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Der forschungsstärkste Konzern der Welt ist weder VW noch Apple

Huawei Laden in Tarija
Foto: Ralf Anders

In einem früheren Kommentar habe ich einmal das Forschungsnetzwerk von Volkswagen (WKN:766403) mit dem Apollo-Programm der NASA verglichen und kam zum Schluss, dass die Anstrengungen der Wolfsburger mindestens in der Größenordnung der Mondlandung liegen. Ja, Volkswagen hat die schönste Forschung im ganzen Land und manche würden sogar sagen auf dem ganzen Planeten. Aber hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen gibt es ein aufstrebendes Unternehmen, welches sich anschickt, alle hinter sich zu lassen: Huawei. Nicht nur Apple (WKN:865985) sollte sich daher Sorgen machen.

Forschung und Innovation bei VW und Apple

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat die Volkswagen-Gruppe die Gunst der Stunde genutzt, um beim Thema Technologie nach vorne zu preschen. Bereits zum fünften Mal hintereinander hat PricewaterhouseCoopers die Wolfsburger als das börsennotierte Unternehmen ausgezeichnet, das weltweit am meisten für Forschung und Entwicklung ausgibt. VW will überall vorne mitspielen und vieles selber machen. Deshalb müssen extrem viele Ressourcen eingesetzt werden.

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Apple liegt in der gleichen Rangliste 10 Plätze weiter hinten. Zu beachten ist dabei allerdings, dass der iPhone-Konzern eine Menge Forschung bei Entwicklungspartnern anregt und deshalb ein größeres Rad dreht, als es auf den ersten Blick erscheint. Ähnliches gilt aber durchaus auch für die Volkswagen-Gruppe, die Hauptkunde vieler großer Zulieferer ist.

Laut einer Rangliste der Boston Consulting Group, die auf einer weltweiten Umfrage im mittleren Management basiert, war Apple 2016 das innovativste Unternehmen, während sich Huawei auf den Platz 46 vorgearbeitet hat. Ob die Wahrnehmung der Befragten wohl die aktuelle Realität widerspiegelt? Ich wäre da nicht ganz sicher.

Apple und Huawei: Wer ist hier der Herausforderer?

Das Duell Huawei gegen Apple ist anders als etwa Tesla (WKN:A1CX3T) gegen Volkswagen. Bei Letzteren ist die Rollenverteilung klar: Tech-orientierter aufstrebender Newcomer fordert den 80 Jahre alten Branchenprimus heraus.

Die heute oft als Herausforderer wahrgenommene Huawei ist hingegen eigentlich das in der Telekommunikation etablierte Unternehmen, während der Computerkonzern Apple dort einerseits der Tech-orientierte Newcomer und andererseits bezogen auf den Profit der Branchenprimus ist. Die beiden kommen also aus einer völlig anderen Richtung, sind jeweils hochprofitabel und stoßen jetzt aufeinander — seit Mai auch bei Notebooks, wo somit Huawei der ambitionierte Newcomer ist.

Apple ist der Champion bei den Endgeräten, Huawei bei den Mobilfunknetzen. Ein guter Teil der Forschungsausgaben der Chinesen fließt deshalb in die Entwicklung der nächsten Generation der passenden Infrastruktur, welche völlig neue Möglichkeiten eröffnen soll.

Wie Huawei alles toppt

Klar ist jedenfalls, dass Huawei ein unfassbar großes Forschungsnetzwerk aufgezogen hat. Knapp 10 Mrd. Euro (zu aktuellen Umrechnungskursen) wurden 2016 dafür ausgegeben, mit steigender Tendenz. Bei der Volkswagen-Gruppe waren es zwar nochmal gut 2 Mrd. Euro mehr, aber wenn man bedenkt, dass Huawei zuhause Zugriff auf wesentlich kostengünstigere Ressourcen hat als die Wolfsburger, dann ist es naheliegend, anzunehmen, dass Huawei eine größere F+E-Organisation managt.

80.000 Mitarbeiter sind dort beteiligt und damit fast jeder zweite. Bei Volkswagen liegt die Zahl eher im Bereich von 40.000 und Apple hat insgesamt 80.000 Mitarbeiter.

Dabei forscht Huawei längst auf allerhöchstem Niveau. Eigene Chipsätze, die sich nicht hinter den Pendants von Samsung (WKN:881823) und Apple verstecken müssen, kommen dabei genauso heraus wie neuartige Datenspeicher oder Anwendungen mit künstlicher Intelligenz und virtueller Realität. Im Weltpatentamt gehen täglich Dutzende Anträge auf Schutzrechte ein.

Geforscht wird auch nicht ausschließlich hinter den 7 Bergen, sondern genauso intensiv innerhalb von vielen internationalen Industrieallianzen, Standardisierungsgremien und offenen Technologieforen. Gerade in Deutschland hat sich Huawei besonders breitgemacht (vergleiche Artikel vom 06.02.2017). Etwa in Bayern, von wo aus früher Siemens (WKN:723610) ganz groß im Telekommunikationsgeschäft mitspielte, befinden sich bereits erhebliche Forschungskapazitäten des Konzerns. Jetzt soll in Weilheim südwestlich von München sogar eine kleine Produktionsstätte entstehen.

Wohin das alles führt

Es dürfte klar sein, dass die unglaublichen Investitionen in die Entwicklung von neuen Technologien das Wachstum von Huawei weiterhin antreiben werden. Regelmäßig werden auch neue Geschäftsfelder aufgemacht, darunter Solar-Wechselrichter, Rechenzentren, Glasfasertechnik oder eben wie zuletzt schicke Notebooks.

Als führender Anbieter von Kommunikationsinfrastruktur hat Huawei auch den Vorteil, dass sie ihre Endgeräte perfekt darauf abstimmen kann. Es würde mich nicht wundern, wenn es eines Tages hieße „funktioniert am besten mit Huawei“.

Sollte der Forschungsanteil von über 10 Prozent des Umsatzes beibehalten werden, dann wird die F+E-Organisation mitwachsen und so auch in Geld ausgedrückt Volkswagen, Apple und alle anderen weit hinter sich lassen. Man darf auf die zukünftigen Innovationen gespannt sein!

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Tesla.



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