3 Dinge, die man im Quartalsbericht von Amazon beachten sollte
Der E-Commerce-Riese Amazon (WKN:906866) wird am Donnerstagabend seine Zahlen für das erste Quartal 2017 veröffentlichen. Im Folgenden erfährst du, worauf du dabei achten solltest.
Die Zahlen
Kennzahl |
Q1 2017 Ausblick |
Q1 2016 Ergebnis |
Erwartete Veränderung im Jahresvergleich |
Umsatz |
34,5 Mrd. USD |
29,1 Mrd. USD |
19 % |
Operative Einnahmen |
575 Mio. USD |
1,07 Mrd. USD |
(46 %) |
Datenquelle: Quartalsberichte von Amazon.
Der Ausblick von Amazon geht von negativen Währungskursen von 2,5 % aus. Im Vorjahreszeitraum gab es dank des Schaltjahres einen zusätzlichen Tag, der 2017 allerdings fehlt. Damit wird Amazon noch einmal um 1,5 % zurückgeworfen.
Das dramatisch niedrigere Gewinnziel spiegelt die steigenden operativen Kosten wider. Das Unternehmen hat im letzten Jahr 26 neue Lagerhäuser gebaut und viel in Indien investiert.
Aber es gibt noch mehr zu beachten. Sehen wir uns die drei wichtigsten Details an, die am Donnerstag noch wichtiger werden.
Internationales Wachstum
Im Jahr 2016 kamen 32 % der Einzelhandelsumsätze aus dem Ausland. Das ist sogar weniger als die 33 % aus dem Jahr 2015 und die 38 % aus dem Jahr 2014. Das Unternehmen investiert jede Menge in Wachstumsmöglichkeiten im Ausland, darunter eine Expansion des Videodienstes ‘Prime’. Die neuen Datenzentren für Amazon Web Services (AWS) wurden im letzten Jahr auch in Märkten wie Indien und China errichtet.
Diese internationalen Expansionsbemühungen sind aber nicht billig. Daher sollte man ein Auge darauf haben, wie sich das Geschäft außerhalb den USA entwickelt. Die Welt da draußen ist nämlich sehr groß und Amazon hat gerade erst begonnen, an der Oberfläche dieses Potentials zu kratzen.
Amazon Prime
Das Management verrät nicht viel über das Amazon-Prime-Programm und die Zahl der Abonnenten. Gleichzeitig gibt Amazon gerne damit an, dass das Engagement bei den Prime-Mitgliedern immer stärker werde. Die Prime-Nutzer konsumierten im Jahr 2016 doppelt so viel Musik, Bücher und Videos wie im Jahr davor. Es ist noch unklar, ob das von einer höheren Zahl an Abonnenten kam und welche Rolle das Engagement pro Nutzer dabei spielt. In jedem Fall sind es aber gute Neuigkeiten.
Amazon könnte vielleicht ein paar Daten über dieses Programm preisgeben. Bis dahin werden sich die Investoren auf die Schätzungen von Dritten verlassen müssen. Basierend auf den Umfragen schätzt das Analyseunternehmen Cowen and Co., dass Amazon aktuell etwa 52 Millionen Prime-Mitglieder hat, was einen Anstieg um 20 % verglichen mit 2016 darstellt. Laut dieser Studie gaben im März 83 % der Prime-Nutzer eine Bestellung bei Amazon auf, während nur 47 % der Nicht-Prime-Mitglieder etwas gekauft haben.
Man sollte aber keine offiziellen Details erwarten. Doch kann man durchaus Freudensprünge machen, wenn sich das Management doch einmal in die Karten schauen lässt.
Die Gewinne von AWS
Die Sparte Amazon Web Services ist das am schnellsten wachsende Segment und auch das profitabelste. Im vierten Quartal betrug der Beitrag von AWS an den Gesamtumsätzen 8 %, aber gleichzeitig 74 % an den operativen Einnahmen. Die Sparte konnte ein Umsatzwachstum von 47 % im Jahresvergleich erreichen, nachdem die Preise im November stark gesenkt wurden.
CFO Brian Olsavsky merkte an, dass diese Preissenkungen in der Geschichte von AWS kein Novum seien. Das steigende Umsatzvolumen sollte die geringeren Preise allerdings ausgleichen. Er nannte auch den zusätzlichen Tag des Schaltjahres einen Wachstumsfaktor.
AWS wird mit größter Wahrscheinlichkeit wieder beeindruckende Zahlen vermelden. Daher wird es interessant, zu sehen, welche Auswirkungen die Preissenkungen hatten. Die operativen Margen von AWS erreichten in Q4 31 % und sollten – um Olsavskys Theorie zu stützen – in etwa auf diesem Niveau bleiben.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.
Dieser Artikel wurde von Anders Bylund auf Englisch verfasst und am 25.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.