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Anleitung zum Investieren in disruptive Technologien

Bildquelle: Netflix.

Man kann beim Investieren in disruptive Technologien reich werden. Aber wenn es leicht wäre, dann würde es ja jeder machen und damit würde eine disruptive neue Idee gleich wieder zum alten Eisen gehören.

Also wie findet man die besten zukünftigen Innovationen und unaufhaltsamen Trends, die nicht nur Eintagsfliegen sind? Das möchte ich dir in diesem Artikel zeigen und schon bald wirst du in die Reinkarnationen von Unternehmen wie Amazon (WKN:906866), Netflix (WKN:552484) oder Apple (WKN:865985) investieren, bevor sie die Welt verändern.

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Schritt 1: Finde einen Markt, der unbedingt neue Ideen braucht

Im Falle von Amazon begann es mit dem alteingefahrenen Einzelhandel. Große Geschäfte und Einkaufszentren gab es in den frühen Neunzigern in den USA schon überall. Aber dann kam das Internet. Es musste also einen Weg geben, die Kapitalkosten eines Einzelhandelsunternehmens zu senken, vielleicht indem man dieses neue globale Netzwerk irgendwie nutzt?

Netflix begann damit, dass einer der Gründer und der aktuelle CEO Reed Hastings eine unglaublich hohe Strafe für ein Video bezahlen musste, das er zu spät zurückgegeben hatte. Er sah einen aufgeblähten, nicht effizienten Markt, den man komplett umgestalten konnte.

Apple schaffte die Trendwende und verpasste nur knapp den finanziellen Abgrund, als Steve Jobs im Jahr 1997 zum Unternehmen zurückkehrte. Damals wollte Jobs Apple neu aufbauen. Sein Gedanke dahinter waren großartige Produkte. Zum damaligen Zeitpunkt hatte er schon einige große Löcher im Markt entdeckt, die er füllen wollte. iPods und iTunes wurden innerhalb von 4 Jahren auf dem Markt gebracht. Im Jahr 2007 wurde das iPhone die langfristige Geldmaschine des Unternehmens. Der Markt für mobile Computer hatte sich vom ersten Tag an in die falsche Richtung entwickelt, aber Steve Jobs hatte die richtigen Ideen.

Schritt 2: Suche die Unternehmen, die sich um die entsprechende Technologie kümmern

Das nächste Netflix könnte eine zentralisierte kostengünstige Technologieplattform für einen anderen Sektor sein. Damit kann bei diesem Prozess ein disruptives neues Imperium geschaffen werden. Das nächste Apple könnte neue Geräte haben, womit Dinge vereinfacht werden, die wir jeden Tag tun wir Rasieren oder Atmen. Das nächste Amazon arbeitet vielleicht jetzt schon an einem Vertriebs- und Bestellsystem für die nächste Generation.

Vielleicht kennst du ja solche Unternehmen.

Diese Unternehmen sind vielleicht noch kleine Startups, die aus einer Garage heraus arbeiten und noch nicht bereit sind, an die Börse zu gehen. Vielleicht ist es auch ein älteres Unternehmen, dass sich nach neuen Möglichkeiten im Markt umsieht, um relevant zu bleiben. Wenn du Aktien kaufen kannst, dann bist du schon bereit für den dritten Schritt. Wenn nicht, dann merk dir die Unternehmen, die du gefunden hast, und such weiter.

Du solltest auch nicht vergessen, dass die heutigen Riesenunternehmen einmal klein und leicht zu übersehen waren. Einige der Small-Cap-Ticker werden sich irgendwann zu Milliardenunternehmen entwickeln. Du solltest die Kleinunternehmen nicht abschreiben, nur weil das Unternehmen jetzt noch zu klein und unbekannt ist.

 

Unternehmen Marktkapitalisierung im Juli 2002 Marktkapitalisierung heute Veränderung
Apple 6,7 Millionen USD 799 Millionen USD 11.800 %
Amazon 5,8 Millionen USD 461 Millionen USD 7.900 %
Netflix 386 Millionen USD 67,9 Millionen USD 17.500 %

Datenquelle: YCharts.

Schritt 3: Bestätige, dass es ein wirkliches Geschäftsmodell gibt

Es gibt Dutzende von Ideen da draußen. Der wahre Wert liegt aber darin, ein funktionierendes Geschäftsmodell um die revolutionäre Technologie aufzubauen.

