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Warum die Aurelius Aktie gestern um 30 % gefallen ist

Die Aktie der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA (WKN: AOJK2A) ist gestern zwischenzeitlich um 30 % gefallen und auch zum Börsenschluss des XETRA-Handels notierte der Kurs noch ungefähr 20 % unter Wasser. Was ist also passiert?

Im Visier eines Hedgefonds

Die Münchener Beteiligungsgesellschaft ist ins Visier eines amerikanischen Hedgefonds geraten, der sich Gotham City nennt. Die Aktie stürzte am Dienstag nach der Ankündigung eines negativen Resarch-Papers von Gotham City in der Spitze um 32 Prozent auf 44,10 Euro ab. Solch einen Crash hatte das börsennotierte Unternehmen bis dato noch nie erlebt. Der Umsatz der Aktie war alleine am Vormittag auf dem zwanzigfachen der üblichen Volumina. Dazu kommt, dass die Aktie nur im weniger stark regulierten Freiverkehr notiert ist und daher grundsätzlich weniger im Fokus von großen Investoren steht.

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Gotham City will an fallenden Kursen verdienen

Ähnlich wie schon bei den Short-Attacken auf Stöer (WKN: 749399) und Wirecard (WKN: 747206) hatte der Hedgefonds im Vorfeld einen Leerverkauf getätigt. Am 24.03.2017 hatte Gotham City eine Short-Position in Höhe von 0,61 % der Aurelius-Aktien, im Wert von ungefähr 12 Millionen Euro. Ziel des Hedgefonds ist es, die Aktien nun zu deutlich günstigeren Kursen zurückzukaufen und an den Verleiher, welcher die Aktien zum Verkauf zur Verfügung gestellt hat, zurückzugeben. Die Differenz zwischen Verkaufs- und Rückkaufskurs ist der Profit des Hedgefonds.

Vorwürfe: Ungereimtheiten bei der Bilanzierung

Gotham City wirft Aurelius in seinem Bericht vor, dass CEO Dirk Markus bei seiner früheren Tätigkeit bei einem ebenfalls in München ansässigen Turnaround-Investors schon einmal wegen undurchsichtigen Bilanzierungsmethoden in der Kritik stand. Dieses Vorgehen soll er nun 1 zu 1 auf Aurelius übertragen haben. Außerdem sollen die Aurelius-Vorstände um Dirk Markus im Dezember vergangenen Jahres 40 Prozent ihrer Aktien zu einem Preis von 52,50 Euro pro Aktie verkauft haben, weit unter dem damaligen Börsenkurs. Gotham City formuliert dazu folgende provokante Frage: „Verlassen die Ratten das sinkende Schiff?”

Ist Aurelius nur 250 Millionen wert?

Der Bericht der Research-Abteilung des Hedgefonds taxiert das Kursziel der Aurelius-Aktie auf 8,56 Euro, damit wäre das gesamte Unternehmen nur ca. 250 Millionen Euro wert. Zum Vergleich: Vor der Short-Attacke betrug die Marktkapitalisierung ungefähr zwei Milliarden Euro.

Die Reaktion von Aurelius

Aurelius reagierte äußerst professionell auf die Vorwürfe. Es folgte keine hektische Reaktion auf den Kurseinbruch sondern man wartete zunächst die Veröffentlichung des Berichts ab. Nach Prüfung der Vorwürfe wies Aurelius diese zurück. Die Gotham City-Studie bestehe aus bekannten Fakten, die allerdings bewusst falsch interpretiert werden und mit falschen Behauptungen ausgeschmückt werden. Aurelius prüft nun Schadenersatzforderungen und eine Strafanzeige wegen Marktmanipulation gegen Gotham City.

Aurelius macht das nun Beste aus der Situation

Das Münchner Beteiligungsunternehmen ist nun um Ruhe bemüht. Dazu wurde per sofort ein weiteres, 50 Millionen Euro schweres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Die Hauptversammlung soll am 21. Juni zudem einen Rückkauf von weiteren zehn Prozent des Grundkapitals beschließen. Damit nutzt Aurelius die günstigen Kurse, um mehr eigene Aktien zurückzukaufen als das bisher möglich war. Das ist für die Aktionäre ein gutes Signal, das helfen kann das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

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Markus Kubesch besitzt Aktien von Aurelius. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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