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Ein Zitat von Warren Buffett zeigt, warum Berkshire Hathaway ein Problem haben könnte

Im Jahr 1905 oder so, als das mit den Autos begonnen hat, hätte man eine Short-Position auf Pferde kaufen sollen. Damals, im Jahr 1900, gab es 20 Millionen Pferde, und jetzt gibt es nur noch 4 Millionen. Es ist leicht zu sehen, wer hier der Verlierer ist – der Verlierer ist das Pferd. Aber der Gewinner ist das Auto im Allgemeinen. 2.000 Autohersteller sind inzwischen auch gescheitert.

– Warren Buffett in seiner Rede an der Universität von Georgia im Jahr 2001

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Warren Buffett, der CEO von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) und der berühmteste Investor auf diesem Planeten, ist bekannt dafür, in keine Tech-Aktien und andere Unternehmen zu investieren, deren wirtschaftliche Gegebenheiten er nicht vorhersehen kann. Berkshire hat jede Menge Investitionen in anderen öffentlich gehandelten Unternehmen wie z. B. Coca-Cola, das eines von Buffetts Lieblingsunternehmen ist. Von den fünf wertvollsten amerikanischen Unternehmen besitzt Berkshire aber keines. Damit sind Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook gemeint. Erst vor Kurzem hat Berkshire Aktien von Apple gekauft, als das Unternehmen eine gewisse Reife erreicht hatte.

Daher ist es kein Zufall, dass diese Unternehmen alle im Tech-Bereich arbeiten. Das Zitat von Buffett erklärt, warum er es bisher vermieden hat, in eine Industrie und andere Sektoren wie das Internet der Dinge, selbstfahrende Autos und Drohnen zu investieren. In der Anfangszeit eines neuen Industriezweiges gibt es viele kleine Wettbewerber, von denen viele nicht überleben werden. Buffett nannte die Automobilindustrie als ein Beispiel dafür. Die Internetblase des Jahres 2000 bietet aber ein etwas aktuelleres Beispiel. Amazon war eines der wenigen Unternehmen des elektronischen Handels, das die Blase überlebt hat und sich danach noch gut entwickeln konnte. Namen wie Webvan und Pets.com sind inzwischen berühmt dafür, gescheitert zu sein.

Bildquelle: Wikimedia Commons.

Die Tech-Investoren freuen sich aktuell natürlich besonders über die selbstfahrenden Autos. Diese Netzwerke aus Kameras, Radar und anderen Sensoren können die Art und Weise wie wir pendeln und reisen verändern. Damit könnten aber auch Millionen von Amerikanern ihren Job verlieren. Gleichzeitig würde man jedoch auch deutlich sicherer reisen, da mehr als 90 % der Autounfälle auf menschliches Versagen zurückführen.

Diese Industrie hat inzwischen bereits jede Menge Unternehmen angelockt, angefangen mit traditionellen Autoherstellern wie Ford und General Motors bis hin zu neuen Unternehmen wie Uber, Tesla, Lyft sowie Tech-Unternehmen wie Apple und Alphabet.

Es ist unmöglich zu sagen, wer hier als Gewinner hervorgehen wird. Basierend auf den Bewertungen scheint der Markt auf Uber und Tesla, die beiden innovativsten Unternehmen, zu setzen. Die Technologie befindet sich aber noch im Frühstadium. Es ist schwierig, hier aktuell den Gewinner auszumachen, die Verlierer scheinen jedoch deutlich offensichtlicher. Genau wie Buffett es am Beispiel der Pferde erklärt hat, wird hier der Verlierer die Autoversicherungsindustrie sein.

Kein Zufall

Der globale Versicherungsmarkt für Autoversicherung ist aktuell 200 Milliarden US-Dollar wert. In den USA wurden im Jahr 2015 38.300 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet und weitere 4,4 Millionen Menschen verletzt. Autounfälle verursachen pro Jahr fast eine Billion US-Dollar Verlust.

Daher ist es kein Wunder, dass die Versicherungsindustrie so groß ist. Diese Industrie wird aber schrumpfen, wenn selbstfahrende Autos immer beliebter werden. Das Buchhaltungsunternehmen KPMG sieht diesen Markt bis zum Jahr 2040 um 60 % einfallen, da radikal sicherere Fahrzeuge auf den Markt kommen werden und sich die Unfallhäufigkeit um 80 % verringern soll.

Warum das ein Problem für Berkshire ist

Die Versicherungen sind eines der größten Geschäfte von Berkshire Hathaway und das Unternehmen sieht dieses Geschäft als eines der wichtigsten an. Zu den Tochterunternehmen, die komplett Berkshire gehören, zählt GEICO, einer der größten Autoversicherer in den USA. Zusätzlich ist auch Gen Re, eines der größten Rückversicherungsunternehmen in den USA, ein Tochterunternehmen von Berkshire. Buffett ist großer Fan der Versicherungsindustrie, da man die Beiträge sammeln kann und – bis sie ausgezahlt werden müssen – damit in andere Unternehmen investieren kann.

Versicherungsbeiträge machen etwa ein Fünftel der Umsätze von Berkshire aus, wobei der Großteil von GEICO kommt.

Buffett hat schon davon gesprochen, welche Risiken selbstfahrende Autos für die Versicherungsindustrie bergen. Er sagte auf CNBC: „Es wird weniger Versicherungskosten geben und damit werden die Beiträge auch bedeuten sinken.“ Buffett erwartet auch, dass ein derartiger Übergang aber einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen wird. Er glaubt nämlich, dass in 10 Jahren weniger als 10 % der Fahrzeuge auf den Straßen selbstfahrend sein werden.

Als breit diversifiziertes Unternehmen hat Berkshire weniger Risiken als ein reines Versicherungsunternehmen wie Progressive Corporation (WKN:865496). Die Investoren scheinen das noch nicht in den Kurs mit einberechnet zu haben, da Progressive immer noch mit einem moderaten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 gehandelt wird.

Berkshire ist aber stark und diversifiziert genug, um dieses Risiko überstehen zu können. Wenn sich die Technologie aber schneller entwickelt als erwartet, dann könnte das zu bösen Überraschungen führen.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten ist Angestellte von LinkedIn und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. LinkedIn ist Teil von Microsoft.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A), Amazon, Apple, Berkshire Hathaway (B), Facebook, Ford und Tesla.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 09.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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