An diesem Punkt sollte man sich die Quartalsberichte, die Telefonkonferenz mit dem Management und die Angaben gegenüber der Börsenaufsicht ansehen. Wenn die disruptive Idee bereit für den Massenmarkt ist, stellt sich die Frage, ob schon operative Gewinne erzielt werden. Falls ja, dann ist das gut, aber vielleicht hast du etwas dabei vergessen. Hat das Unternehmen überhaupt genug Geld und wie viel Geld verbrennt das Unternehmen, um sein Produkt herzustellen? Man sollte einen Plan haben, um das entsprechende Geld aufzutreiben, ohne bis über beide Ohren in Schulden mit hohen Zinsen zu ersticken. Es wäre auch nicht gut, die frühen Aktionäre damit zu bestrafen, indem man das Aktienkapital immer weiter verwässert.

Netflix verbrennt jetzt noch jede Menge Geld, um eine hochwertige Videothek bestehend aus Eigenproduktionen mit bleibendem Wert zu schaffen. Amazon hat dasselbe in den Neunzigern gemacht, um der Koloss des elektronischen Handels zu werden, den wir heute sehen. Selbst Apple hatte in den Neunzigern über weite Strecken hinweg einen negativen Cashflow. Dasselbe passierte am Anfang des neuen Millenniums, als das iPod und iTunes langsam auf dem Markt kamen.

Man sollte das Geld jetzt ausgeben und später etwas dafür zurückbekommen. Du solltest sicherstellen, dass sich das Unternehmen aber die Ausgaben auch leisten kann, ohne irreparable Schäden an der Bilanz zu verursachen.

Einige Investoren haben vielleicht lieber Aktien mit geringerem Risiko und investieren daher gar nicht erst in Unternehmen mit negativen Gewinnen oder negativem Cashflow. Das ist in Ordnung, aber du kannst extreme langfristige Renditen nicht dadurch erreichen, indem du gar keine Risiken eingehst. Wenn du soweit gelesen hast, dann nehme ich an, dass du mit ein bisschen kalkuliertem und gut recherchiertem Risiko auch leben kannst.

Bildquelle: Getty Images.

Schritt 4: Investiere und dann pass genau auf, wie die Revolution in deinen Sektor einzieht

Es ist sehr wichtig, den Markt im Auge zu behalten, der gerade revolutioniert wird. Natürlich könntest du dein Geld auch in ein Unternehmen investieren, das nach vorne denkt und dich dann Jahre oder Jahrzehnte lang nicht mehr darum kümmern. Aber das wäre Zockerei und kein Investieren. Es geht darum, ein starkes neues Unternehmen in einem etablierten Bereich zu finden und dann ein aktives Interesse daran zu entwickeln, was im Markt vor sich geht.

Unterwegs kann viel schief gehen und du solltest immer bereit sein, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wenn es soweit ist. Das bedeutet manchmal, dass man verkauft und nicht wieder einsteigt. Erinnerst du dich noch an BlackBerry (WKN:A1W2YK)? Das Unternehmen war einmal so begehrt, dass sich das Management keine Sorgen um die iPhones von Apple machte, weil die Datensicherheit und die hochwertigen Keyboards doch angeblich besser wären. Einer der damaligen CEOs, Jim Balsillie, bedankte sich öffentlich bei Apple dafür, dass sie mehr Aufmerksamkeit in den Smartphone-Markt gebracht hätten. Er sah Apple aber als keine Bedrohung, bis es zu spät war. Damit wurde die Revolution, die BlackBerry selbst angestoßen hatte, im Keim erstickt, da Apple und Smartphones mit Android einfach nutzerfreundliche App-Stores und besseres Marketing hatten.

Manchmal gibt es aber auch Probleme, die gelöst werden können. In diesem Fall kannst du dann mehr in die besten revolutionären Technologien investieren. Als Netflix den Streaming-Dienst von dem DVD-Versand im Jahr 2011 trennte, wurde das noch als ein Fehler abgetan, der Netflix in die Knie zwingen könnte. Danach brach der Aktienkurs auch sofort ein. Aber der CEO Reed Hastings blieb dabei. Und korrigierte seinen Fehler. Als es dann offensichtlich war, dass Hastings seinen Fehler korrigiert hatte, verdreifachte ich meine Position bei Netflix. Meine ältere Investition von Netflix ist seither um 470 % gestiegen. Meine Investition aus dem Jahr 2011 stieg immer noch um das 13-fache. Die Gesamtrendite beträgt jetzt 820 %. Zu verkaufen wäre ein schwerer Fehler in diesem Fall gewesen. Nichts zu tun, wäre allerdings auch nicht viel besser gewesen.

Du musst also genau aufpassen und bereit sein zu handeln, wenn sich die Marktbedingungen ändern. Je besser du den Markt verstehst, desto bessere Entscheidungen wirst du treffen können und desto besser wirst du von fundamentalen Veränderungen profitieren können.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Apple und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Anders Bylund auf Englisch verfasst und am 27.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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