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5 Dinge, die dir das Management von Boeing mitteilen will

Foto: Pixabay, kwluth

Letzte Woche meldete Boeing (WKN:850471) solide Quartalszahlen für Q1, und das obwohl Umsatzrückgänge jedes einzelne Unternehmenssegment betrafen. Der Cashflow verbesserte sich auch deutlich im Jahresvergleich.

Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Mittwochmorgen sprachen die Bosse von Boeing über eine halbe Stunde lang mit den Analysten von der Wall Street und den Medienvertretern über die Quartalszahlen und den Ausblick. Hier sind fünf wichtige Punkte, die sie angesprochen haben.

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Boeing meldete solide Gewinne und einen starken Cashflow für das erste Quartal. Bildquelle: Boeing

Die Nachfrage ist in Ordnung

Laut der International Air Transport Association liegt das Passagierwachstum von 8,8 % für das letzte Jahr deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 5,5 %… Diese günstigen Industrietrends zusammen mit unserem robusten Auftragsbuch von mehr als 5.700 Flugzeugen unterstreichen unsere geplanten Produktionserhöhungen für den Rest des Jahrzehnts.
Boeing-CEO Dennis Muilenburg

Viele Investoren machen sich Sorgen über das langsame Auftragswachstum bei Boeing und Airbus, besonders für die größeren Flugzeuge. In diesem Bereich sind die Bestellungen nämlich seit 2014 immer weiter gesunken.

Boeing-CEO Dennis Muilenburg versuchte das in den richtigen Kontext zu setzen. Er merkte an, dass das globale Passagiervolumen weiterhin im hohen einstelligen Bereich wächst. Viele Fluggesellschaften bestellen zwar jetzt keine Jets, das Auftragsbuch ist aber weiterhin gut bestückt und bleibt nache dem historischen Hoch. In anderen Worten, die Fluglinien haben zuvor schon Jets für Jahre im Voraus bestellt.

Wenn die Nachfrage nach Flugreisen weiterhin so schnell wächst, dann werden die Fluglinien noch deutlich mehr Flugzeuge kaufen müssen. Boeing arbeitet daran, seinen Anteil an diesen erwarteten zukünftigen Aufträgen zu bekommen.

Der Markt für Verteidigung verbessert sich auch

Wir sehen ein flaches bis moderates Wachstum in den nächsten 5 Jahren im Verteidigungsgeschäft. Ein Teil davon hängt davon ab, wie viel die USA an Verteidigungsbudget aufstellen werden.

Dennis Muilenburg

Das Verteidigungsgeschäft war in den letzten Jahren etwas schwach für Boeing, da in den USA weniger für das Militär ausgegeben wurde. Aktuell ist das immer noch der Status quo.

Die Regierung Trump hat versprochen, mehr in das amerikanische Militär zu investieren. Zusätzlich konnte Boeing in letzter Zeit viele internationale Bestellungen für sich gewinnen. Der KC-46-Militärtanker wird bald seinen Dienst aufnehmen. Das Management sieht gute Aussichten für weiteres Wachstum in diesem Segment, wenn der amerikanische Kongress die von Donald Trump vorgeschlagenen Militärausgaben bewilligt.

Der Dreamliner wird profitabler

Beim 787-Programm sieht die Bilanz weiterhin negativ aus mit einem Rückgang von 316 Millionen US-Dollar im letzten Quartal. Langfristig werden wir uns darauf konzentrieren, dass der 787 auch Geld bringt durch einen besseren Mix bei den Auslieferungen, interner Produktivitätssteigerung und zusätzlichen Preissenkungen bei unseren Lieferanten.

Boeing-CFO Greg Smith

Eine der höchsten Prioritäten für die nächsten Jahre wird darin bestehen, die Gewinne des 787-Programms zu erhöhen. In den ersten Jahren der Produktion verbrannte das Programm jede Menge Geld, ist aber inzwischen profitabel geworden. Jetzt muss Boeing die zuvor erlittenen Verluste in den nächsten fünf bis sieben Jahren wieder hereinholen.

Boeing machte auch Fortschritte im letzten Quartal. Das 787-Programm konnte 316 Millionen US-Dollar der bereits erlittenen Verluste wieder hereinholen. Damit hat Boeing jetzt noch eine negative Produktionsbilanz von 27 Milliarden US-Dollar bei diesem Flugzeug.

Um all diese Verluste wieder hereinzuholen, muss das 787-Programm profitabler werden. Das Management glaubt, dass eine Veränderung im Produktmix hin zu den profitablen 787-9 und 787-10-Modellen, erhöhter Produktivität und geringeren Preisen bei den Lieferanten das bewerkstelligen sollte.

Fortschritte beim 777

Die Produktion des 777 für 2017 ist aktuell ausverkauft… In jedem Fall (3,5 pro Monat) werden etwa 90 % für 2018 und 2019 ausverkauft, darunter Flugzeuge, die einen Vertrag mit Iran Air unterliegen. Wir haben noch weitere Kampagnen am laufen.

Dennis Muilenburg

Ein weiteres Problem für Boeing ist ein starker Rückgang bei den Umsätzen des 777. Letztes Jahr konnte Boeing noch 8,3 Stück pro Monat bauen. Bis nächstes Jahr wird das Unternehmen aber nur 3,5 pro Monat liefern.
Boeing ist kurz davor, diese Produktionskapazitäten zu füllen, bis der 777 X im Jahr 2020 ausgeliefert wird. Aktuell hat das Unternehmen bereits 9 feste Aufträge für die aktuelle Generation des 777. Daher ist die geplante Produktion für 2017 schon voll ausverkauft und kurz davor, die nächsten beiden Jahre komplett zu verkaufen, solange der Vertrag mit Iran Air nicht aufgekündigt wird.

Verbesserte Umsetzung bei Entwicklungsprogrammen

Wichtige Meilensteine im letzten Quartal beinhalteten die Zertifizierung des 737 MAX 8 für kommerzielle Nutzung und den ersten Flug auf dem 787-10. Einen Monat vor dem Plan, den wir vor drei Jahren aufgestellt hatten.

Dennis Muilenburg

Ein Bereich, in dem sich Boeing in den letzten Jahren verbessern konnte, waren Entwicklungsprojekte bei Zeit und Budget. Der 737 MAX 8 ist auf einem guten Weg, diesen Sommer noch vor dem Plan und unter dem Budget seinen Dienst anzutreten. Der 787-10 konnte die Tests auch früher als geplant beginnen. Es ist zwar noch früh, aber das 777 X-Entwicklungsprogramm scheint auch im Plan zu liegen.

Natürlich gibt es noch jede Menge Möglichkeiten für Verbesserungen. Boeing muss z. B. Milliarden von Dollar wieder hereinholen, die bei den Kostenüberschreitungen für den KC-46-Tanker entstanden waren, der nebenbei bemerkt auch noch hinter dem Zeitplan herhingt. Boeing entwickelt sich aber deutlich besser als mit der Entwicklung des Dreamliner vor zehn Jahren.

Verbesserte Ausführung bei den Entwicklungsprogrammen wird dazu führen, dass Boeing weiterhin den freien Cashflow erhöhen und die Investoren bei der Stange halten kann.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 02.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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