3 einfache Möglichkeiten, sich auf den nächsten Börsen-Crash vorzubereiten
Schaut man sich die Entwicklung des DAX in den letzten 20 Jahren an, fallen vor allem die großen Börsen-Crashs in den Jahren 2000 und 2008 auf. Zwischen den letzten beiden Krisen lagen also acht Jahre.
Auch wenn dieser kurze Betrachtungszeitraum sicher nicht besonders aussagekräftig ist, was Ableitungen für die zukünftigen Entwicklungen betrifft, so kann man trotzdem festhalten: Seit dem letzten Börsen-Crash sind inzwischen schon neun Jahre vergangen.
Was will ich dir nun damit sagen? Dass du all deine Aktien verkaufen sollst und dein Geld unters Kopfkissen legen musst? Als Foolisher Investor ist das natürlich überhaupt nicht meine Absicht!
Aber trotzdem kann es in meinen Augen nicht schaden, sich nach neun Jahren steigender Kurse auf einen eventuellen Börsen-Crash vorzubereiten. Mit welchen drei einfachen Möglichkeiten du das tun kannst, erfährst du, wenn du weiterliest.
Cash is King!
Gerade in Zeiten, in denen die Börsen neue Hochstände erklimmen, sollte man sich vor Augen halten, dass jeder Goldrausch auch einmal ein Ende hat. Und was hat man sich als langfristig orientierter Anleger während der letzten große Krise sehnlichst gewünscht?
Richtig! Mehr Cash! Denn während eines Börsen-Crashs gibt es eine Vielzahl großartiger Investitionsmöglichkeiten, die du allerdings nur für dich nutzen kannst, wenn du genug auf der hohen Kante hast!
Das heißt natürlich nicht, dass du deine Aktien jetzt verkaufen sollst. Denn möglicherweise geht die Rallye ja noch einige Jahre weiter, wer weiß das schon. Aber du solltest versuchen, etwas mehr auf die Seite zu legen als sonst.
So könntest du zum Beispiel den Teil deines Urlaubsgeldes, den du gewöhnlich in Aktien investiert hast, auf einem Tagesgeldkonto parken. Oder du reinvestierst deine Dividendenerträge nicht komplett in Aktien, sondern legst sie ebenfalls auf die hohe Kante.
Mit einem so geschaffenen Polster kannst du dem nächsten Börsen-Crash gleich viel gelassener entgegenblicken, egal ob er morgen oder erst in ein paar Jahren kommt!
Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt
Man mag von Gold als Anlageobjekt halten was man will, eines ist aber unbestritten: Die Menschen glauben an den Wert des glänzenden Edelmetalls, und das seit Jahrhunderten.
Da es nur begrenzt vorhanden ist und nicht künstlich hergestellt werden kann, ist dieser Glaube an die Werthaltigkeit von Gold in meinen Augen auch nachvollziehbar.
Genau dieses Vertrauen macht Gold zu einer wunderbaren Krisenwährung. Denn wenn niemand mehr an Aktien, Unternehmen, Immobilien, Dollar oder Euro glaubt, dann schlägt meist die Stunde von Gold.
So legte der Goldpreis mit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 um zwischenzeitlich fast 100 % zu! Wer also in Gold investiert war, konnte zumindest einen Teil seiner Verluste am Aktienmarkt wieder ausgleichen – Balsam für die Investorenseele in solch stürmischen Zeiten!
Da gerade während eines Börsen-Crashs Besonnenheit gefragt ist, kann Gold durch seine Eigenschaft als Krisenwährung also dafür sorgen, dass die notwendige Gelassenheit Einzug erhält. Diesen psychologischen Effekt sollte man beim Investieren nicht unterschätzen!
Die einfachste Möglichkeit in Gold zu investieren dürften die immer beliebter werdenden ETFs sein, sogenannte passive Indexfonds. Einer der größten Gold-ETFs ist der SPDR Gold Trust (WKN:A0Q27V).
Natürlich kann man sich auch echtes, physisches Gold kaufen. Die Aufbewahrung in einem (meist nicht gerade günstigen) Schließfach ist hier aber unabdingbar.
Sichere Dividenden sorgen für Stabilität
Auch verlässliche Dividendenaktien hielten sich beim letzten, großen Börsencrash, der Finanzkrise 2008, besser als so mancher Leitindex. So verlor der DAX in dieser Zeit bis zu 45,8 %, der Dow Jones bis zu 44,9 %.
keine Dividendensenkung seit | Kursverlust in der Finanzkrise | |
Nestlé (WKN:A0Q4DC) | 58 Jahren | 33,2 % |
Procter & Gamble (WKN:852062) | 127 Jahren | 32,4 % |
Quellen: Unternehmensangaben / onvista.de / MyDividends.de
Sowohl Nestlé-Aktien als auch die von Procter & Gamble mussten während der Finanzkrise 2008 deutlich geringere Kursverluste hinnehmen als die beiden erwähnten Indizes. Verlässliche Dividendenzahler können dir also vielleicht dabei helfen, die Verluste während eines Crashs zu begrenzen.
Außerdem versorgen sie dich aufgrund ihrer verlässlichen Dividende auch in Krisenzeiten mit frischem Cash (siehe oben), den du dann wieder in günstige Qualitätsaktien investieren kannst. Sichere Dividendenaktien helfen dir im Falle eines Börsen-Crashs also sogar doppelt!
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Thomas Brantl besitzt Aktien von Nestlé und Procter & Gamble. The Motley Fool besitzt Aktien von Nestlé.