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Apple stellt für NVIDIA keine Bedrohung dar

Bild: Nvidia

Der angesehene Kolumnist von Apple Insider Daniel Eran Dilger hat vor kurzem einen Artikel verfasst, in welchem er behauptet, dass Apples (WKN:865985) Bemühungen, seine eigenen Grafikprozessoren zu entwickeln, eine „große Gefahr“ für NVIDIA (WKN:918422) darstellen würden.

Obwohl Dilger anführt, dass Apple nicht Grafikprozessoren alleine verkaufen würde, um direkt mit NVIDIAs Produkten zu konkurrieren, behauptete er, dass Apples „neue Grafikprozessoren in den bestehenden Produkten des Unternehmens, sowie potenziellen neuen Produkten, die von Augmented-Reality-Brillen bis hin zu Imaging-Geräten und selbstfahrenden Autos reichen, Anwendung finden würden.“ Und diese könnten NVIDIAs Kunden echte Konkurrenz machen.

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„Damit laufen einige von NVIDIAs derzeitigen Kunden Gefahr, so überrumpelt zu werden wie einst Nokia (WKN:870737), Palm oder Motorola im Mobiltelefon- und Tablet-Markt“, schreibt Dilger.

Er argumentiert, dass „je mehr Apple mit seinen iOS (und tvOS) Geräten in den Gaming-Markt eindringt, desto weniger Geld für Nvidia übrig bleibt — unabhängig davon, wie viel besser NVIDIAs Grafikprozessoren auch sein mögen.“ Obwohl ich ein Anhänger von Dilgers Arbeit bin, muss ich ihm in diesem Punkt widersprechen. Und zwar aus folgendem Grund.

NVIDIAs Geschäft verstehen

NVIDIAs Geschäft kann in vier große Kategorien unterteilt werden: Gaming, Automobilindustrie, professionelle Visualisierung und Rechenzentren.

Das Gaming-Geschäft besteht in erster Linie aus Grafikprozessoren, die in eigens für Gaming-Anwendungen ausgelegten PCs und Laptops verbaut werden. Der neuste Auftrag von Nintendo (WKN:864009), Systems-On-a-Chip für die neuste Spielkonsole des Unternehmens zu entwickeln, hat NVIDIAs Gaming-Umsatz noch einmal angekurbelt.

Bildquelle: NVIDIA.

Bildquelle: NVIDIA.

Die Automobilsparte setzt sich seit jeher aus den Erlösen von Tegra-Prozessoren für Fahrzeug-Entertainment-Systeme zusammen. Das Unternehmen zielt aber auch darauf ab, viel leistungsstärkere Hardware- und Software-Lösungen anzubieten, um die zunehmende Autonomie im Automobilsektor (wie beispielsweise selbstfahrende Autos) zu unterstützen.

NVIDIAs Sparte „Professionelle Visualisierung“ besteht aus leistungsstarken Grafikprozessoren für Notebooks und PCs zur Unterstützung von CAD/3D-Modellierungen und ähnlichen professionellen Arbeiten.

Zu guter Letzt besteht die Rechencenter-Sparte des Unternehmens aus leistungsstarken Grafikprozessoren und zugehöriger Software für Rechenzentren. NVIDIAs Produkte sollen hierbei eine höhere Performance bei intensiven, parallelen Arbeitsbelastungen ermöglichen.

Die Geschäftsbereiche von Apple und NVIDIA überschneiden sich kaum

Apples Geschäft führt größtenteils an dem vom NIVIDA vorbei. Apple verkauft iPhones, iPads, Macs, Smart-Watches und Apple TVs – und Apples Grafikprozessoren werden vermutlich nur in den Nicht-Mac-Produktkategorien zum Einsatz kommen.

Gamer, die große, teure und leistungsstarke Grafikprozessoren kaufen (wie die, mit denen NVIDIA des Großteil seiner Einnahmen erzielt) werden iPhones, iPads, Watches, Apple TVs oder sogar Macs nicht als potenzielle Ersatzgeräte für ihre NVIDIA-angetriebenen Gaming-PCs betrachten.

Selbst wenn Apple den weltbesten Mobil-Grafikprozessor bauen würde (und ich gehe davon aus, dass es dies früher oder später macht), hätte dies keinen Einfluss auf die Kaufentscheidung von PC-Gamern oder sogar Konsolenspielern.

Nun könnte man argumentieren, dass NVIDIA aufgrund der wandelnden Nachfrage nach Virtual Reality /Augmented Reality von PCs zu tragbaren Geräten Marktanteile an Apple verlieren würde. Bedenkt man jedoch, dass sich VR noch in den Kinderschuhen befindet und sich zwischen Mobil-VR und PC-VR wohl so eine große Schlucht befinden wird wie zwischen mobilen Spielen und PC-Spielen (die sich auch nicht in die Quere kamen), würde ich Apples Produkte kaum als Bedrohung für NVIDIAs Gaming-Geschäft bezeichnen.

Apple ist vermutlich nicht daran interessiert, leistungsstarke Grafikprozessoren für Rechenzentren zu bauen (Apples Bedarf für seine internen Rechenzentren ist vermutlich nicht groß genug, um eine solche interne Technologieentwicklung zu rechtfertigen). Und ganz stumpf gesagt, wird es wohl auch keine Grafikprozessoren für professionelle Visualisierung bauen wollen.

Das einzige Geschäftsfeld, in dem sie die Zwei überschneiden könnten, sind selbstfahrende Fahrzeuge. Wenn Apple schlussendlich ein selbstfahrendes Fahrzeug herausbringt und dieses Auto dann mit Apples Prozessoren läuft, dann würde Apple NVIDIA sicherlich Marktanteile in diesem Markt wegschnappen. Das Potenzial, das selbstfahrende Fahrzeuge bergen, ist jedoch ziemlich aussichtsvoll. Selbst wenn NVIDIA also Marktanteile an Apple verlieren würde, würde dies nicht viel bedeuten, da der Markt voraussichtlich extrem schnell wachsen wird und es unwahrscheinlich scheint, dass der Großteil der selbstfahrenden Fahrzeuge von Apple verkauft werden wird.

Apple und NVIDIA sind sich nicht auf Kollisionskurs

NVIDIA hat in jedem seiner Kerngeschäfte starke Wettbewerber und daran wird sich wohl auch nichts ändern. Jedoch scheint es für mich ausgeschlossen, dass Apple-Produkte und Technologien NVIDIA ernsthafte Konkurrenz machen werden – ganz gleich, ob sie mit Apple-gefertigten Grafikprozessoren oder mit Technologien, die von anderen Unternehmen lizensiert sind, laufen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Apple und Nvidia. The Motley Fool hält folgende Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 11.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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