Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

3 Vorteile, die Wal-Mart gegenüber Amazon hat

Es ist klar, wer heutzutage der König des Einzelhandels ist – zumindest wenn man die Wall Street fragt.

Amazon (WKN:906866), das elektronische Handelsunternehmen, das mit dem Internet aufgewachsen ist, hat jetzt eine Marktkapitalisierung von 425 Milliarden US-Dollar. Das ist fast das Doppelte von Wal Mart (WKN:860853), dem wertvollsten Einzelhandelsunternehmen mit physischer Präsenz.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Amazon hat es bisher geschafft, diesen Status zu erreichen und ist damit zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt geworden – und das, obwohl Amazon deutlich weniger Umsatz als Wal-Mart macht und bis vor zwei Jahren kaum Gewinn gemacht hat. Die Prämie, die der Markt Amazon zuschreibt, basiert auf dem außerordentlichen Wachstum und dem Netzwerk voller Wettbewerbsvorteile, die sich aus der Prime-Mitgliedschaft entwickelt haben. Zusätzlich verfügt Amazon über ein Netzwerk aus Verteilungszentren und Amazon Web Services, die Cloud-Sparte.

Wal-Mart hat dagegen unter CEO Doug McMillon endlich begonnen, zurückzuschlagen. Das Unternehmen eröffnet jetzt weniger neue Läden und investiert stattdessen in die bestehenden, und erhöht die Löhne, um besseren Service bieten zu können. Zusätzlich hat das Unternehmen den Lebensmittel-Abholdienst eingeführt und plant, bis Ende des Jahres 1.000 dieser Kioske zu installieren. Das Unternehmen signalisierte auch, dass man sich in Zukunft mehr auf den elektronischen Handel konzentrieren wolle. Im Zuge dessen gab Wal-Mart letzten Sommer 3,3 Milliarden US-Dollar für Jet.com aus, das dem Unternehmen nicht nur das Übernahmeziel sondern auch den Gründer Marc Lore gebracht hat. Seither hat sich der Umsatz von Wal-Mart im Bereich elektronischer Handel deutlich erhöht, da das Unternehmen noch weitere Übernahmen wie Moosejaw und ModCloth getätigt hat. Zusätzlich bietet Wal-Mart kostenlose Lieferung innerhalb von zwei Tagen ab einem Mindestbestellwert von 35 US-Dollar.

Bildquelle: Wal-Mart.

Bildquelle: Wal-Mart.

Obwohl Wal-Mart immer noch als der Schwächere in diesem Kampf gesehen wird, bietet das Unternehmen seine ganz eigenen Vorteile – hier sind drei davon.

1. Gewinne

Da sich Jeff Bezos auf die langfristigen Vorteile konzentriert, konnte Amazon eine Bewertung von über 400 Milliarden US-Dollar erreichen, ohne die entsprechenden Gewinne vorlegen zu müssen.

Die Gewinne von Wal-Mart stützen nicht nur den Wert der Aktie, sie geben dem Unternehmen auch die Fähigkeit, bei potenziellen Übernahmen mehr als Amazon auszugeben und mehr in das Wachstum zu investieren. Im letzten Jahr hatte Wal-Mart 13,6 Milliarden US-Dollar Reingewinn im Vergleich zu Amazon mit 2,4 Milliarden. Wenn wir uns den freien Cashflow ansehen, dann hatte Wal-Mart fast 21 Milliarden, im Gegensatz zu Amazon mit 9,7 Milliarden US-Dollar.

Obwohl Wal-Mart jährlich 6 Milliarden für Dividenden ausgibt, hat das Unternehmen immer noch 15 Milliarden Cashflow zur freien Verfügung. Diese Gewinne verschaffen dem Unternehmen einen Vorteil in einem potenziellen Preiskrieg mit Amazon. Dieses Szenario wird immer wahrscheinlicher, da Amazon immer aggressiver in den Bereich Lebensmittel vorstößt. Wal-Mart könnte einen solchen Preiskampf besser überleben, da seine Gewinne höher sind.

