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Machen sich die Investoren von Ford etwas vor?

Foto: Ford

Sport und Aktien haben nicht allzu viel gemein, doch ein Konzept, das Sportfans und Investoren gleichermaßen verstehen, ist, wenn jemand gerade im Fadenkreuz steht. Unglücklicherweise häuft sich die Kritik über den CEO von Ford Motor Company (WKN:502391), Mark Fields. Wenn man aber etwas genauer hinsieht, dann erkennt man auch, dass die Gründe nicht ganz stichhaltig sind.

Ford ist nicht der einzige Autobauer, dessen Aktie gerade Probleme hat

Es ist leicht zu verstehen, dass der Vorstand frustriert ist. Es ist auch leicht zu verstehen, dass in der Führungsriege von Ford, im Rest des Unternehmens und auch die Aktionäre alle frustriert sind. Meistens hatten nämlich alle mit ihrer bullischen These, dass nach den dunklen Tagen der Finanzkrise die Autobauer wieder Jahre voller Rekordgewinne vor sich haben würden, Recht. Aber anstatt einer positiven Reaktion des Marktes auf ein Unternehmen, das eine wichtige Lektion gelernt und sein Geschäft komplett neu aufgestellt hat, gab es von der Wall Street wieder einmal Saures. Die Analysten schrieben: „Ist das schon alles?“ Doch ist das wirklich fair einem Unternehmen gegenüber, das zwei Jahre mit den bisher besten Vorsteuergewinnen hinter sich hat?

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Mark Fields mit dem 2017er Lincoln Continental. Bildquelle: Ford Motor Company.

Unglücklicherweise befindet sich der nordamerikanische Automarkt auf einem Plateau, von dem aus es immer schwieriger wird, weiteres Wachstum zu erzeugen und den Investoren dieses Wachstum zu verkaufen. Das sieht man auch am Aktienkurs.

Ford ist aber nicht der einzige Autobauer, der auf die eine oder andere Art gerade Probleme hat. Sehen wir uns nur einmal Toyota (WKN:853510) an. Toyota ist mit einer Herstellung, die den Neid der ganzen Branche auf sich zieht, vielleicht eines der am besten geführten Automobilunternehmen weltweit. Das Unternehmen musste vor Kurzem aber den ersten Platz als größter Autobauer der Welt an Volkswagen abtreten, und das, obwohl die Wolfsburger jede Menge Probleme mit ihrem Dieselskandal hatten.

Aufgrund unvorteilhafter Wechselkurse und höhere Kosten während des vierten Quartals brachen die Gewinne von Toyota ein und der operative Gewinn sank um 20 %. Obwohl das Unternehmen in letzter Zeit global gute Ergebnisse einfahren konnte – immerhin waren die drei Jahre bis 2016 rekordverdächtig gewesen –, so gab Präsident Akio Toyoda zu, er fühle den Druck jetzt schon, da die Gewinne nicht sofort wieder stiegen.

„Ich habe ein starkes Gefühl, dass wir es mit einer Krise zu tun haben. Egal ob es um die Perspektive der Kunden, die Entwicklung, die Produktion, den Einkauf und den Verkauf, oder die Verwaltung geht,“ sagte laut Automotive News der Enkel des Unternehmensgründers. „Wie auch im Sport bedeuten zwei aufeinanderfolgende Jahre mit Verlusten, dass man scheitert,“ fuhr Toyoda fort. „Ich hasse es zu verlieren.“

Wir dürfen aber auch nicht den Rivalen von Ford, General Motors (WKN:A1C9CM) vergessen, der ein EBIT-bereinigtes Ergebnis in rekordverdächtiger Höhe vorlegen konnte. Dieses folgte auf einen Rekord aus dem dritten Quartal und wurde von einem neuen Rekord im ersten Quartal 2017 zusätzlich abgerundet. Trotz dieser Ergebnisse hat der Markt die Aktie ziemlich abgeschrieben. GM wird laut Schätzungen von Morningstar gerade mit einem Kure-Gewinn-Verhältnis von nur 5,3 gehandelt. Der Autobauer musste sich vor Kurzem auch vor dem Hedgefondsmanager von Greenlight, David Einhorn, rechtfertigen. Einhorn hatte vorgeschlagen, die Aktie von GM zu splitten, um für neue Werte zu sorgen. CEO Mary Barra hat bisher herausragende Arbeit geleistet, aber der Kurs ist diesen guten Ergebnissen nicht gefolgt. Sie steht, genau wie Fields, gerade ziemlich in der Kritik.

Wie geht’s jetzt weiter?

Fields befindet sich jetzt gerade in einer Zwickmühle. Die Autobauer arbeiten in einem kapitalintensiven Industriezweig, der sich in den nächsten 20 Jahren mehr entwickeln soll als in den letzten 100 Jahren. Die Unternehmen müssen sich auf selbstfahrende Autos, Elektroautos und Carsharing einstellen, und das wird nicht billig. Diese Investitionen werden in den kommenden Jahren aber noch keine großen Früchte tragen.

Am Mittwochmorgen verkündete Ford Pläne, um die Kosten zu reduzieren. Im Zuge dessen sollen 10 % der Arbeiter- und Personalstellen in Nordamerika und in der Region Asien-Pazifik abgebaut werden. Das scheint drastisch zu sein, da Ford nicht der einzige Autobauer ist, der mit einem fallenden Aktienkurs und mit hohen Investitionen zu kämpfen hat, um die langfristige Zukunft des Unternehmens sicherzustellen.

Wenn wir ehrlich sind, hat Ford in den letzten Jahren vieles richtig gemacht, und Fields bekommt dafür nicht das Lob, das im eigentlich zusteht. Für die Aktionäre (wie auch mich) ist es leicht, jetzt frustriert zu sein, aber wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, dass ein neuer Alan Mulally oder jemand anderer, der für den Job vielleicht besser geeignet sein könnte als Fields, irgendwo darauf wartet, um gerade jetzt Ford zu übernehmen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Ford.

Dieser Artikel wurde von Daniel Miller auf Englisch verfasst und am 19.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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