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Warum Warren Buffett David Einhorn und seinen Plan bei GM nicht unterstützen wird

Der bekannte Hedgefonds-Manager David Einhorn hat einen Plan gefasst, wie die Aktie von General Motors (WKN:A1C9CM) wieder steigen kann. Greenlight Capital, sein Hedgefonds, hat vorgeschlagen, dass GM seine Aktie aufsplitten sollte. Die eine Aktie zahlt weiterhin die aktuelle Dividende, bietet aber keine weiteren Rechte und die zweite soll vom künftigen Gewinnwachstum profitieren.

Leider konnte Einhorn den Vorstand von GM nicht davon überzeugen, daher schlägt er jetzt dasselbe den Aktionären von GM vor. Es ist aber extrem unwahrscheinlich, dass der berühmteste Investor von GM, Warren Buffett von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) dem zustimmen wird.

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Die Aktie von General Motors hat in letzter Zeit ziemlich viel Leerlauf gehabt. Bildquelle General Motors

Die Aktie von General Motors hatte in letzter Zeit ziemlich viel Leerlauf. Bildquelle General Motors

Buffett ist wahrscheinlich aus einem einfachen Grund dagegen. Durch diese Maßnahme würde der intrinsische Wert des Unternehmens nicht erhöht werden. Im besten Fall könnte man damit einige Investoren davon überzeugen, mehr für die Aktie zahlen. Aus demselben Grund plane ich auch, dagegen zu stimmen.

Was Einhorn möchte

Der Grund hinter diesem Plan ist, dass die Aktie von General Motors für deutlich weniger als der intrinsische Wert gehandelt wird. Einhorn erklärt die Situation wie folgt: Einige Investoren halten die Aktie aufgrund der hohen Dividendenrendite von aktuell knapp 4,5 % für günstig. Andere halten die Aktie, weil sie sich für unterbewertet halten und ein hohes Potenzial beim Gewinnwachstum vermuten. Keine der beiden Gruppen ist aber willens, den vollen Wert für die Aktie zu bezahlen.

Die Aktie aufzusplitten könnte dem Abhilfe schaffen. Der Einkommensinvestoren könnten die Aktie wegen der hohen Dividende kaufen, während die wertorientierten Investoren die Aktie für die Kapitalgewinne kaufen können.

Einhorn glaubt, dass dieser Plan den Wert dieser beiden hypothetischen Aktien in den Bereich von 43 bis 60 US-Dollar nach oben hieven könnte. Aktuell wird die Aktie mit etwa 34 US-Dollar gehandelt. General Motors meint, dass dieser Plan GM nicht helfen wird, mehr Autos zu verkaufen, profitabler zu arbeiten oder einen höheren Cashflow zu erzeugen.

GM ist gegen den Vorschlag von Einhorn. Bildquelle General Motors

GM ist gegen den Vorschlag von Einhorn. Bildquelle General Motors

Buffett hat sich in diese Kontroverse noch nicht eingeschaltet, obwohl Berkshire Hathaway einer der größten Investoren von General Motors ist. Basierend auf seinen Briefen an die Aktionäre und seinen Artikeln ist aber klar, dass Berkshire Hathaway gegen den Plan von Einhorn sein wird.

Die Performance

In seinem Brief an die Aktionäre aus dem Jahr 1997 spricht Buffett davon, was er von Fluktuationen hält. Wenn man plant, einen Hamburger zu essen oder ein Auto zu kaufen, möchte man natürlich, dass der Preis für Rindfleisch oder für Autos sinkt. Wenn man plant, Aktien zu kaufen, möchte man auch möglichst wenig bezahlen.

Buffett merkt an, dass Unternehmen, die jede Menge eigene Aktien zurückkaufen, diese für ihre Aktionäre kaufen. Investoren von diesen Unternehmen bekommen daher mehr Anteile ohne überhaupt einen Finger rühren zu müssen. Buffett schlussfolgert daraus, dass nur Leute, die eine Aktie verkaufen wollen, auf Kursgewinne hoffen sollten. Das scheint vielen Leuten gegen den Strich zu gehen, aber geduldigen Investoren, die ihre Positionen lange halten, sind langfristig besser dran, wenn die Aktien unterbewertet bleiben.

Diese Logik trifft auch auf General Motors zu. Als Antwort auf den radikalen Vorschlag von Einhorn merkt GM an, man plane allein dieses Jahr 7 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre zurückzuführen. Dazu gehören etwa 5 Milliarden US-Dollar an Aktienrückkäufen. Basierend auf den aktuellen Aktienkurs würde damit die Zahl der ausstehenden Aktien um mehr als 9 % vermindert werden. Die Investoren könnten Ihren Anteil an dem Unternehmen dadurch noch erhöhen, indem sie beim Dividenden-Reinvestitionsplan mitmachen.

Einhorn hat keine Geduld

Aus der Perspektive von Warren Buffett gibt es hier nur einen Vorteil: der Kurs von GM würde steigen. Für Buffett ist das aber kein Vorteil. Aufgrund des aggressiven Kapitalrückführungsplans, sollten langfristige Investoren wollen, dass die Aktie weiterhin so lange wie möglich unterbewertet bleibt. So könnte das Unternehmen jede Menge seiner eigenen Aktien zurückkaufen.

Das zeigt schon, das Einhorn kein geduldiger langfristig orientierter Investor ist. Allgemein gesprochen wird Geduld bei einem Hedgefond ja auch nicht belohnt. Wenn es ein paar Jahre lang nicht so läuft, dann ist das nicht gut für einen Hedgefonds. Das ist auch der Grund, warum Einhorn möchte, dass GM seinem Plan folgt.

Die langfristige Investoren sollten aber daran denken, dass die Aktie von GM nicht nur seit Jahren unterbewertet ist. Die Aktie wird für das 11fache der bereinigten Gewinne pro Aktie aus dem Jahr 2014 von 3,05 US-Dollar gehandelt. In den folgenden zwei Jahren konnte das Unternehmen aber den Gewinn pro Aktie um 100 % erhöhen. Der bereinigte Gewinn pro Aktie erreichte im letzten Jahr 6,12 US-Dollar.

Die Kursentwicklung des Unternehmens deutet an, dass viele Investoren an den Gewinnen von GM zweifeln. Aber wenn das Unternehmen es schaffen sollte, den Gewinn pro Aktie in den kommenden Jahren zu erhöhen, dann werden die Investoren vielleicht nicht mehr so skeptisch sein.

Aus dem Blickwinkel von Warren Buffett sollten Geduld und genug Aktienrückkäufe ausreichen, um genau das zu einer erfolgreichen Investition zu machen. Daher wird in Berkshire Hathaway mit höchster Sicherheit gegen den Plan von Einhorn stimmen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway B.

Dieser Artikel wurde vonAdam Levine-Weinberg  auf Englisch verfasst und wurde am 24.02.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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