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Darum könnte Amerika den DAX jetzt in ungeahnte Höhen treiben

USA Flagge mit Dollarnoten
Quelle: Pixabay, geralt

Korrektur voraus? Nicht unbedingt. Im Gegenteil könnte schon in Kürze eine neue Rekordjagd einsetzen. Denn wenn die mächtigen Finanzdienstleister und Fondsverwalter der USA den Hebel umlegen und damit Mittel in Richtung Deutschland umschichten, dann kann es mit dem DAX nur nach oben gehen — möglicherweise weiter als viele sich heute vorstellen können. Das ist zwar nur eines von mehreren möglichen Szenarien, aber es gibt dafür einleuchtende Argumente.

Paradies Deutschland?

Deutschland muss derzeit für weltoffene Amerikaner wie ein Paradies wirken. Spätestens seit dem Besuch der Bundeskanzlerin im Weißen Haus treten die Unterschiede überdeutlich hervor. Zuhause fragile Staatsfinanzen, ein überbordendes Handelsdefizit und vielerorts Angst vor ausländischem Wettbewerb — in Deutschland strotzendes Selbstbewusstsein sowie beeindruckende Handels- und Haushaltsüberschüsse. Zuhause ein unberechenbarer und politikunerfahrener Elefant im Porzellanladen als Regierungschef, der unglücklich agiert und vielfach Zwietracht schürt — in Deutschland eine langjährige Konstante, die nüchtern und zielstrebig agiert, Provokationen abperlen lässt und mit aller Kraft versucht, Brücken zu bauen.

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Nun ist der amerikanische Anleger an sich ja bekanntermaßen in Gelddingen besser gewappnet als der risikoscheue Michel. Uncle Sam ist zudem durchaus offen für Investitionen in Übersee. Insbesondere deutsche Unternehmen haben sicherlich auch viele auf ihrer Beobachtungsliste. Das einzige, was sie oftmals bisher vor einem Investment zurückscheuen ließ, war der schwache Euro. Was hat der Amerikaner davon, wenn seine DAX-Aktien 20 % zulegen, aber gleichzeitig der Euro um 20 % einbricht? Genau, nichts!

Der Euro schreckt nicht mehr ab

1,60 US-Dollar war ein Euro mal wert vor 9 Jahren, knapp 1,40 vor 3 Jahren und heute nicht einmal 1,10. Dabei brummt die deutsche Wirtschaft und gäbe es noch die D-Mark, dann würde die derzeit wahrscheinlich genauso durch die Decke gehen wie der Schweizer Franken. Aber vor allem dank unserer lieben Freunde am Mittelmeer schwächelt der Euro seit Jahren und bringt sowohl amerikanische DAX-Anleger als auch fernreisende Deutsche zur Verzweiflung.

Noch vor Kurzem wurde massiv Stimmung gegen den Euro gemacht. Die Parität zum US-Dollar sei nur noch eine Frage der Zeit. Scheinbar völlig plausible Argumente wurden von einschlägigen Lobbyisten ins Feld geführt, um weitere Anleger auf ihre Seite zu ziehen. Vor allem die Zinsunterschiede mussten als Begründung herhalten und alle Welt ist auf den Zug aufgesprungen. In einer Merrill-Lynch-Umfrage unter Fondsmanagern weltweit vom Februar kam heraus, dass sowohl im Januar als auch im Februar mehr als 40 % der Befragten diese Wette als diejenige bezeichneten, auf die sich die meisten stürzten.

Übertreibungen lassen sich von den großen Finanzmarktakteuren ausgezeichnet nutzen, um Milliardengewinne auf Kosten der weniger gewieften Marktteilnehmer zu scheffeln. Mittlerweile wird jedoch deutlich, dass dieser Versuch, die Dollarstärke ins Unermessliche zu treiben, fehlgeschlagen ist. Die Stimmung schlägt um. Am 22. März berichtete Merrill Lynch von einer aktualisierten Umfrage. Dabei kam heraus, dass der anfänglichen Trump-Euphorie Ernüchterung gewichen ist. Wetten auf einen weiter steigenden Dollar wurden vielfach glattgestellt und das Bewusstsein, dass der Dollar stark überbewertet ist, setzt sich immer mehr durch.

Feuer frei!

Das könnte nun die Schleusen öffnen für amerikanische Investitionen in Euroland und insbesondere im DAX. Denn was kann es Besseres geben für einen Anleger, als steigende Aktienkurse, verbunden mit einer steigenden Währung? Dabei notiert der DAX immer noch ein gutes Stück unterhalb der Allzeithochs von 2015, obwohl der Index ja bekanntlich Dividenden rechnerisch reinvestiert und somit von Natur aus nach oben tendiert.

Die wichtigsten Indizes der USA sind hingegen von einem Rekord zum anderen geeilt und wirken mittlerweile ganz schön angeschlagen. Vielfach wird auf der anderen Seite des Atlantiks eine größere Korrektur erwartet. Immer neue Gründe dafür werden angeführt. Zuletzt das vorläufige Scheitern der Gesundheitsreform. Allzu viel ist bisher noch nicht passiert und ich bin auch nicht sicher, ob ein signifikanter Einbruch wirklich kommen wird.

Erkennbar ist allerdings, dass der DAX nun bereits mehrfach nach oben gezogen ist, obwohl beim Dow Jones ein Minus am Ende des Handelstags zu verzeichnen war. Die Gründe dahinter mögen vielschichtig sein. Aber vielleicht ist das auch ein Anzeichen für den Beginn von größeren Umschichtungen, welche die mächtigen amerikanischen Finanzvehikel in die Wege leiten. Wenn nach den institutionellen Anlegern auch noch amerikanische Privatanleger hinzukommen, dann könnte das den DAX in ungeahnte Höhen treiben.

Es bleibt spannend

Trotz aller Unkenrufe: Die Korrektur beim DAX-Index blieb bisher aus. Jetzt, wo der Euro möglicherweise nach oben tendiert, werden deutsche Aktien für Investoren aus dem Dollarraum besonders interessant. Dass die deutschen Staatsfinanzen im Vergleich der großen Volkswirtschaften eine Spitzenstellung einnehmen, ist ein zusätzliches Plus, das weltoffene und professionelle Anleger anziehen dürfte.

Deutsche Sparer schauen auf alle Fälle mehrheitlich von der Seitenlinie zu. 75 % sind nicht mal über Fonds am Aktienmarkt engagiert und die wenigsten wollen daran etwas ändern. Sollte tatsächlich eine neue Rally, getrieben von ausländischen Anlegern eintreten, dann werden wieder viele hierzulande beklagen, dass so ein großer Teil der fleißig erwirtschafteten Dividenden über den Atlantik wandert.

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