Werden sich die Grafikkarten von NVIDIA gegen die Konkurrenz durchsetzen können?
Auf der Game Developers Conference am 28. Februar kündete NVIDIA (WKN:918422) den neuen Grafikprozessor namens GeForce GTX 1080 Ti an. Dieser wird als der schnellste GPU aller Zeiten beworben.
Die Power des TITAN X für die Hälfte des Preises
NVIDIA behauptet, der GTX 1080 Ti wäre um 35 % schneller als der TITAN X GPU, der für Deep Learning und künstliche Intelligenz benutzt wird. Dieser kostet 699 US-Dollar und damit nur die Hälfte des TITAN X, der für 1200 US-Dollar zu haben ist.
Eine Möglichkeit, wie NVIDIA die GPUs schneller macht, sind neue Lösungen bei der Kühlung. Diese erlauben es dem GTX zum Beispiel schneller zu laufen, da die Hitze effizienter abgegeben wird.
Der GTX hat jede Menge zusätzlich unter der Haube. Die neusten Spiele laufen ohne Probleme mit einer Auflösung von 4K und 5K. Die neue Grafikkarte wurde auch für Spiele in der virtuellen Realität designt. Für NVIDIA ist es wichitg, seine Führung in diesem Markt zu halten, da diese Sparte der größte Umsatztreiber des Unternehmens ist.
Das Pascal-Upgrade ist unterwegs
Die Gaming-Umsätze von NVIDIA stiegen im Steuerjahr 2017 um 44 % auf 4,06 Milliarden US-Dollar. Grund dafür war die große Beliebtheit der neuen GPUs bei den Gamern, wobei die neueste Pascal-Karte zum Einsatz kommt. Die starke Nachfrage sollte so weitergehen, da die Mehrheit der PC-Gamer bisher noch nicht auf den Pascal-GPU umgestiegen sind. Laut CEO Jen-Hsun Huang hat NVIDIA jetzt schon eine Kundenbasis von „ein paar hundert Millionen“ Kunden. Über den Upgrade-Zyklus sagte er:
Wir haben etwa die Hälfte davon schon mit einem Upgrade versorgt. Man braucht etwa drei bis vier Jahre, um die gesamte Kundenbasis auf ein neues Niveau zu heben und ihnen die Upgrades zu verkaufen. Wie Sie wissen, haben wir haben mit Pascal angefangen. Das war vor ein paar Quartalen und unsere Daten legen nahe, dass dieser Upgrade-Zyklus gut läuft und wir noch jede Menge Wachstum vor uns haben.
Die Gamer freuen sich über den GTX 1080 Ti, der für 700 US-Dollar zu haben ist. Dieser hat sich auf der Website von NVIDIA schnell verkauft. Die Umfrage Steam Hardware Survey von Valve Corporation zeigte im Februar, dass die Gamer die Pascal-basierten GPUs wie den GTX 1070 und den GTX 1060 jetzt schon haben wollen. Steam ist eine der beliebtesten PC-Spiele-Vertriebsplattformen. In der folgenden Tabelle siehst du die Zahl der Steam-Nutzer, die in den letzten Monaten bis Oktober entweder den GTX 1060 oder den GTX 1070 benutzt haben.
GPU |
Oktober |
November |
Dezember |
Januar |
Februar |
GeForce GTX 1060 |
1,41 % |
2,06 % |
2,79 % |
3,37 % |
4,08 % |
GeForce GTX 1070 |
1,78 % |
2,15 % |
2,52 % |
2,69 % |
3,00 % |
Datenquelle: Umfrage von Steam aus dem Februar.
Die Markteinführung des neuen GTX 1080 Ti zum Preis von 699 US-Dollar erlaubt es dem Unternehmen, den Preis für den GTX 1080 um 100 US-Dollar zu senken. Das sollte für mehr Nachfrage sorgen und könnte dem Unternehmen helfen, seine Position im Markt zu halten.
Der Wettbewerb wird schärfer
Die Markteinführung des neuen GPUs ist sehr wichtig für NVIDIA, da der Konkurrent Advanced Micro Devices (WKN:863186) den neuen Vega-GPU im zweiten Quartal 2017 auf den Markt bringen möchte. Dieser zielt auf Gamer ab, ist aber auch für Datenzentren geeignet. Damit ist das eine direkte Konkurrenz für den GTX 1080 und 1080 Ti von NVIDIA. Die ersten Berichte legen nahe, dass AMD mit seinem neuen Produkt um 10 % schneller ist als der GTX 1080 von NVIDIA.
AMD hat in den letzten Jahren bedeutende Marktanteile an NVIDIA verloren. Damit wird 2017 zu einem wichtigen Jahr in diesem Markt. Die letzten Daten von Jon Peddie Research legen nahe, dass NVIDIA einen Marktanteil von 70,5 % hält. Das ist deutlich mehr als die 29,5 % von AMD. Aber NVIDIA ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus.
Das Unternehmen ist bei den Gamern nämlich sehr beliebt. NVIDIA hat sich den Status als Marktführer damit verdient, indem es bezüglich Performance und Preis die Konkurrenz ausgestochen hat. Unter der Führung von CEO Jen-Hsun Huang konnte sich das Unternehmen im Bereich GPUs neu aufstellen und von Anwendungen außerhalb des Spielesektors wie Deep Learning und selbstfahrende Autos profitieren. AMD konnte damit in diesen angrenzenden Bereichen nicht mehr mit NVIDIA mithalten.
Andererseits hat sich AMD damit über Wasser gehalten, indem es die GPUs für den Retina iMac von Apple und das MacBook Pro geliefert hat. Damit konnte das Unternehmen von Apples Beliebtheit in den Märkten Smartphones und PCs profitieren. AMD konnte mit seinen GPUs im mobilen Bereich gute Geschäfte machen. Grund dafür war die Markteinführung des Radeon Pro 400 GPU und die Nachfrage nach dem MacBook Pro.
Der Kurs von NVIDIA legt nahe, dass das Unternehmen jetzt ordentlich liefern muss. Sollten sich also die Zeichen häufen, dass die Konkurrenz NVIDIA Marktanteile abluchsen könnte, dann könnte das die Aktie ins Schwanken bringen. Daher wird die Reaktion der Gamer auf den neuen Vega-GPU von AMD für die Investoren sehr wichtig sein.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und NVIDIA. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.
Dieser Artikel wurde von John Ballard auf Englisch verfasst und am 19.3.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.