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Wieso die Ferrari-Aktie explodiert ist und du es verpasst hast

Foto: Pixabay

Es noch nicht lange her, dass Ferrari (WKN:A2ACKK) an der Börse notiert ist und trotzdem hat die Aktie schon ganz schön viele wilde Kurven genommen.

Nach einigen Turbulenzen werden gerade wieder neue Rekorde verzeichnet, und wer die Aktie komplett ignoriert hat, sollte sich Ferraris Entwicklung nach dem Börsengang einmal näher ansehen. Man kann daraus einiges lernen.

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Es wird vor jedem Börsengang gewarnt

Das Problem an Börsengängen ist tatsächlich, dass viele Aktien dort zu überteuerten Kursen platziert werden. Das liegt auch in der Natur der Sache, schließlich wollen die Verkäufer und nicht zuletzt die beteiligten Investmentbanken möglichst hohe Einnahmen sehen. Also wird gerne alles ein bisschen schöner geredet, als es wirklich ist und die großen Versprechen enden in Enttäuschung.

So sah es in den Augen vieler auch beim Ferrari-Börsengang aus. Der italienische Hersteller von Luxusautos ging im Herbst 2015 in New York an die Börse. Die Abspaltung von Fiat Chrysler Automobiles sollte genutzt werden, um Schulden zu reduzieren und die ambitionierten Sanierungspläne von Sergio Marchionne voranzutreiben. Deshalb lag der Verdacht nahe, dass sich Ferrari mithilfe von Marchionnes geschickten Plänen zu überteuerten Preisen an der Börse notieren ließ.

Den ersten Tag an der Börse schlossen die Anteile zu einem Kurs von 55 US-Dollar, was einer Marktkapitalisierung von circa 10,4 Milliarden US-Dollar entsprach. Eine optisch durchaus sportliche Bewertung, wenn man berücksichtigt, dass Ferrari im selben Jahr genau 7.664 Autos ausgeliefert hat.

Dementsprechend hatten viele bereits den Startpreis von 52 US-Dollar je Aktie als viel zu hoch verschrien. Barron’s hat in einer Überschrift dazu aufgerufen „Kauf das Auto, nicht die Aktie“, und CNBC titelte „Die Überschwänglichkeit des Ferrari-Börsengangs wirft den gesunden Menschenverstand aus dem Fenster“. Wer auf Google nach den Stichworten Ferrari IPO overvalued sucht, bekommt 150.000 Treffer.

Trotz angeblicher Blasengefahr hat das Unternehmen aber seit Börsengang fantastische Zahlen vorgelegt und die Aktie hat erst kürzlich die 84 US-Dollar geknackt. Wer richtig gut getimt und nach dem Rücksetzer Anfang 2016 gekauft hat, konnte in knapp über einem Jahr 150 % Gewinn machen. Bloß werden sich die wenigsten getraut haben zuzugreifen.

Die Versprechen wurden gehalten

Rückblickend wissen wir also, dass die Aktie selbst zu IPO-Preisen bisher ein gutes Investment gewesen wäre. Mittlerweile hat sich auch die Meinung am Markt bei vielen geändert und selbst zu den deutlich höheren Preisen raten einige zum Kauf. Morgan Stanley hat sogar kürzlich ein Kursziel in Höhe von 100 US-Dollar herausgegeben. Das ist fast doppelt so hoch wie zum Börsengang und mehr als dreimal so hoch wie im Frühjahr 2016, als die Zweifel an der Bewertung der Aktie am größten waren.

Wieso war es so einfach die Aktie abzuschreiben und so schwer Vertrauen in die finanzielle Zukunft des Unternehmens zu haben?

Die Antwort lässt sich wahrscheinlich auch in den Interessen der Medien finden. Warnungen verkaufen sich meistens besonders gut und wenn ein italienisches Luxusunternehmen zu einer optisch hohen Bewertung in New York an die Börse geht, findet man alle möglichen Gründe skeptisch zu sein.

Eigentlich hat Ferrari aber all seine Versprechen erfüllt. Der geschickte Ferrari-CEO Sergio Marchionne, der auch noch die Geschicke bei der ehemaligen Mutter Fiat Chrysler Automobiles lenkt, hat die Schulden gesenkt und die Profitabilität durch die Decke schießen lassen. Genau wie er es beim Börsengang auch versprochen hatte.

Und was lernen wir daraus?

Das Interessante ist allerdings, dass eigentlich sowohl die Untergangspropheten, als auch die Bullen recht hatten. Denn erst ist die Aktie nach der IPO tief gefallen, um sich dann mehr als zu verdoppeln. Genau das kann man wahrscheinlich auch als Lektion aus dieser Börsengeschichte ziehen.

Wenn ein Unternehmen mit hervorragendem Management und einer guten Marktposition an die Börse geht und erst einmal einen fallenden Aktienkurs erleidet, wird es besonders interessant. Genau dann sollte man sich genauer überlegen, zuzuschlagen, denn wenn das Potential erfüllt wird, bekommt man oft eine doppelte Belohnung. Diese Lektion kommt im Fall von Ferrari für die meisten wahrscheinlich zu spät, aber es ist nie zu spät etwas Neues zu lernen.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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