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Ist es ein Fluch oder ein Segen, Zulieferer von Apple zu sein?

Bildquelle: Apple.

Da wir gerade erfahren haben, dass Apple (WKN:865985) in Zukunft nicht mehr mit Imagination Technologies (WKN:891510) zusammenarbeiten möchte und Gerüchte kursieren, dass Apple auch die Zusammenarbeit mit Dialog Semiconductor (WKN:927200) beenden könnte, stellt sich eine einfache Frage: Ist es ein Fluch oder ein Segen, Zulieferer von Apple zu sein?

Der Vorteil, für Apple zu arbeiten

Der Vorteil, Zulieferer von Apple zu sein, ist vielschichtig. Für ein großes Unternehmen kann das Geschäft von Apple den Umsatz erhöhen, und für ein kleines Unternehmen kann es den Aufstieg in eine neue Liga bedeuten.

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Für die kleinen Unternehmen, die Apple als Kunden gewinnen können, bedeutet das eine drastische Erhöhung ihrer Umsätze. Das führt zu einer Verbesserung der finanziellen Bedingungen des Unternehmens (höherer Aktienkurs), und bringt langfristig gesehen noch viele weitere Vorteile. Die höheren Umsätze können dazu führen, dass der Lieferant mehr in zukünftige Produkte investieren kann. Das hilft nicht nur, die eigene Position bei Apple zu untermauern, sondern ermöglicht es dem Unternehmen auch, sein Produktportfolio zu erweitern und weitere Kunden zu gewinnen.

In anderen Worten: es kann zu einer positiven Feedback-Schleife führen, die langfristig zu einer phänomenalen Transformation führen kann. Ein Beispiel dafür ist der Verkäufer von geistigem Eigentum ARM Holdings, der viel in die Vergrößerung des Portfolios investiert hat. Das Unternehmen bietet eine große Bandbreite von Prozessorkernen für praktisch alle Smartphones auf dem Markt. Damit hat das Unternehmen ein großes Lizenzgeschäft aufgebaut und versucht gleichzeitig in neue Bereiche wie Server, Netzwerke und andere vorzudringen.

Es gibt aber auch Nachteile.

Das Risiko, von Apple abhängig zu sein

Einige Lieferanten können ihre Umsätze bedeutend erhöhen, nachdem sie Apple als Kunden gewinnen konnten. Sie schaffen es aber oft nicht, zu diversifizieren. Das bedeutet, sie können ihr Geschäft und ihre Kundenbasis nicht deutlich erweitern. Das liegt manchmal an der Marktdynamik und an den mangelnden Gelegenheiten, neben Apple noch weitere Wachstumsmöglichkeiten zu verfolgen. Manchmal sind die Unternehmen einfach zu sehr zufrieden mit Apple, um sich noch um weiteres Wachstum zu bemühen.

Nehmen wir das Beispiel von Imagination Technologies. Das Unternehmen versuchte, über Apple hinaus zu expandieren. Es baute sich ein Lizenzgeschäft mit CPU-Kernen auf und kaufte MIPS Technologies. Darüber hinaus ist das Unternehmen in das IP-Geschäft über die Ensigma-Technologie eingetaucht und hat versucht, die Kundenbasis mit seinen Power-VR-Grafikkarten zu erweitern. Diese Bemühungen waren aber nicht von Erfolg gekrönt.

Jetzt möchte Apple bei den zukünftigen Chip-Designs nicht mehr mit Imagination zusammenarbeiten. Daher steht das Unternehmen in den nächsten Jahren vor bedeutenden Risiken. Die Umsätze von Apple, die etwas mehr als die Hälfte der Gesamtumsätze ausmachen, werden sich nämlich in Luft auflösen. Aber selbst, als Apple noch Kunde von Imagination war, war es für das Unternehmen schwierig, nachhaltig profitabel zu bleiben. Ohne Apple sehe ich keine Möglichkeit, und wie das Unternehmen den aktuellen Betrieb aufrechterhalten kann.

Das Risiko, derart abhängig von Apple zu sein, liegt darin, dass die operativen Ausgaben eines Unternehmens üblicherweise mit den aktuellen und erwarteten zukünftigen Umsätzen steigen. Wenn diese erwarteten Einkünfte dann auf einmal schlagartig vermindert werden, dann kann das für ein Unternehmen extrem kompliziert, wenn nicht sogar unmöglich werden, den aktuellen Kurs zu halten, oder vielleicht sogar überhaupt im Geschäft zu bleiben.

Worauf man achten sollte, wenn man in Lieferanten von Apple investiert

Ich versuche hier niemandem davon abzuraten, in Lieferanten von Apple oder in Unternehmen zu investieren, die sich sehr auf Apple konzentrieren. Einige davon sind sehr gute Unternehmen, die keine besonderen Risiken aufweisen, das Geschäft von Apple mittelfristig zu verlieren.

Ich möchte die Investoren aber dazu ermutigen, hierbei selektiv vorzugehen. Man sollte versuchen, sich Lieferanten auszusuchen, auf die Apple nicht leicht verzichten kann. Das wären z. B. solche mit hochspezialisierten, seltenen Technologien. Darüber hinaus sind Lieferanten mit einer großen vertikalen Integration auch relativ sicher.

Es ist nicht besonders leicht, sich die richtigen Lieferanten auszusuchen, manchmal kann das auch unglaublich schwierig sein. Selbst diejenigen, die keine Risiken aufweisen, können trotzdem von Apple vor die Tür gesetzt werden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 17.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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