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Worüber sich Amazon Sorgen macht

Bildquelle: Amazon.

Amazon (WKN:906866) ist vielleicht eine Macht im Online-Einzelhandel, aber das bedeutet nicht, dass das Unternehmen nichts an sich hat, worüber man sich nicht sorgen machen könnte. Die Geschichte hat wieder und wieder gezeigt, dass auch große Unternehmen scheitern können. Große Ketten, die einmal den Einzelhandel dominiert haben, sind schon an den Rand des Scheiterns geraten, wie wir jetzt bei Sears Holdings sehen.

Amazon hat vielleicht keine unmittelbare Bedrohung, aber die Sache kann sich schnell ändern und das Unternehmen versteht das auch. Im letzten Jahresbericht gab das Unternehmen, wie jedes andere öffentlich gehandelte Unternehmen auch, die Risikofaktoren des eigenen Geschäftes an. Natürlich sind einige davon generisch wie die Konkurrenz, aber es gibt auch noch andere Risiken, die zeigen, worüber Amazon sich wirklich Sorgen macht.

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Wovor hat Amazon am meisten Angst?

Im Jahresbericht 2016 gab Amazon einige übliche Probleme an wie großen Konkurrenzdruck und schnelle Expansion, was das Management und andere Ressourcen auf die Bewährungsprobe stelle, wie auch Gefahren im Zusammenhang damit, auf der ganzen Welt tätig zu sein. Das sind ziemlich typische Risiken für ein Unternehmen mit der Reichweite und Größe wie Amazon.

Diese Dinge müssen aufgelistet werden, aber das ist wie bei einem Lebensversicherer, der damit rechnen muss, dass die Kunden von einem Hai gefressen werden, bevor sie genug einbezahlt haben.

Die Risikoliste von Amazon beinhaltet aber zwei potenzielle Probleme, die wirklich passieren könnten. Keines dieser Probleme wird das Unternehmen wahrscheinlich aus der Bahn werfen, diese Probleme könnten aber das unglaubliche Wachstum von Amazon bedeutend verlangsamen oder die Gewinne schmälern.

Amazon hat viel in die eigenen Lagerhäuser investiert. Bildquelle: Amazon.

Lieferkosten können zum Problem werden

Bisher hat Amazon herausragende Arbeit bei der Optimierung des Versandes geleistet. Das ist wichtig für den Erfolg des Unternehmens, da die Versandkosten unter Kontrolle gehalten werden müssen. Immerhin hat Amazon Millionen von Menschen kostenlose Lieferung innerhalb von zwei Tagen im Rahmen des Prime-Programmes versprochen.

In den Vereinigten Staaten hat Amazon geschätzte 65 Millionen Prime-Mitglieder, was etwa 52 % der Kunden laut Daten von Consumer Intelligence Research Partners ausmacht. Die Kunden zu bedienen und sie bei Laune zu halten, ist eines der wichtigsten Dinge im Einzelhandel. Aber das Unternehmen erkennt auch an, dass der Versand zum Problem werden könnte.

“Wenn wir es nicht schaffen, das Inventar in unserem Vertriebsnetzwerk zu optimieren, dann werden unsere Nettoversandkosten steigen. Damit müssen wir längere Versandwege oder Teillieferungen in Kauf nehmen”, schrieb das Unternehmen.

Zusätzlich zu Problemen mit dem Inventar gab Amazon auch an, dass man nur mit wenigen Versandunternehmen zusammenarbeite. Dies könnte ein weiterer Grund für erhöhte Versandkosten sein.

“Sollten wir es nicht schaffen, akzeptable Bedingungen mit diesen Unternehmen auszuhandeln oder diese Probleme oder andere Schwierigkeiten haben, dann könnte das unsere operativen Ergebnisse und die Kundenerfahrungen negativ beeinflussen”, fügte Amazon hinzu.

Datenverluste und Sicherheitslecks

Das vielleicht größte Problem für Amazon sind die Hacker. Kein Unternehmen kann komplett garantieren, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Das ist ein großes Problem für ein Unternehmen, dessen Online-Shop infiltriert werden könnte und das hunderte Millionen von Kreditkartendaten gespeichert hat. Amazon legte dieses Problem wie folgt dar:

Da unsere Dienste webbasiert sind und die Tatsache, dass wir große Datensätze verarbeiten, speichern und übermitteln, darunter persönliche Daten, könnte ein Datenleck oder anderes Sicherheitsproblem dazu führen, dass unsere Kundendaten missbraucht werden. Dazu gehören auch Sicherheitslecks bei unseren Verkäufern sowie deren Systemen.

Der Online-Einzelhändler gab auch an, dass man Technologie von Drittanbietern benutze, die auch Sicherheitslecks haben könnten. Amazon gibt auch zu, dass man selbst zwar Systeme und Prozesse entwickelt habe, die die Kundeninformationen sichern und Datenverluste und andere Sicherheitslecks vermeiden, solche Maßnahmen aber niemals absolute Sicherheit bieten könnten.

Sollte sich Amazon Sorgen machen?

Die Unternehmen müssen vernünftige Risikofaktoren im Jahresbericht auflisten. Die Punkte von Amazon sind vernünftig, sie werden aber das Überleben des Unternehmens nicht gefährden. Beide Probleme könnten aber das Geschäft beeinflussen. Im Jahr 2013 hatte Amazon schon einmal große Lieferprobleme während der Weihnachtsfeiertage, da sowohl UPS als auch FedEx die Lieferung innerhalb von zwei Tagen nicht schafften. Das führte zu Reklamationen und Unzufriedenheit von Seiten der Kunden. Zusätzlich musste Amazon die Kunden noch irgendwie entschädigen. Seither sind keine größeren Probleme in diesem Bereich aufgetaucht, aber es ist nicht unmöglich, dass es noch einmal geschieht.

Im Bezug auf die Daten ist kein Unternehmen komplett sicher und die Reaktion der Kunden auf Sicherheitslecks kann schon einmal unvorhersehbar sein. Das größte Risiko für Amazon könnte ein Diebstahl der Kreditkartendaten sein. Wenn die Kunden neue Karten von ihrem Kreditkartenunternehmen bekommen, dann müssen Sie dem Online-Einzelhändler auch die neuen Daten mitteilen. Das werden sie vielleicht nach einem Sicherheitsleck nicht mehr so ohne Weiteres tun. Damit könnte Amazon auch Kunden verlieren.

Beide Risiken sind möglich, und sollte eine der beiden Situationen sich bewahrheiten, dann könnte das dem Geschäft von Amazon schaden. Es wären aber beides keine unüberwindlichen langfristigen Probleme. Die Aktionäre sollten sich dieser Risiken bewusst sein. Sie stellen allerdings Hürden für das Unternehmen dar und keine lebensbedrohlichen Ereignisse.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon. The Motley Fool empfiehlt FedEx.

Dieser Artikel wurde von Daniel Kline auf Englisch verfasst und am 24.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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