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Der Weg zum sorgenfreien Ruhestand…auch für den Durchschnittsbürger

Eine große deutsche Wochenzeitung fragte vor kurzem fünf Bürger, wie viel Geld sie monatlich verdienen. Es wurde auch gefragt, wie viel Geld sie verdienen müssten, um das Leben zu führen, dass sie gerne führen möchten.

Die Aussagen waren dabei äußerst verschieden und daher sehr interessant. Interessant war auch, dass nur einer der fünf Befragten ein Aktienportfolio sein eigen nennt. Richtig interessant wird es, wenn man überlegt, was der deutsche Durchschnittsbürger mit etwas Genügsamkeit, langfristigem Denken und Aktien erreichen könnte.

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Um es auf den Punkt zu bringen: Wahrscheinlich einen – zumindest finanziell – sorgenfreien Ruhestand für sich und seine Nachfahren.

Das verdienen die Deutschen

Das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen der allermeisten Deutschen liegt bei um die 1.700 Euro pro Monat. Um genau zu sein liegt der Median bei 1.758 Euro. Das heißt, eine Hälfte der Deutschen hat ein bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen von weniger als 1.758 Euro und die andere Hälfte hat mehr.

Beim bedarfsgewichteten Nettoeinkommen wird übrigens das Nettoeinkommen eines Haushalts durch die Haushaltsmitglieder geteilt. Um unterschiedliche Haushalte zu vergleichen, wird der erste Erwachsene mit 1,0 gewichtet, jede weitere Person älter als 14 Jahre mit 0,5 und jede weitere Person jünger als 14 Jahre mit 0,3.

Die Antworten der Befragten auf die Frage wie viel sie verdienen überspringen wir nun. Viel interessanter waren die Antworten darauf, wie viel sie für ein sorgenfreies Leben benötigen würden.

So viel Geld brauchen die Deutschen um glücklich zu sein

Ein befragter Bereichsleiter in einem Medienunternehmen gab an, seit er 75.000 Euro verdiene, könne er genau das Leben führen das ihn zufrieden stelle. Würde er alleine leben, dann wäre das ein bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen von etwa 4.250 Euro.

Ein 57-jähriger alleinlebender Hartz-IV-Empfänger wäre am anderen Ende des Spektrums schon mit einem Nettoeinkommen von 1.200 Euro zufrieden.

Interessanterweise gab der Bereichsleiter seine derzeitige Zufriedenheit auf einer Skala zwischen 0 und 10 mit 5 bis 7 an, obwohl er derzeit deutlich mehr Geld verdient als die genannten 75.000 Euro. Der Hartz-IV-Empfänger gibt sich auf der Zufriedenheitsskala selbst eine 10, ist also rundum zufrieden. OK, die Begründung, „ich habe keine nervige Frau“, ist zugegebenermaßen mehr als gewöhnungsbedürftig.

Aber was lernen wir daraus? Richtig, der durchschnittliche Deutsche mit einem bedarfsgewichteten Nettoeinkommen von 1.700 Euro könnte mit der Genügsamkeit des Hartz-IV-Empfängers jeden Monat rund 500 Euro auf die Seite legen und mehr Geld macht nicht automatisch glücklicher.

Nehmen wir nun mal einen durchschnittlichen deutschen Haushalt mit zwei Erwachsenen im Alter von 30-Jahren, zwei Kindern im Alter von ein und zwei Jahren sowie einem bedarfsgewichteten Nettoeinkommen von 1.700 Euro. Dieser Haushalt müsste dafür ein Nettohaushaltseinkommen von etwa 3.600 Euro haben. Die beiden Erwachsenen entscheiden sich dafür, die Lebenshaltungskosten auf 3.450 Euro pro Monat zu begrenzen und haben so monatlich 150 Euro zur Verfügung.

Zur Erinnerung, das wäre deutlich mehr, als die 1.200 Euro, die der Hartz-IV-Empfänger als sein Wunscheinkommen angab. Natürlich wäre das für die allermeisten zunächst dennoch ein Verzicht, und auf etwas zu verzichten macht keinen Spaß.

Vielleicht kommt der Spaß aber zurück, wenn man sich ausmalt, was dieser Verzicht in der Zukunft für eine Belohnung bereithält. Zumindest dann, wenn man das Geld in Aktien investiert.

