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Die Analysten erwarten, dass der Bereich selbstfahrende Autos riesig für Alphabet wird. Hier sind die Gründe, warum sie damit Recht haben

Foto: Google

Morgan Stanley sagt, dass Alphabet (WKN:A14Y6H) im Bereich selbstfahrende Autos auf einer Goldmine sitzt. Das Tochterunternehmen Waymo scheint ein guter Kandidat für eine Ausgliederung zu sein und könnte laut dem Analysten Adam Jones und seinem Team bis zum Jahr 2030 ganze 70 Milliarden US-Dollar wert sein.

Diese Analyse zeigt in die richtige Richtung, aber ich bin mir sicher, dass Waymo viel schneller so viel wert sein wird – und sogar deutlich mehr nach dem Jahr 2030.

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Im Folgenden erkläre ich dir, warum.

Ein Chrysler Pacifica Hybrid Minivan in den Farben von Waymo, ausgestattet mit selbstfahrender Technologie. Bildquelle: Waymo.

Wie Morgan Stanley auf 70 Milliarden US-Dollar kommt

Zuerst einmal stützt sich Morgan Stanleys Recherche auf eine einzige Information mit wenigen Daten, die diese unterstützen. Das Tochterunternehmen von Google ging eine Partnerschaft mit dem Taxi-Unternehmen Lyft ein, um sicherere und zugänglichere Produkte im Bereich selbstfahrende Autos zu schaffen.

Weder Waymo noch Lyft haben bisher offizielles Material dazu veröffentlicht, obwohl beide Unternehmen bereits bestätigt haben, dass diese Zusammenarbeit existiert. Wir haben aber keine finanziellen Details dazu. Genauso wenig wissen wir, welche operativen Ziele dahinter stecken. Wir wissen also nicht, was Lyft und Waymo damit eigentlich bezwecken.

Beginnen wir einmal mit dem, was wir haben. Diese Infos haben anscheinend gereicht, um Jones zu dem Schluss zu verleiten, dass die Fahrzeuge von Waymo bis zum Jahr 2030 1 % aller gefahrenen Meilen auf den amerikanischen Straßen zurückgelegt haben werden. Dazu bräuchte es eine Flotte von etwa 3 Millionen Fahrzeugen, die 65.000 Meilen pro Jahr zurücklegen.

Falls Waymo einen Umsatz von 1,25 US-Dollar pro Meile erwirtschaften kann, dann wären das 42 Milliarden US-Dollar Umsatz am Ende des von Jones genannten Zeitraums. Das könnte zu einem Unternehmenswert von 140 Milliarden US-Dollar führen, und Alphabet würde dann bei einer Ausgliederung, wenn das Mutterunternehmen 50 % der Aktien behält, 70 Milliarden US-Dollar verdienen.

Es wird viele Waymo-Autos auf den Straßen geben

Das klingt schon mal gut, aber Jones stellt hier viele Annahmen, um auf seine 70 Milliarden US-Dollar zu kommen. Ich glaube, dass einige dieser Annahmen viel zu konservativ sind.

Anfang 2015 hatte Lyft etwa 100.000 Fahrer, Anfang 2016 bereits mehr als 300.000. Diese massive Wachstumsrate wird sich im Laufe der Jahre natürlich verlangsamen, Lyft sollte in 13 Jahren aber dennoch mehr als 3 Millionen Fahrzeuge auf der Straße haben. Das Unternehmen hat sich noch nicht dazu bereit erklärt, ganz auf selbstfahrende Autos zu setzen, doch wäre es wirtschaftlich sinnvoll, selbstfahrende Autos zu benutzen. Immerhin kosten Angestellte Geld und machen auch noch Fehler. Bis zum Jahr 2030 erwarte ich, dass Taxidienste einen menschlichen Chauffeur nur noch als einen zusätzlichen Luxus anbieten werden.

Drei Millionen selbstfahrende Autos scheinen eine absolut niedrige Schätzung zu sein. Das Unternehmen hat nämlich den Vorteil, eines der ersten in diesem Bereich gewesen zu sein. Man müsste sich diese riesige Gelegenheit schon absichtlich durch die Lappen gehen lassen, um das nicht zu erreichen.

Ob das jetzt mit oder ohne Lyft geschieht, ist relativ egal. Waymo wird unterwegs sicher andere Partner finden. Das Unternehmen wird aber wahrscheinlich keine Partnerschaft mit dem Marktführer Uber eingehen, da gerade ein Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen herrscht. Waymo führt aktuell jedoch mit Honda Motors (WKN:853226) und Fiat Chrysler (WKN:A12CBU) Gespräche, und es sollen noch mehr solcher Verträge folgen. Einige dieser Verträge könnten zwar nur Testprojekte und kurzlebige Dienste sein, andere könnten aber zu ausgewachsenen Rivalen von Uber und Lyft werden.

Das ist nur eine andere Möglichkeit, wie man die langfristige Schätzung von Jones anders ausdrücken kann. Unter diesem Gesichtspunkt scheint die Zahl der gefahrenen Meilen von selbstfahrenden Autos deutlich zu niedrig.

Die Gebühren werden sich in den nächsten 13 Jahren ebenso weiterentwickeln. Es ist unklar, wie Jones auf 1,25 US-Dollar pro Meile gekommen ist. Am Ende könnte ein ganz anderer Betrag in der Kriegskasse von Waymo landen. Die menschlichen Fahrer von Lyft verdienen etwa 1,80 US-Dollar pro Meile und selbstfahrende Autos sollten die operativen Einnahmen von Lyft nicht ganz so sehr nach unten ziehen.

Bildquelle: Waymo.

Der Platz in der Automobilindustrie der nächsten Generation

Schlussendlich hängt die Analyse davon ab, wo du die Gebühren von Waymo vermutest und wie groß der Teil des Unternehmens an diesem Markt sein wird.

Die selbstfahrende Autoindustrie befindet sich noch in den Kinderschuhen und man kann nur darüber mutmaßen, wer in Zukunft in diesem Bereich eine Führungsposition einnehmen wird. Jeder Autobauer, der etwas auf sich hält, hat ein entsprechendes Projekt in der Mache – genau wie die Tech-Unternehmen. Hier kommen Detroit und Silicon Valley zusammen, um einen komplett neuen Markt zu schaffen, und der einzige Gewinner dabei ist die Menschheit. Es wird nicht lange dauern, bevor selbstfahrende Autos jedes Jahr tausende von Leben retten werden. Die Versicherungsindustrie für Kfz-Versicherung wird danach auch nicht mehr dieselbe sein.

Waymo war das erste Unternehmen, das selbstfahrende Autos auf die Straße gebracht hat – ursprünglich allerdings unter dem Namen Google. Das Unternehmen ist weiterhin führend in dieser Industrie und es scheint unwahrscheinlich, dass sich Waymo diesen Vorteil wieder nehmen lässt. Langfristig möchte Alphabet ein Konglomerat aus vielen bedeutenden Einnahmequellen werden, die nichts mit der Suche und Werbung von Google zu tun haben.

Es sieht so aus, als wäre Waymo der erste große Erfolg bei der Diversifizierung von Alphabet. Ich wäre schockiert, wenn Waymo wirklich 13 Jahre brauchen würde, um bei einer Ausgliederung 70 Milliarden US-Dollar wert zu sein – egal ob Lyft dann noch dabei ist oder nicht.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C).

Dieser Artikel wurde von Anders Bylund auf Englisch verfasst und am 30.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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