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Könnte Gilead Sciences diesen kühnen Schritt wagen?

Wirklich jeder will, dass Gilead Sciences (WKN:885823) eine Übernahme macht. CEO John Milligan hat angedeutet, dass er ein anderes Biotechnologieunternehmen kaufen will, um das Krebsportfolio zu stärken. Allerdings hat Milligan auch gesagt, dass Entzündungen und Nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ebenfalls Bereiche sind, in denen sich Gilead verbessern will.

Viele Beobachter denken, dass Gilead versucht, Incyte (WKN:896133) zu übernehmen. Damit würde es nämlich die beeindruckende Krebspipeline des Unternehmens erhalten. Allerdings kam mir auch ein ziemlich verrückter Gedanke. Was wäre, wenn Gilead stattdessen die Finger nach Celgene (WKN:881244) ausstreckt? Könnte der Biotechnologiegigant einen so kühnen Schritt wagen? Und würde es funktionieren?

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Die Wunschliste

Gilead will also sein Krebsportfolio ausbauen? Celgene würde mit Reylimid und Pomalyst zwei Verkaufsschlager für Blutkrebs mitbringen. Abraxane, welches die Genehmigung für die Behandlung von Blutkrebs, Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs hat, ist kurz davor, 1 Milliarde US-Dollar Umsatz pro Jahr zu machen.

Celgenes Krebspipeline umfasst zudem sieben weitere Kandidaten, die bis 2022 die Zulassung erhalten könnten und das Potenzial haben, Verkaufsschlager zu werden. Das Erwähnenswerteste davon ist Luspatercept, welches in zwei klinischen Spätphasenstudien gegen Myelodysplastisches Syndrom (MDS) und Beta Thalassämie getestet wird.

Milligan sagte zudem, dass er das Sortiment an Entzündungsmitteln verbessern will. Celgene ist auch hier gut geeignet. Otezla scheffelt in diesem Bereich kräftig Geld, indem es als Behandlung bei Schuppenflechte und Arthritis psoriatica eingesetzt wird. Das Medikament wird gerade gegen andere Autoimmunkrankheiten getestet. Celgenes Pipeline hat zudem ein paar starke Entzündungshemmer wie Ozanimod und GED-0301.

Das einzige, womit Celgene nicht dienen kann, ist eine Verbesserung des NASH-Portfolios. Allerdings sind zwei von drei erfüllten Wünschen schon gar nicht schlecht.

Lösung für das Wachstumsproblem

Gilead will eine Übernahme, um sein Wachstumsproblem zu lösen. Obwohl die HIV-Medikamente gut laufen, schwächelt die Hepatitis C (HCV)-Sparte. Aus diesem Grund sinken Umsatz und Gewinn.

Eine kleine Übernahme wäre nicht genug, um das Steuer von Gilead herumzureißen. Daher schauen so viele Leute auf Incyte als potenzielle Lösung. Incytes Krebsmittel Jakafi könnte Spitzenumsätze von 3 Milliarden US-Dollar erzielen. Und wenn die Zulassung erteilt wird, könnte Epacodastat von Incyte weitere 1,6 Milliarden US-Dollar einbringen. Das Autoimmunmedikament Baricitinib, welches an Lilly lizenziert wurde, könnte einen Spitzenumsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar bringen.

Zwar scheinen die Produkte von Incyte gut zu Gilead Sciences zu passen, aber Celgenes Portfolio würde deutlich größeres Wachstum bedeuten. Revlamid allein generiert höhere jährliche Umsätze als voraussichtlich Jakafi, Epacadostat und Baricitnib zusammen. Celgene erwartet, dass der Gesamtumsatz von 13 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr bis 2020 auf mehr als 21 Milliarden US-Dollar steigen wird. Das ist die Art von Wachstum, die Gilead entscheidend voranbringen würde.

Ein ganz großer Wurf

Die Marktkapitalisierung von Celgene liegt mit 97 Milliarden US-Dollar fast dreieinhalb Mal höher als die von Incyte. Und Celgene ist sogar größer als Gilead. Ist es daher überhaupt nur im Entferntesten möglich, dass Gilead sich Celgene leisten kann?

Der Schlüssel hierfür wäre, wie hoch der Aufschlag auf Celgenes gegenwärtigen Preis wäre. Johnson & Johnson zahlte einen Aufschlag von 23 %, um Actelion zu kaufen. Das wäre aber nicht annähernd das, was Gilead für Celgene erwarten müsste.

Als Aktionär von Celgene, wäre ich über einen Aufschlag von 40 % froh. Lass uns annehmen, dass Gilead Celgene für ungefähr 135 Milliarden US-Dollar kaufen könnte.

Es ist klar, dass Gilead nicht genug Geld hat, um gleich bar zu bezahlen. Allerdings hat der Biotechriese 32 Milliarden US-Dollar angehäuft. Das wäre eine hübsche Anzahlung. Allerdings müsste Gilead sich über 100 Milliarden US-Dollar leihen, um den Kauf in diesem hypothetischen Szenario durchzuführen.

Ich denke, dass beide Unternehmen zusammen einen riesigen Schuldenberg stemmen könnten. Gilead erwirtschaftete letztes Jahr 13,5 Milliarden US-Dollar Gewinn. Celgene ca. 2 Milliarden. Während Gileads Gewinne sinken, wachsen die von Celgene. Zweifelsohne gäbe es noch beachtliche Synergien durch die Fusion, die zur Begleichung der Schulden beitragen würden.

Könnte es so kommen?

Könnte Gilead Sciences uns alle verblüffen und einen so großen Deal abschließen? In der Vergangenheit gab es bereits Fusionen in dieser Größenordnung im Pharmabereich. Gilead versucht verzweifelt, sein Bild am Markt zu ändern. Seine Kräfte mit Celgene zu bündeln, wäre sicherlich geeignet, um dies zu erreichen.

Ist dieser Schritt aber wahrscheinlich? Wahrscheinlich nicht. Während der RBC Capital Markets-Konferenz im Februar sagte John Martin, dass „nicht jedes Unternehmen verkaufen möchte“. Und er fügte noch hinzu: „Viele wollen nicht.“ Ich vermute, dass Celgene dazugehört.

Ja, es ist ein berauschender Gedanke. Eine Fusion von Gilead und Celgene würde das dynamischste Unternehmen im Biotechbereich schaffen, das die Welt bisher gesehen hat. Ich würde mich freuen, wenn es passiert.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Celgene, Gilead Sciences und Johnson & Johnson. The Motley Fool hat die folgenden Optionen: Short Juni 2017 70 USSD Calls auf Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 07.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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