Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Wie SpaceX schon jetzt Boeing und Lockheed Martin die Gewinne wegschnappt

Elon Musk und SpaceX verändern gerade die Art und Weise, wie wir über Reisen in den Weltraum denken und nebenbei auch noch die ganzen wirtschaftlichen Gegebenheiten.

Aber woher wissen wir, dass SpaceX Auswirkungen auf die Platzhirsche in diesem Bereich hat wie Boeing (WKN:850471) und Lockheed Martin (WKN:894648)? Die Beweise dafür kommen langsam herein und Sie werden immer schwerer zu übersehen. Das wollen wir in diesem Artikel besprechen.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Eine Rakete der United Launch Alliance kann mehr Last in den Orbit transportieren als jede andere Rakete auf dem Planeten, aber das hat auch seinen Preis. Bildquelle: United Launch Alliance

Stellenstreichungen

SpaceX konnte Anfang letzten Jahres seinen ersten Auftrag für einen GPS 3-Satelliten der Air Force bekommen. Das Unternehmen bot weniger als 83 Millionen US-Dollar für diesen Dienst. Das ist weniger als die Hälfte der 225 Millionen US-Dollar Durchschnittskosten, die Boeing und Lockheed Martin in ihrem Joint Venture United Launch Alliance verlangen.

Daher hat die ULA Pläne verkündet, ein Viertel seiner Arbeitnehmer, bis zu 875 Arbeitsplätze, im Jahr 2017 abzubauen. Der Grund dafür war laut CEO Tory Bruno, das Unternehmen müsse Kosten sparen, um besser mit SpaceX konkurrieren zu können.

Verlorene Verträge

Wie groß die Bedrohung durch SpaceX ist, wurde Anfang des Jahres klar. Im Jahr 2016 bekam SpaceX den Vertrag der Air Force, weil die ULA dafür gar kein Angebot abgeben konnte. Im März 2017 gab die ULA allerdings ein Gebot gegen SpaceX ab. Sie konnten aber mit den Preisen von Elon Musk nicht mithalten.

Daher erhöhte SpaceX den Preis für die Air Force für denselben Satelliten, den man im letzten Jahr schon in den Orbit gebracht hatte, um 17 %. Anstatt 82,7 wie im Jahr 2016, verlangt SpaceX jetzt 96,5 Millionen US-Dollar. Selbst mit dem höheren Preis ist SpaceX immer noch deutlich günstiger als die Konkurrenten.

Die ULA muss also etwas tun, um nicht noch mehr Aufträge zu verlieren.

Geringere Preise

Die ULA gibt sich aber nicht geschlagen. Als Antwort auf die Transparenz bei den Preisen veröffentlichte die ULA im letzten Jahr eine Website mit dem Namen Rocketbuilder. Dort können die Kunden sehen, welche Preise die Satelliten an Bord der Atlas V und der Delta IV-Raketen aufgerufen werden. Zusammen mit einer gesunden Dose Marketing, warum die Zuverlässigkeit des Unternehmens weniger sichtbare Kostenersparnisse von den Kunden ergibt, scheint es jetzt, als hätte die ULA sich etwas von SpaceX abgeschaut, was die Kreativität betrifft.

Langfristig versprach Bruno mehrmals, dass der Preis für die Raumflüge seines Unternehmens sinken würde, auf vielleicht sogar 99 Millionen US-Dollar pro Abschuss. Wir haben bisher noch keine wirklichen Preise in diesem Bereich gesehen. Die ULA scheint aber in letzter Zeit die Preise etwas zu senken.

Anfang des Monats vergab das Pentagon 2 Satellitenabschüsse an Boeing und Lockheed Martin. Damit gewann die ULA 2 Verträge im Wert von 7,5 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen wird eine Delta IV Heavy-Rakete im Wert von 270,4 Millionen herstellen und eine Atlas V 551-Rakete mit einem Preis von 146,5 Millionen US-Dollar.

Da die Atlas V-Raketen in der Vergangenheit bis zu 190 Millionen US-Dollar gekostet haben und die Delta IV normalerweise etwa 350 Millionen kostet, scheinen das bedeutende  Preissenkungen, die die ULA der Air Force angeboten hat. Das sind vielleicht noch nicht die angesprochenen 99 Millionen US-Dollar, aber wir bewegen uns in diese Richtung.

Was das für die Investoren bedeutet

Die niedrigeren Preise werden die Gewinnmargen für die ULA und die beiden Unternehmen dahinter natürlich schmälern. Die Frage ist, ob sie überhaupt noch Gewinn machen, wenn die Preise auf einmal deutlich niedriger sind. Aktuell zeigen Daten von S&P Global Market Intelligence, dass diese Sparte bei Boeing etwa 7 % operative Gewinnmarge verdient. Im Jahr 2015 waren es noch 9,4 %. Die Margen für Raumflüge bei Lockheed Martin sind etwas stärker mit 13,5 %, aber auch diese könnten durch die Bedrohung von SpaceX unter Druck geraten.

Bei all den Stellenstreichungen, verlorenen Verträgen und den geringeren Einnahmen von den Verträgen, die die ULA gewinnt, würde ich sagen, dass dieses Risiko mehr als real ist.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Rich Smith auf Englisch verfasst und am 22.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...