Das bringt die langfristige Anlage in Aktien

Die heute 30-jährigen hätten bei der monatlichen Anlage von 150 Euro in Aktien nach 37 Jahren – dann wären beide 67 Jahre und reif für die Rente – ein Vermögen von knapp 250.000 Euro. Alles was es dafür braucht ist eine durchschnittliche inflationsbereinigte Rendite von 6,5 % pro Jahr, die sich aus 8 % jährlicher Rendite und 1,5 % Inflation zusammensetzt.

Warum gerade 8 %? Ganz einfach, die durchschnittliche DAX-Rendite im Zeitraum zwischen 1967 und 2016 betrug 8,3 % pro Jahr. Und das obwohl in diesen Zeitraum die geplatzte Dotcom-Blase und die Finanzkrise lag.

Aber was sollen die 67-jährigen Durchschnittsdeutschen mit diesem Geld nun anfangen? Schlau wäre, die monatliche Entnahme eines fixen Geldbetrages, um damit die gesetzliche Rente aufzubessern.

Nehmen wir einmal an, dass monatlich 1.500 Euro entnommen werden und das restliche Vermögen weiterhin die inflationsbereinigte jährliche Rendite von 6,5 % schafft. Mit 100-Jahren hätten beide nun immer noch ein Vermögen von 113.000 Euro. Zwar hat das letzte Hemd keine Taschen, dennoch freuen sich die zwei Kinder sicherlich über das ansehnliche Erbe.

Wenn diese das langfristige Denken und das Vertrauen in den Aktienmarkt geerbt hätten, dann würden sie die 113.000 Euro am besten einfach im Depot belassen. Blieben Inflation und die jährlichen Renditen gleich, dann könnten sie sich am Tage ihres 67 Geburtstages auf ein Vermögen von 620.000 Euro freuen, ohne dafür einen Cent zusätzlich eingezahlt zu haben.

Natürlich sind das alles Gedankenspiele und das Leben bietet deutlich mehr Überraschungen als man in einer derart einfachen Rechnung abbilden kann. Zugegebenermaßen wurden auch keinerlei Steuerzahlungen betrachtet. Die Chancen und die Risiken halten sich in meinen Augen aber dennoch die Waage.

Das sind die Risiken und Chancen

Die große Frage ist natürlich: lohnt sich der Verzicht heute, um künftig mehr Geld zur Verfügung zu haben. Was ist, wenn ich gar nicht so alt werde und in den Genuss der Belohnung komme? Naja, diese Frage könnte man sich auch stellen, wenn man den nächsten Sommerurlaub plant.

Außerdem kann aus 150 Euro zusätzlichem Verzicht eine Zusatzrente von 1.500 Euro und ein Erbe von 113.000 Euro werden. Das finde ich schon eine sehr große Belohnung, die es erstrebenswert erscheinen lässt, dieses Risiko einzugehen.

Ja richtig, diese Zahlen treten natürlich nur dann ein, wenn die gemachten Annahmen auch so eintreten.

Schafft der Aktienmarkt weiterhin 8 % pro Jahr? Was macht die Inflation? All das sind Fragen, die wir nicht mit allerletzter Sicherheit beantworten können. Die gute Nachricht ist aber: es könnten auch größere Renditen herausspringen.

8,3 % war die durchschnittliche Rendite des DAX im Zeitraum zwischen 1967 und 2016. Es gibt eine Menge Investoren in der Welt, die diese durchschnittlichen Renditen deutlich übertroffen haben.

Der berühmteste unter diesen ist wohl Warren Buffett, der die durchschnittliche Rendite des amerikanischen S&P 500 Index um durchschnittlich beinahe 15 % pro Jahr übertroffen hatte – über einen Zeitraum von über 50 Jahren wohlgemerkt.

Natürlich kann das nicht jeder und viele Anleger haben auch deutlich geringere Renditen als die durchschnittliche Marktrendite erreicht. Wenn wir aber von den Risiken sprechen, dürfen wir die Chancen nicht unterschlagen, die sich ergeben, wenn man keine durchschnittlichen Aktien kauft, sondern die Besten.

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