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Starke SUV- und Pickup-Nachfrage beschert General Motors Gewinnanstieg von 34 %

Angetrieben von einem starken Umsatz margenstarker LKWs und SUVs in China und den USA stieg der Q1-Reingewinn von General Motors (WKN:A1C9CM) um 34 % auf 2,6 Mrd. US-Dollar.

GMs Ergebnis hat trotz der Sorgen über einen abschwächenden US-Neuwagenmarkt positiv überrascht. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 1,70 US-Dollar und übertraf die durchschnittlichen Prognosen der Börsenanalysten von 1,46 US-Dollar deutlich. Auch GMs Umsatz von 41,2 Mrd. US-Dollar lag deutlich über der durchschnittlichen Prognose der Analysten von 40,32 Mrd. US-Dollar.

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GMs Ergebnis: Die nackten Zahlen

Kennzahl Q1 2017 Q1 2016 Veränderung (YOY)
Umsatz 41,2 Mrd. 37,3 Mrd. 10,6 %
EBIT (bereinigt) 3,4 Mrd. 2,7 Mrd. 27,9 %
EBIT-Marge (bereinigt) 8,2 % 7,1 % 1,1 Prozentpunkte
Reingewinn 2,6 Mrd. 1,95 Mrd. 33,5 %
Operativer Cashflow aus dem Geschäftsbereich Automobile 1,4 Mrd. (0,4 Mrd.) 2,0 Mrd.

Datenquelle: General Motors. Alle absoluten Beträge in US-Dollar. „EBIT (Bereinigt)“ ist GMs Nicht-GAAP-Ausdruck für den EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) abzüglich einmaligen Posten und einigen anderen kleineren Anpassungen. Operativer Cashflow im Geschäftsbereich Automobile enthält nicht den Gewinn von GMs Captive-Financing-Unit. YOY=Veränderung gegenüber dem Vorjahr.

Kurzum: Warum GMs Gewinn einen solchen Sprung gemacht hat

Einfach ausgedrückt, verkauft GM derzeit eine Menge margenstarker Pickup-Trucks und Crossover-SUVs, und das vor allem in den USA und China. GMs bereinigter EBIT betrug in Nordamerika 3,4 Mrd. US-Dollar. Beteiligungserträge aus GMs chinesischen Joint Ventures betrugen insgesamt 504 Mio. US-Dollar – trotz eines intensiver werdenden Preisdrucks im Markt bedeutete dies lediglich einen kleinen Abfall gegenüber dem vergangenen Jahr, in dem sich chinesische Beteiligungserträge auf 518 Mio. US-Dollar beliefen.

In Nordamerika ist GM im Vorfeld des geplanten Stillstands seines Produktionswerks Ende des Jahres dabei, die Lagerbestände seiner Pickup-Trucks und einiger SUV-Modelle auszubauen. GM sagte, dass die US-Händlerbestände im vergangenen Quartal um 262.000 Einheiten aufgestockt wurden.

Da GM seinen Umsatz auf Basis von Großlieferungen ausweist (und nicht auf Basis seiner Vertriebserlöse), hat die Aufstockung der Händlerlagerbestände geholfen, die Q1-Ergebnisse hochzuschrauben.

Der US-Absatz von GMs Crossover-SUVs, einschließlich des jüngst eingeführten GMC Acadia, stieg im ersten Quartal um 16 %. Bildquelle: General Motors.

Ein genauerer Blick auf GMs einzelne Geschäftszweige

Nachfolgend eine kurze Übersicht darüber, wie jeder einzelne GM-Geschäftsbereich im ersten Quartal abgeschnitten hat. Beachte, dass GM die Gewinnzahlen seiner einzelnen Geschäftsbereiche auf Basis des bereinigten EBITs ausweist.

