Achtung! Diese 3 Trends bedrohen die Fuchs Petrolub-Aktie!
In den letzten Jahren hatten die Aktionäre von Fuchs Petrolub (WKN:579043) wirklich allen Grund zur Freude. Der Gewinn stieg seit 2010 um 55,8 %, die Dividende um 97,8 % und die Fuchs Petrolub-Aktie legte sogar um 142,0 % zu (Stand: 24.03.2017).
Es gibt sicher einige Gründe, die für eine Fortsetzung der Erfolgsstory sprechen. Ich denke da zum Beispiel an das langfristig denkende Management, das Know-how rund um Schmierstoffe und die enge Kundenbindung.
Aber es gibt auch Entwicklungen, die für die Fuchs Petrolub-Aktie gefährlich werden könnten. Welche das sind, erfährst du, wenn du weiterliest!
Megatrend Elektroantrieb
Immer mehr Elektroautos sind auf unseren Straßen unterwegs. In Europa wurden laut dem Automobilverband Acea im dritten Quartal 2016 etwa 137.400 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zugelassen – stolze 7 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Viele Unternehmen, wie beispielsweise Tesla, profitieren von diesem Trend. Fuchs Petrolub hingegen könnte zu den Verlierern gehören. Denn im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren benötigen elektrische Antriebe bis auf ein paar Lager keine Schmierung.
Der Grund ist einfach: Im Elektromotor befinden sich fast keine beweglichen Teile, die geschmiert werden müssen. Im Verbrennungsmotor hingegen benötigen die Kolben und andere bewegliche Teile zur Reibreduzierung und Wärmeabfuhr kontinuierlich Schmieröl.
Folglich könnten die Umsätze mit Motorölen unter der steigenden Anzahl an Elektroautos leiden. Gerade die Automobilindustrie ist für Fuchs Petrolub aber immens wichtig. Mit einem Anteil von 30 % am Gesamtumsatz ist sie das größte Segment des Mannheimer Schmierstoffspezialisten.
Elektroautos könnten diesem wichtigen Geschäftsfeld von Fuchs Petrolub also das Wasser abgraben. Investoren sollten daher genau verfolgen, was das Management unternimmt, um die Folgen dieses Trends für das Unternehmen abzumildern.
Der niedrige Ölpreis
Bisher stellten die großen Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M), ExxonMobil (WKN:852549) oder BP keine Gefahr für Fuchs Petrolub dar. Denn für sie ist das Schmierstoffgeschäft eher Nebensache.
Verglichen mit ihrem Hauptgeschäft, der Förderung und Weiterverarbeitung von Öl, ist das Geschäft mit Schmierstoffen nämlich sehr klein und damit unattraktiv. Deshalb wurde die lukrative Nische mehr oder weniger kampflos den unabhängigen Herstellern wie eben Fuchs Petrolub überlassen.
Der niedrige Ölpreis könnte allerdings dafür sorgen, dass in den Chefetagen der Ölriesen ein Umdenken stattfindet. Der Preisverfall des schwarzen Goldes hat Shell, Exxon und Co. nämlich kräftig zugesetzt, wie ein Blick auf die Ergebnisse von 2011 und 2016 verrät.
2011 | 2016 | |
Ergebnis je Aktie Royal Dutch Shell (B) | 3,11 £ | 0,43 £ |
Ergebnis je Aktie ExxonMobil | 8,43 $ | 1,88 $ |
Quelle: finanzen.net
Jetzt, wo die Luft langsam dünner wird, könnte dem einen oder anderen Ölriesen einfallen, dass es sich doch lohnt, intensiver in die Nische rund um Schmierstoffe einzutauchen.
Wie lukrativ diese ist, belegt die hohe EBIT-Marge von Fuchs. In den ersten drei Quartalen 2016 betrug sie stolze 16,2 %. Steigen die großen Ölkonzerne tatsächlich mit in den Ring, würde der Konkurrenzkampf zunehmen, die Preise könnten fallen und Fuchs Petrolub Marktanteile verlieren.
Wer in den Mannheimer Schmierstoffexperten investiert, sollte also genau beobachten, ob Ölriesen wie Shell oder BP im Revier von Fuchs zu Wildern beginnen.
Verzicht auf Schmiermittel
Auch in Maschinen zur Lebensmittelverarbeitung werden Schmierstoffe von Fuchs Petrolub eingesetzt. Sie sind lebensmittelecht und damit für den Kontakt mit Getränken oder Essbarem zugelassen.
Trotzdem wollen Kunden aus diesem Bereich zunehmend technische Lösungen ohne Schmiermittel – auch wenn diese unbedenklich sind. Denn appetitlich ist eine vor Fett triefende Maschine nun mal trotzdem nicht.
Der Kölner Gleitlagerhersteller igus hat sich auf die Herstellung von Maschinenelementen spezialisiert, die ohne Öl und Fett auskommen. Neben Lagern bietet das nicht börsennotierte Unternehmen seinen Kunden auch schmiermittelfreie Linearachsen, Gewindetriebe und kundenspezifische Sonderlösungen an.
Neben der deutlich erhöhten Hygiene reduzieren schmiermittelfreie Maschinenelemente auch den Wartungs- und Reinigungsaufwand deutlich.
Von diesem Trend profitieren Unternehmen wie igus, während Schmiermittelhersteller wie Fuchs Petrolub diesbezüglich das Nachsehen haben.
Mein Fazit zur Fuchs Petrolub-Aktie
Auch wenn Fuchs Petrolub nach wie vor ein wunderbares Unternehmen ist: Anleger sollten bedenken, dass die Elektrifizierung unserer Autos, der niedrige Ölpreis und der Trend hin zur Schmiermittelfreiheit dem Mannheimer Traditionskonzern zukünftig Probleme bereiten könnten.
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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil.