blick auf den Schulhof so ziemlich jeder Schule in einer großen Pause spricht Bände.
Mittlerweile hat Nokia den Konzernumbau weg vom Mobiltelefonhersteller hin zum Netzwerkanbieter nach Ansicht einiger Analysten gut gemeistert. Das Turnaroundpotenzial könnte also prinzipiell im veränderten Geschäftsfeld liegen.
Novo Nordisk und die gekappten Prognosen
Bei Novo Nordisk ist seit der letzten Anhebung der Prognosen gewissermaßen die Turnaroundstory schon ein wenig im Gange. Dennoch hinterlassen die vorangegangenen drei Prognosesenkungen seit August des letzten Jahres noch immer tiefe Krater im Aktienkurs des Unternehmens.
Momentan pendelt die Aktie im Bereich der 37 Euro-Marke hin und her, die besten Tage jenseits der 50 Euro sind aber noch weit entfernt. Vielleicht gut für Contrarians, die hier noch Luft nach oben wittern.
Interessant ist dementsprechend, wie das Unternehmen die weiteren Aussichten, allen voran die Markt- und Konkurrenzsituation in den Vereinigten Staaten, bewertet. Hier sollte jedwede hypothetische Konterargumentation anknüpfen.
Kalt, heiß oder gar zu heiß?
Wie du die Chancen der einzelnen Unternehmen beurteilst, solltest du dir anhand deiner eigenen eingehenden Analyse gut überlegen. Zu jedem Unternehmen gibt es sicherlich eine optimistische, sowie eine pessimistische Sichtweise.
Pass allerdings auf, dass du dir im Zweifel nicht bei zu viel Optimismus die Finger verbrennst!
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von H&M und Novo Nordisk. The Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.