  • Wie oben bereits erwähnt betrug GMs bereinigter EBIT in Nordamerika 3,4 Mrd. US-Dollar– ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz stieg um 11 % auf 29,3 Mrd. US-Dollar. Großlieferungen legten 7,6 % auf ca. 940.000 Fahrzeuge zu, während der Einzelhandelsumsatz um 2,1 % auf ca. 816.000 Fahrzeuge stieg. Die Nachfrage nach Crossover-Modellen, die nach dem ersten Quartal 2016 auf den Markt kamen (Cadillac XT5, GMC Acadia, und der Buick Envision) trieben die Gewinnzahlen nach oben.
  • GMs bereinigte EBIT-Gewinnmarge war in Nordamerika mit 11,7 % recht stark. Die Q1-Margen seiner großen Konkurrenten aus Detroit, Fiat Chrysler Automobiles(WKN:A12CBU) und Ford Motor Company (WKN:HV5LZC), lagen deutlich darunter.
  • In Europa fuhr GM einen Verlust von 201 Mio. US-Dollar ein. Vor einem Jahr stand noch ein Verlust von 6 Mio. US-Dollar zu Buche. Der Umsatz fiel um 4,3 % auf 4,5 Mrd. US-Dollar. Großlieferungen blieben mit 293.000 Einheiten nahezu unverändert, der Einzelhandelsumsatz stieg um 1,9 % auf 320.000 Fahrzeuge. Eine stärkere Preisgestaltung (für den brandneuen Opel Astra) wirkte sich zwar positiv auf das Gesamtergebnis aus, wurde aber von Währungseffekten und Herausforderungen im Zusammenhang mit Großbritanniens Entscheidung, die EU zu verlassen, mehr als wett gemacht.
  • Im vergangenen Quartal traf GM mit dem französischen Automobilhersteller PSA Peugeot Citroen eine Vereinbarung über den Verkauf seiner Opel- und Vauxhall-Marken für 2,3 Mrd. US-Dollar. Diese zwei Marken waren im vergangenen Quartal für 97 % von GMs Einzelhandelsumsatz in Europa verantwortlich.
  • GMs Geschäftsbereich „Internationale Geschäftsaktivitäten“ beinhaltet die gewaltigen Geschäftsoperationen in China sowie im Nahen Osten, Australien und dem restlichen Asien. Der Geschäftsbereich fuhr im ersten Quartal einen Gewinn von 319 Mio. US-Dollar ein – ein Abfall gegenüber dem Vorjahr im 16 %. Der Umsatz belief sich auf 2,5 Mrd. US-Dollar (ein Abfall von 7,4 %).
  • GMs Joint Ventures in China erwirtschafteten Beteiligungserträge von 504 Mio. US-Dollar – trotz intensiven Preisdrucks entsprach dies lediglich einem Abfall von 2,7 %. Eine deutlich verbesserte (und aggressivere) Preispolitik von chinesischen Automobilbauern hat den Preisdruck in einigen Marktsegmenten (vor allem bei kleineren Crossover-SUVs) über die vergangenen Quartale deutlich erhöht. GM hat aber mit seinen eigenen starken Crossovers – insbesondere dem gehobenen Buick Envision – zurückgeschlagen und weiterhin starke Margen eingefahren (9,3 % im ersten Quartal, vergangenes Quartal waren es noch 9,7 %). Großlieferungen von GMs China-Joint-Ventures stiegen um 0,6 % auf ca. 992.000 Fahrzeuge.
  • Außerhalb Chinas schlug sich der internationale Geschäftsbereich nicht ganz so gut. Großlieferungen fielen um 13 % auf 113.000, da sich ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld in Nahen Osten negativ auf den Neuwagen-Absatz in der Region auswirkte.
  • In Südamerika fuhr GM einen Verlust von 115 Mio. US-Dollar ein – ein Jahr zuvor waren es noch 67 Mio. US-Dollar. Der Großteil der Automobilhersteller hat in dieser Region mit heftigen Gegenwinden zu kämpfen, da schwere Rezessionen in Schlüsselmärkten wie Brasilien dem Absatz von Neuwagen in der gesamten Branche zugesetzt haben. GM macht dennoch das Beste daraus: Großlieferungen stiegen um 21 % auf 138.000 Einheiten, der Einzelhandelsumsatz um 13 % auf 148.000 Einheiten. GMs Marktanteil wuchs um 10 Basispunkte auf 15,7 %.
  • GM Financial fuhr einen Gewinn von 260 Mio. US-Dollar ein – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 15,5 %. Der Umsatz erreichte mit 2,9 Mrd. US-Dollar (Anstieg um 38 %) ein neues Rekordhoch. Ein positiver Trend: GM Financials Anteil an GMs Einzelhandelsumsatz wird stetig größer, während Kreditausfälle und Zahlungsrückstände stabil bleiben.

Der kompakte Buick Envision Crossover ist in China ein riesiger Verkaufsschlager. Bildquelle: General Motors.

Sonderposten, Verbindlichkeiten und Liquidität

Im ersten Quartal hatte GM keine Sonderausgaben.

Am 31. März standen GMs Automobil-Segment 20,4 Mrd. US-Dollar an Cash-Reserven zur Verfügung – ein Abfall gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Mrd. US-Dollar. GM erwirtschaftete einen operativen Cashflow von 1,4 Mrd. US-Dollar, hatte Investitionsaufwendungen von 2 Mrd. US-Dollar und schüttete Dividenden im Wert von 600 Mio. US-Dollar aus. Ende des abgelaufenen Quartals verfügte GM außerdem über offene Kreditlinien in Höhe von 14 Mrd. US-Dollar (unverändert gegenüber dem Vorjahr). Demnach belief sich GMs Gesamtliquidität auf 34,4 Mrd. US-Dollar.

GMs langfristige Verbindlichkeiten beliefen sich zum 31. März auf 11 Mrd. US-Dollar. Gegenüber dem vorangegangenen Quartal bedeutete dies einen Anstieg von lediglich 200 Mio. US-Dollar.

Ein Blick voraus: Die Ganzjahresprognose bleibt unverändert

GM bekräftigte im April noch einmal seine Gesamtjahresprognosen für 2017. Für dieses Jahr rechnet GM mit folgenden Kennzahlen:

·      Der Umsatz soll höher ausfallen als 2016 (166,4 Mrd. US-Dollar).

·      Der bereinigte EBIT und die bereinigte EBIT-Marge sollen nahezu unverändert bleiben (12,5 Mrd. US-Dollar bzw. 7,5 %).

·      Der Free Cashflow soll in etwa 6 Mrd. US-Dollar betragen (2016: 6,9 Mrd. US-Dollar).

·      Dank eines laufenden Aktienrückkaufprogramms soll der Gewinn je Aktie auf 6,00-6,50 US-Dollar anwachsen. 2016 betrug er 6,00 US-Dollar.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Ford.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 28.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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