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Wann führt Amazon den nächsten Aktiensplit durch?

Bildquelle: flickr/Elvis Fool

Amazon.com (WKN:906866) feierte Anfang des Monats sein zwanzigstes Jubiläum als öffentlich gehandeltes Unternehmen. Heute wird die Aktie von Aktionären aufgrund ihres großen Triumphzuges frenetisch gefeiert. Die Aktie, die am 15. Mai 1997 zu einem um Zusammenlegungen bereinigten Preis von 1,50 US-Dollar an die Börse ging, hat ihren Wert bis heute um das 647-Fache vervielfacht.

Die Aktie des führenden Online-Händlers begann den Handelstag am Mittwoch mit einem weiteren Rekordhoch. Genau deshalb fragen sich viele Investoren heute, wann die Aktie wieder gesplittet wird. Amazon müsste dazu erst einmal von dem Ziel eines 1000-Dollar-Kurses ablassen, und auch wenn dieser Meilenstein nicht so bedeutend wäre wie früher einmal (Investoren können eine Aktie für 1.000 US-Dollar heute genau so einfach kaufen wie 100 Aktien des gleichen Unternehmens für je 10 US-Dollar), gibt es für den Online-Tech-Giganten einige überzeugende Gründe, einen möglichen vierten Aktiensplit als öffentlich gehandeltes Unternehmen durchzuführen.

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Ein Aktiensplit wie zuletzt 1999

In der euphorischen Zeit, bevor die Dot-Com-Blase platzte, ging Amazon durch drei Aktiensplits. Das Unternehmen schrieb damals noch rote Zahlen – im Jahr 2000 fuhr es sogar einen massiven Verlust von 1,4 Mrd. US-Dollar ein. Jedoch war Amazon damals dabei zu wachsen und glücklicherweise guckten zur damaligen Zeit Investoren über die schlechten finanziellen Ergebnisse etwas hinweg.

  • 02.06.1998: 2:1-Aktiensplit
  • 05.01.1999: 3:1-Aktiensplit
  • 02.09.1999: 2:1-Aktiensplit

In nur 15 Monaten unternahm Amazon gleich drei Aktiensplits – der erste fand sogar nur ein Jahr nach dem Börsengang des Unternehmens im Jahr 1997 statt. Nun sind seit dem letzten Split fast 18 Jahre vergangen. Man könnte also glauben, dass ein weiterer Aktiensplit längst überfällig sei. Die ersten drei Splits wurden angekündigt, als sich die Aktie im hohen zweistelligen Bereich bewegte oder gerade erst in den dreistelligen Bereich überging. Warum sollte Amazon nicht jetzt, wo es sich der 1.000-Dollar-Marke nähert, nicht den gleichen Weg gehen?

Der Amazon-CEO Jeff Bezos, Foto: Amazon.com

Die einfache Erklärung lautet, dass Amazon es nicht nötig hat. Der Wert der Aktie ist fast um das 650-Fache gestiegen – es ist also nicht so, als wäre der kräftige Aktienkurs dem Kapitalzuwachs im Weg. Ein saftiger Aktienkurs ist auch mit etwas Eitelkeit verbunden. Es ist ein Zeichen des Erfolgs. Dafür ist Warren Buffett verantwortlich, auch wenn er offensichtlich nicht so schrill und auffällig ist wie einige der Tech-Giganten, die mit Amazon um die Wette laufen.

Der Split bereitet Kopfschmerzen

Es gibt aber auch zwei gute Gründe, die für einen Split des wertvollsten US-Online-Händlers sprechen. Beginnen wir doch mit der Zugänglichkeit. Transaktionskosten sind heute niedriger als noch in den späten 1990er Jahren und es ist heute genau so einfach, eine einzelne Aktie wie 100 Aktien kaufen. Ein Aktienkurs im Bereich von 1.000 US-Dollar stellt jedoch für einige Kleininvestoren eine echte Hürde dar, von niedrigen Gebühren zu profitieren und sich eine Amazon-Position aufzubauen.

Der wohl größere Grund für einen weiteren Split in naher Zukunft – oder zumindest dann, wenn die Aktie den vierstelligen Bereich betritt – ist die Indexzugehörigkeit. Amazon ist selbstverständlich Teil der S&P 500 und Nasdaq 100 Indizes, gehört aber nicht dem Dow Jones Industrial Average an.

Der Dow 30 ist ein kursgewichteter Index, der im Gegensatz zum S&P 500 und den meisten anderen gängigen Rankings eine Aktie im Index auf Grundlage ihres Aktienkurses einordnet. Amazon hat vor zwei Jahren Wal Mart (WKN:860853), den damals an der Marktkapitalisierung gemessenen größten Einzelhändler, überholt, doch die Amazon-Aktie kommt mit ihrem derzeitigen Kurs nicht in den Dow Jones. Der Aktienkurs von 975,55 US-Dollar von vergangenem Mittwoch macht die Aktie mehr als vier Mal so wertvoll wie den derzeitig kursstärksten Titel des Indexes. Außerdem ist die Amazon-Aktie mehr wert als die 15 kursschwächsten Papiere des Indizes zusammen. Wäre die Amazon-Aktie Teil des Dow Jones, würde eine Kursänderung um ein Prozent ausreichen, um eine entgegengesetzte gleichgroße Bewegung der unteren Hälfte des Indexes auszugleichen. Es gibt keine Garantie, dass Amazon nach einem Split in den Dow Jones aufgenommen wird, aber es ist kein Zufall, dass Apple erst in den Dow Jones aufgenommen wurde, nachdem es das Rennen zur 1.000-Dollar-Marke aufgegeben und einen 7:1-Split im Jahr 2014 angekündigt hatte.

Amazon-CEO Jeff Bezos ist nicht zu dem geworden, was er heute ist, weil er konventionell gehandelt hat. Er wird bestimmt nicht versuchen, mit allen Mitteln einen Aktiensplit zu erzwingen. Eine verbesserte Zugänglichkeit für Einstiegsinvestoren und die Möglichkeit, Wal-Mart in den Dow Jones zu folgen, sind aber zwei überzeugende Gründe, über einen Split nachzudenken. Warten wir also gespannt ab, ob es noch vor Erreichen der 1.000-Dollar-Marke dazu kommen wird.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Amazon und Apple.

Dieser Artikel wurde von Rick Munarriz auf Englisch verfasst und am 24.5.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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