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Uber, Airbnb, Spotify, Delivery Hero… Moment mal… Ist DAS die Blase, die gleich platzen wird?

Foto:Pixabay

Heutzutage wird ja oft von Einhörner gesprochen, selbst wenn es oft eigentlich nichts Fantastisches an sich ist oder mit Märchen zu tun hat.

Man spricht im Finanzbereich von einem Einhorn im Zusammenhang mit Start-ups, deren Bewertung die Marke von einer Milliarde US-Dollar übersprungen hat. Abhängig davon, wen man fragt, gibt es hunderte dieser Einhörner überall auf der Welt. VentureBeat schätzt deren Zahl auf 229, während TechCrunch aktuell von 224 Unternehmen mit einer Gesamtbewertung von 772 Milliarden US-Dollar ausgeht.

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Die Namen dieser Unternehmen werden dir sofort ein Begriff sein. Uber und Airbnb schaffen es mit einer Bewertung von 62,5 Milliarden US-Dollar für Uber und 31 Milliarden für Airbnb mit Leichtigkeit auf diese Liste. Des weiteren findet man darauf Pinterest mit einer Bewertung von 11 Milliarden und Dropbox mit 10,4 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich befinden sich auf dieser Liste ANT Financial, ein chinesisches Unternehmen im Wert von 60 Milliarden US-Dollar, Xiaomi (44 Milliarden US-Dollar) und Didi Chuxing (33,7 Milliarden US-Dollar).

Hier in Mitteleuropa finden wir aber auch ein paar dieser seltenen Erscheinungen. Dazu gehören Spotify (8,5 Milliarden US-Dollar), Delivery Hero (3,1 Milliarden US-Dollar) und HelloFresh (2 Milliarden US-Dollar).

Unter den Investoren scheint es bezüglich dieser großen Zahlen fast schon eine pathologische Paranoia zu geben. Das hat aber durchaus seinen Sinn. Lächerlich hohe Zahlen, die mit der Dotcom-Blase und dem Neuen Markt in Verbindung gebracht wurden, haben immerhin in die Katastrophe geführt – genau wie 2008 die unglaublich hohen Schulden am Immobilienmarkt in den USA.

Aber die Welt schrumpft nicht, sie wächst. Im Laufe der Zeit sollten wir daher erwarten, dass die Zahlen … naja, größer werden. Apple (WKN:865985) hat bereits jetzt eine Marktkapitalisierung von 720 Milliarden US-Dollar. Ist das zuviel? Das klingt schon nach einer Menge. Das Unternehmen hat im letzten Jahr aber 218 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet und davon 45 Milliarden US-Dollar an Gewinn verzeichnet. Ein gehyptes Dotcom-Unternehmen ohne Geschäftsmodell kann damit allerdings nicht dienen.

In anderen Worten: Man muss die Sache immer im Kontext betrachten.

Laut CB Insights und PwC wurden im ersten Quartal 2017 27,1 Milliarden US-Dollar an Venture-Capital-Investitionen getätigt. Das ist ebenfalls eine Menge Geld. Zwar nicht so viel wie die 40 Milliarden US-Dollar, die im dritten Quartal 2015 investiert wurden, aber dennoch ziemlich viel.

Egal ob wir hier über Unternehmensbewertungen oder das Gesamtvolumen der Investitionen sprechen. Egal ob wir über spezifische Investitionen wie die 900 Millionen US-Dollar, die in GRAIL investiert wurden oder die 448 Millionen US-Dollar, die China Investment Corporation in Airbnb im ersten Quartal gesteckt hat, sprechen, das Wichtigste ist immer noch, das große Ganze zu betrachten.

Der Gedanke, dass es eine Blase im Bereich Venture Capital geben könnte, ist schon interessant (und auch weit verbreitet). Ich glaube aber, dass hier etwas Wichtiges fehlt. Es haben sich jede Menge Finanzierungen für Unternehmen von der Börse weg bewegt, also von den öffentlichen Märkten hin zu den privaten (Venture Capital).

