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Apple nimmt 7 Milliarden US-Dollar Unternehmensanleihen auf – und hat jetzt Gesamtschulden von über 100 Milliarden US-Dollar

Foto: Apple

Bereits im Februar bediente sich Apple (WKN:865985) schon am Kapitalmarkt. Jetzt ist das Unternehmen zurück und nahm 10 Milliarden US-Dollar auf. Darüberhinaus holte sich Apple noch eine zusätzliche Milliarde US-Dollar in Taiwan. Damit liegt die Gesamtschuldenlast von Apple bei etwa 100 Milliarden US-Dollar. Dazu gehören auch kurzfristige Schulden, die als Arbeitskapital eingesetzt werden. Nachdem das Unternehmen letzte Woche seine Zahlen verkündet hatte, gab Apple einen weiteren Prospekt heraus, mit dem das Unternehmen nochmals 7 Milliarden US-Dollar aufnehmen möchte.

Und so sieht die Sache aus.

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750 Millionen USD variabel 3 Monate LIBOR plus 35 Basispunkte 2022
1 Milliarde USD fest 1,8 % 2020
1 Milliarde USD fest 2,3 % 2022
1,75 Milliarden USD fest 2,85 % 2024
2 Milliarden USD fest 3,2 % 2027

DATENQUELLE: PROSPEKT

Ein Großteil der Schulden von Apple ist fest verzinst. Üblicherweise nimmt Apple hierbei einen Swap vor, um diese in variable Zinsen umzuwandeln. Am Ende des letzten Quartals hatte Apple 88,5 Milliarden US-Dollar an langfristigen Schulden. Die gesamten langfristigen Schulden betrugen 98,5 Milliarden US-Dollar. Zusammen mit den zusätzlichen 7 Milliarden der letzten Woche sind es jetzt etwa 105,5 Milliarden US-Dollar.

APPLE PARK. DER NEUE HAUPTSITZ DES UNTERNEHMENS. BILDQUELLE: APPLE

Moment mal, wo ist das ganze Geld vom letzten Mal hin?

Ende 2016 betrug die Barposition von Apple in den Vereinigten Staaten 15,9 Milliarden US-Dollar. Am Ende des ersten Quartals, also vor den schon erwähnten 7 Milliarden, waren es 17,2 Milliarden US-Dollar. Wenn Apple also im Februar schon 10 Milliarden US-Dollar aufgenommen hat, wo ist all das Geld hin?

BILDQUELLE: SEC. GRAFIK AUTOR FÜR DIE GEZEIGTEN KALENDERQUARTALE

Aktienrückkäufe

Apple erwarb im letzten Quartal für etwa 7 Milliarden US-Dollar seine eigene Aktien zurück. Dabei kaufte das Unternehmen im Wert von 4 Milliarden US-Dollar auf den offenen Markt ein und für 3 Milliarden nach einem ASR-Rückkaufprogramm. Diese ASR-Programme erfordern eine hohe Anzahlung, bevor die Investmentbank diese dann in den folgenden Monaten umsetzt. Das ist auch der Grund, warum sich die Barmittel in den USA von Apple verglichen mit dem vorhergehenden Quartal nur mehr um 1,4 Milliarden US-Dollar erhöht haben, obwohl das Unternehmen im vergangenen Quartal 10 Milliarden US-Dollar aufgenommen hatte.

Das wird jetzt häufiger vorkommen

An dieser Stelle sollte man anmerken, dass Apple sich immer häufiger an den Anleihenmärkten bedient und dass dieser Trend wahrscheinlich auch noch so weitergehen wird. Das Unternehmen hat in seinem aktuellen Aktienrückkaufprogramm noch etwa 60 Milliarden US-Dollar übrig. Aber in etwa einem Jahr wird dieser Wert wahrscheinlich noch einmal überarbeitet werden. In der Zwischenzeit hat Apple in den USA nicht mehr besonders viele Barmittel. Das sind meistens etwa 15 Milliarden US-Dollar. Immer wenn Apple in den USA das Geld ausgeht, dann nimmt das Unternehmen Schulden auf.
In den letzten zwei Jahren hat Apple 8,9 Milliarden US-Dollar in Aktienrückkäufe investiert. Da das Unternehmen in den USA so wenig Geld hat, stellt sich natürlich die Frage, wie viel Schulden Apple noch brauchen wird, um dieses Programm überhaupt umzusetzen.

Der Trump-Faktor

Die Ideallösung ist der Vorschlag von Donald Trump, das Geld, das die US-Firmen im Ausland haben wieder zurück in die USA zu bringen. Im Herbst letzten Jahres sagte CEO Tim Cook in einem Radiointerview, dass Apple plane im Jahr 2017 mehrere Milliarden Dollar in die USA zurückzuholen. Dabei hatte das Unternehmen auch mehrere Milliarden Dollar eingeplant, um die Steuern davon zu bezahlen. Das war aber bevor Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte und seither hat Trump sehr häufig darüber gesprochen, auf diese in die USA zurückgeführt Mittel 10 % Steuern erheben zu wollen. Aktuell würde der Normalsatz aber bei 35 % liegen.

Apple verkündete gerade erst, dass man 1 Milliarde US-Dollar in einen Fonds einzahlen wolle, um die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA zu fördern. Das wird bei Donald Trump sicher auf positive Resonanz stoßen.

Damit befindet sich Apple aber in einer prekären Position, da Unsicherheit nicht zu Handlungen führen werden. Man entscheidet sich ja nicht dazu, Geld in die USA zurückzuholen und dabei 35 % zu verlieren, wenn es die reale Möglichkeit gibt, dass man das auch für 10 % haben kann. In der Zwischenzeit wird Apple wohl weiterhin Schulden aufnehmen müssen, bis sich die Steuerlage bessert.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und wurde am 05.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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