Die Investoren von Wal-Mart scheinen dem Unternehmen auch genug Freiraum zu geben, um in sich selbst zu investieren. Das Unternehmen hat zuvor schon angegeben, dass die Gewinne etwas nachgeben würden, da man die Löhne erhöhen und die eigenen Läden auf Vordermann bringen muss. Nach einem Einbruch kurz nach der Verkündung hat sich die Aktie aber wieder erholt.

2. Die Läden

Amazon hat sein Imperium mit dem elektronischen Handel aufgebaut, aber das Unternehmen versucht immer mehr in den Bereich Einzelhandelsimmobilien zu expandieren, um für weiteres Wachstum zu sorgen. Das Unternehmen hat einige kleine Läden in Einkaufszentren eröffnet, um technische Geräte zu verkaufen. Zusätzlich gibt es eine Handvoll Amazon-Buchläden, die Bücher und einige elektronische Geräte verkaufen. Darüber hinaus experimentiert das Unternehmen auch mit physischen Lebensmittelläden wie Amazon Go und AmazonFresh Pickup.

Wal-Mart hat allerdings bereits jede Menge Läden im ganzen Land und behauptet sogar, dass es in 70 % der Fälle einen Wal-Mart im Umkreis von fünf Meilen gibt. Es gibt Leute, die den elektronischen Handel effizienter als die physischen Läden finden, aber die hohen Versandkosten bedeuten, dass die Einzelhändler oft höhere Margen bei den Verkäufen innerhalb der eigenen Geschäfte haben als im Online-Bereich. Das Netzwerk seiner Läden hat es Wal-Mart ermöglicht, sich beim Lebensmittel-Abholdienst einen Vorteil zu erarbeiten. Diesen kann Wal-Mart dadurch weiter ausbauen, indem es auf den Parkplätzen vor den Läden einfach weitere Abholstationen installiert. Amazon müsste solchen Anlagen aus dem Nichts erschaffen. Darüber hinaus können die Läden von Wal-Mart dabei helfen, den Vertrieb über den elektronischen Handel zu erhöhen und weitere Dienste anbieten. So könnte man z. B. online seine Auswahl treffen und die Waren dann im Laden abholen.

3. Größe

Obwohl Amazon ein beeindruckendes Umsatzwachstum verbuchen kann, ist Wal-Mart immer noch deutlich größer und verfügt über fast die vierfachen Umsätze von Amazon. Damit hat der weltgrößte Einzelhändler ein Niveau erreicht, das man ihm nur schwer nachmachen kann. Laut Recode setzen sowohl Amazon als auch Wal-Mart die Lieferanten unter Druck, um ihre eigenen Preise zu senken und weitere Marktanteile zu gewinnen.

Amazon konzentriert sich darauf, seine Umsätze im Bereich Lebensmittel zu erhöhen. Daher hat das Unternehmen Lieferanten wir General Mills, Mondelez und andere unter Druck gesetzt, um ihre Verpackungen dem elektronischen Handel anzupassen. Das könnte bedeuten, dass es in Zukunft weniger farbige Boxen gibt und dass andere Materialien zum Einsatz kommen werden, damit die Artikel leichter und kleiner werden, um die Versandkosten zu senken. Doch Wal-Mart kontrolliert in den USA immer noch fast 10 % der Ausgaben im Einzelhandel. Das bedeutet, wenn Wal-Mart mit den Lieferanten spricht, dann passen diese ganz genau auf. Trotz des Wachstums im elektronischen Handel findet die große Mehrheit der Einzelhandelsumsätze immer noch in den physischen Läden statt. Das Wachstum von Amazon ist natürlich beeindruckend, Wal-Mart ist aber einfach zu groß, um es zu ignorieren.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 05.04.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...