Laut Daten von Jay Ritter von der Universität Florida fanden in den USA zwischen 2012 und 2016 645 Börsengänge statt, die insgesamt 146 Milliarden US-Dollar aufnehmen konnten. In den fünf Jahren zwischen 2003 und 2007 gab es 711 Börsengänge, die 135 Milliarden US-Dollar aufnehmen konnten. Zwischen 1994 und 1998 wurden 2.296 Börsengänge mit einem Gesamtumfang von 153 Milliarden US-Dollar getätigt. (Ich habe hier mit Absicht die Jahre 1999 und 2000 ausgelassen, da allein in diesen beiden Jahren 130 Milliarden US-Dollar in Börsengänge investiert wurden.)

Erkennst du hier einen Trend? Wenn es einen gibt, dann geht er in die falsche Richtung.

Als ich mir große Börsengänge angesehen habe, also jene, bei denen weltweit mehr als 500 Millionen US-Dollar aufgenommen wurden, habe ich etwas Ahnliches gefunden. Zwischen 2003 und 2007 gab es 389 solcher Börsengänge, die 560 Milliarden US-Dollar aufnahmen. Zwischen 2012 und 2016 gab es nur noch 369, während das Volumen auf 485 Milliarden US-Dollar fiel. Wir dürfen nicht vergessen, dass im selben Zeitraum (2012) Facebook mit 16 Milliarden US-Dollar an die Börse ging und im Jahr 2014 Alibaba mit fast 22 Milliarden US-Dollar den Börsengang wagte.

Es kann gut sein, dass die Unternehmen die nötigen Mittel auch außerhalb der öffentlichen Märkte finden. Ein öffentlich gehandeltes Unternehmen zu sein ist nämlich kein Zuckerschlecken. Man muss jede Menge Regulierungen beachten und anstatt seine Aktien auf wenige Leute zu konzentrieren, die man einfach mal anrufen kann, hat man vielleicht tausende und abertausende von einzelnen Aktionären mit vielen verschiedenen Ansichten darüber, wie das Unternehmen geführt werden sollte. Es gibt aber noch ein anderes Problem: Ein unerwünschter aktivistischer Aktionär könnte sich eine Kontrollmehrheit erkaufen.

Was mir bei diesen großen Unternehmen und Investitionen von Privatunternehmen nicht gefällt, ist nicht, dass wir es hier eventuell mit einer Blase zu tun haben könnten. Stattdessen mache ich mir Sorgen, dass die Investoren der öffentlichen Märkte weniger Möglichkeiten haben könnten, um in interessante Unternehmen zu investieren, die unsere Welt verändern können, solange sie noch einigermaßen klein sind.

Amazon (WKN:906866) ging im Mai 1997 an die Börse. Das Unternehmen hatte in jenem Jahr weniger als 150 Millionen Umsatz. Im Jahr 2016 hatte Amazon bereits 130 Milliarden US-Dollar Umsatz. Die Investoren an den öffentlichen Märkten hatten die Möglichkeit, zusammen mit dem Gründer Jeff Bezos Aktien zu kaufen und diese unglaublichen Kursgewinne mit ihm zu teilen.

Wenn sich immer mehr Unternehmen ihr Geld an den privaten Märkten holen, dann frage ich mich, wie viele weitere Amazons es an der Börse noch geben wird.

Die gute Nachricht? Die Gelegenheiten verlagern sich jetzt vielleicht woanders hin, aber es gibt immer noch jede Menge auf den öffentlichen Märkten zu entdecken. Bereits heutzutage gibt es große Unternehmen wie z. B. Snap (WKN:A2DLMS), die jede Menge Kapital von Venture-Capital-Firmen aufgenommen haben. Aber es gibt auch interessante kleinere Unternehmen wie Okta oder die schnell wachsende kanadische Firma für Outdoor-Bekleidung namens Canada Goose.

Blase oder nicht, da von den Venture-Capital-Firmen gerade Milliarden ausgegeben werden – selbst wenn es keine wirkliche Blase gibt – dann wird es noch zu sehr teuren Fehlern führen. Das könnte zur Folge haben, dass die Investoren nicht mehr in Venture-Capital-Firmen investieren wollen und die bestehenden Firmen etwas vorsichtiger werden. Dadurch müssten sich wieder mehr Unternehmen an den öffentlichen Märkten bedienen.

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Matt Koppenheffer besitzt Aktien von Amazon.com und Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Apple, and Facebook.



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