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Die 10-Punkte-Checkliste für den Aktienverkauf

Autsch. Will man nicht lesen. Quelle: Pixabay, HypnoArt

Kommt nicht selten vor, dass Anleger ihre Gewinner-Aktien zu früh und die Lahmen zu spät verkaufen. Der Grund ist meist recht simpel: Sie haben Angst, dass die Gewinner nicht länger Gewinne abwerfen und Hoffnung, dass die Loser doch noch auf Spur kommen. Allerdings ist es nicht einfach rauszubekommen, wann man sich von einer Aktie trennen sollte. Diese 10 Fragen können dir bei der Entscheidung helfen.

1 Hat sich die Geschäftswelt im großen Stil verändert?

Wenn die Trends in der Branche sich ändern, können manche Stärken von Unternehmen zu Schwächen werden. Beispiel BlackBerry (WKN:A1W2YK). Die haben einen große Disruption im Sektor der Mobiltelefonie verpasst. iPhones und Android haben Touchscreen-Smartphones beliebt gemacht. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass die Aktie im Lauf des letzten Jahrzehnts 95 % gefallen ist. Wenn es bei deinem fraglichen Unternehmen ähnlich zugeht, sollte man seine Investment-Strategie überdenken.

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2 Ignoriert das Unternehmen seine Probleme?

Der Grund hinter BlackBerrys Niedergang steckt darin, dass man iPhones und Android-Geräte nicht als ernstzunehmende Bedrohung wahrgenommen hat. Dumm für BlackBerry, dass iOS und Android immer sicherer geworden sind und immer mehr Geschäftskunden haben an sich fesseln können. So ist BlackBerrys Marktanteil auf fast 0 % gefallen. Wenn die Unternehmen in deinem Portfolio immer wieder klare Bedrohungen ignorieren, dabei aber Markenstärke und Kundentreue feiern, ist es vielleicht an der Zeit, sich von der Aktie zu trennen.

3 Gehen Umsatz und Gewinn nach unten?

Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, in starker Konkurrenzsituation seinen Umsatz, die Margen, Profite und Cashflow anwachsen zu lassen, kann es wohl auch zukünftig unter Druck funktionieren. Wenn aber alle Zahlen in die falsche Richtung zeigen, und zwar über mehrere Quartale, könnte es an der Zeit sein zu verkaufen.

4 Ist das Unternehmen gegenüber anderen aus der Branche überbewertet?

Ein weiterer Indikator für eine “reife” Aktie ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Für Aktien mit großem Wachstum sollte das KGV etwa vergleichbar mit der jährlichen Wachstumsrate sein. Für ältere Aktien sollte sich das KGV beim Durchschnitt der Branche bewegen. Wenn es aber über diesen Faktoren liegt, dann ist es vielleicht Zeit zum Verkauf.

5 Wird das Unternehmen von Regularien geplagt?

Wenn Unternehmen zu mächtig werden, schreiten oft die Behörden ein. Neulich erst ist das Qualcomm (WKN:883121) passiert, der größte Smartphone-Chip-Hersteller der Welt. Man hat das Unternehmen gerichtlich belangt, weil es in China und Südkorea wohl unlauter Patente angemeldet haben soll. In den USA, Europa und andere Märkten könnten weitere Strafen warten. Somit zeigt sich, dass das Wachstum beschnitten sein könnte, wenn die Behörden nicht mitspielen. Vielleicht Zeit, zu verkaufen.

6 Hat das Management nicht die Wahrheit gesagt?

Wenn du dem Management des Unternehmens nicht vertraust, dann behalte die Aktie erst gar nicht. Toshiba (WKN:853676) und Volkswagen (WKN:766400) haben neulich erst große Skandale durchgemacht. Bei Toshiba handelte es sich um buchhalterische Fehler, bei VW der Emissions-Skandal. Wenn einem Unternehmen solche Schnitzer unterlaufen, dann sollte es nicht mit deinem hart verdienten Geld hantieren dürfen.

7 Ist der Wettbewerbsvorteil nicht groß genug?

Wenn man keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz hat, der diese auf Abstand hält, dann könnte das Wachstum langsamer als gewollt vorangehen. So geschehen bei GoPro (WKN:A1XE7G) und Fitbit, deren Absätze dramatisch verlangsamten, als Konkurrenz ins Feld drang. Wenn es einem Unternehmen nicht gelingt, den Graben mit neuen Produkten oder Diensten zu vertiefen, dann bye bye.

8 Ist es eine zyklische Aktie in der Abwärtsbewegung?

Als Anleger sollte man wissen, welche Aktien im Portfolio sich zyklisch verhalten. Dazu gehören oft Autohersteller und Rohstoffunternehmen. Diese Art von Unternehmen könnten sich erholen, wenn die Trendwende kommt, allerdings kann es auch sein, dass sie weiter sinken. Wenn du denkst, dass dies eintreffen kann, dann solltest du die Aktie abstoßen.

9 Hat das Unternehmen unerwartet die Dividende gekürzt?

Dividendenkürzungen sind oft ein Zeichen dafür, dass es dem Unternehmen nicht gut geht. Hinweise darauf finden sich oft, wenn man das Auszahlungsverhältnis (der Prozentteil der Einnahmen, die auf die Dividende verwendet werden) im Auge behält. Befindet sich das bei über 100 %, dann sollte man schleunigst sich sichereren Investments zuwenden.

10 Muss das Unternehmen auf eine Übernahme hoffen?

Manche Investoren hoffen, dass eine Übernahme kurz vor der Katastrophe noch die Aktie mit rettet. Einige der bereits angeführten Aktien – BlackBerry, GoPro, Fitbit – wurden bereits mit Übernahmen in Verbindung gebracht. Und doch hat keiner der Interessenten zugeschlagen. Wenn also die Übernahme die einzige Chance zu sein scheint, dann lieber nichts wie weg mit der Aktie.

Fazit

Eine Aktie muss natürlich für einen Verkauf nicht jeden einzelnen Punkt hier bedienen. Aber wenn du bei einer Aktie zu allen 10 Punkten “ja” sagen konntest, dann solltest du dich lieber von der Aktie trennen. Das ist vielleicht erstmal schmerzvoll, den Verlust einzustecken, aber das damit reingeholte Geld lässt sich dann in Aktien mit höherer Wachstumschance stecken.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fitbit, GoPor und Qualcomm.

Dieser Artikel von Leo Sun erschien am 5.4.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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