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Netflix baut sich eine Armee in Europa auf

Bildquelle: Netflix.

Netflix (WKN:552484) verkündete diese Woche, dass ein neues Kundendienstzentrum in Amsterdam eröffnet werden solle. Von dort aus sollen Kunden in elf europäischen Ländern bedient werden, darunter Belgien, Dänemark, Finnland, Irland, Luxemburg, Holland, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden und Großbritannien. Dort werden 170 Personen angestellt sein, aber die Zahl der Angestellten soll bis Ende des Jahres auf 345 und bis 2018 auf über 400 steigen.

Amsterdam spielt jetzt schon eine wichtige Rolle für Netflix, da sich dort die europäische Hauptstelle für Europa, den Nahen Osten und Afrika befindet. Seit Anfang 2016 hat sich die Zahl der dort angestellten Mitarbeiter mehr als verdoppelt. Daher war Netflix auch gezwungen, in ein größeres Büro umzuziehen. Die Zweigstelle Europa hat schon jetzt mehr als 120 Angestellte aus 18 Ländern, die in den Bereichen Finanzen, Recht, Business Development, Public Relations, Marketing und Recruiting arbeiten.

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Ein neues Kundendienstzentrum in Amsterdam. Bildquelle: Getty Images.

Die Präsenz in Europa wird ausgebaut

Das ist alles Teil eines größeren Vorstoßes, um die Verbindung mit dem Publikum in Europa herzustellen. Mit einer geschätzten Bevölkerung von 739 Millionen Menschen ist das ein wichtiger Markt für den Streaming-Riesen, der seine internationale Abonnentenbasis ausbauen möchte. Die Betonung liegt auf hochwertigem Content, der für die Zuschauer in den jeweiligen Ländern eigens produziert wird. Damit sollen mehr Kunden angelockt werden, da sich das Wachstum in den USA verlangsamt.

Das Unternehmen konnte schon einen globalen Erfolg mit Serien wie Narcos verbuchen, was in Kolumbien produziert wird und das Leben eines kolumbianischen Drogenbarons mit dem Namen Pablo Escobar nachzeichnet. Dann wäre da noch The Crown zu nennen, ein biografischer Abriss der Regentschaft von Königin Elisabeth II, der in Großbritannien produziert wird. Andere erfolgreiche Formate mit internationalem Flair beinhalten das brasilianische Format 3 % und Sense8.

Globale Reichweite

Netflix versucht Sendungen für die ausländischen Zuschauer zu produzieren, die auch für ein internationales Publikum interessant sind. Das ist ein wichtiges Element für das zukünftige Wachstum des Unternehmens.

Als Netflix das neue Kundenzentrum ankündigte, gab das Unternehmen auch gleich noch Pläne bekannt, sechs europäische Eigenproduktionen im Jahr 2017 vorzustellen. Dogs of Berlin wird in Deutschland geschrieben, produziert und gefilmt und soll 2018 über die Schirme flimmern. Das moderne Crime-Drama handelt von zwei Polizisten, die der Berliner Unterwelt den Kampf angesagt haben. Umgesetzt wird das Projekt von dem preisgekrönten Filmemacher Christian Alvart.

3 % hat schon jetzt ein internationales Publikum. Bildquelle: Netflix.

Die zweite französische Eigenproduktion ist das Science Fiction-Drama Osmosis, das in Paris der Zukunft spielt. Hierbei geht es um die Konsequenzen einer Dating-App, die für den Nutzer den perfekten Partner findet. Allerdings hat die Sache einen hohen Preis. Diese Projekte sind Teil eines Ausgabenplans in Höhe von 1,75 Milliarden US-Dollar für den europäischen Kontinent.

Im letzten Monat veröffentlichte Netflix seine erste spanische Eigenproduktion, die Serie Las chicas del cable (Cable Girls), die in den 20er Jahren in Madrid spielt und vom Leben von vier Frauen handelt, die vor kurzem als Telefonistinnen in einem Staatsbetrieb ihren Dienst aufgenommen haben. Der Schein trügt aber, da bald Raub und Mord die Bühne betreten.

Die Aufwärtsspirale

Netflix ist gerade dabei, seinen Erfolg aus den USA zu reproduzieren. Dabei wird das Unternehmen denselben Regeln folgen, die in den USA schon erfolgreich waren. Man liefert einfach mehr Content, zieht mehr Abonnenten an und benutzt die Umsätze der neuen Abonnenten, um weiteren Content zu produzieren. Das Unternehmen setzt darauf, aber trotz des bisherigen Erfolges, würde eine Unterbrechung dieser Aufwärtsspirale katastrophale Folgen haben.

Das Unternehmen verbrennt weiterhin Geld und hatte im letzten Quartal einen negativen Cashflow von 423 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus übersteigen die Schulden zehn Milliarden US-Dollar. Ein Großteil davon sind künftige Verbindlichkeiten, was dem Unternehmen auch die Möglichkeit gibt, die Zahl der Abonnenten zu erhöhen.

Netflix baut sich eine Armee in Europa auf, um Marktanteile zu gewinnen und um den Kontinent in die Aufwärtsspirale einzubinden. Wenn das Unternehmen wie in den USA arbeitet, dann glaube ich, dass es auch hier Erfolg haben wird.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und am 24.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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