Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

5 Dinge, die Warren Buffett nicht weiß – und wie sie uns helfen können, besser zu investieren

Warren Buffett weiß jede Menge.

Jeder, der schon mal einen der jährlichen Briefe an die Aktionäre von Berkshire Hathaway (WKN:A1YJQ2 ) gelesen hat, wird zu schätzen wissen, wie viel Mister Buffett über das Investieren weiß, wie viel er über seine Unternehmen, das Leben im Allgemeinen und sogar Country-Musik weiß. Aber er gibt auch zu, dass er bestimmte Dinge nicht weiß und das ist vielleicht sogar noch interessanter. Hier sind 5 Dinge, die Warren Buffett nicht weiß, die uns allen beim Investieren helfen können.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

1. Wie man zuverlässig Marktbewegungen vorhersagen kann

In seinem Brief an die Aktionäre aus dem Jahr 2014 sagte Warren Buffett: “Da ich nicht weiß, wie man zuverlässig Marktbewegungen vorhersagen kann, empfehle ich, dass sie Aktien von Berkshire nur kaufen, wenn Sie sie für mindestens fünf Jahre halten möchten. Diejenigen, die kurzfristige Gewinne suchen, sollten sich nach etwas anderem umsehen.” Dieser Rat trifft auf das Investieren in so ziemlich jede Aktie zu, nicht nur Berkshire Hathaway.

Die Wahrheit ist, dass niemand konsequent kurzfristige Marktbewegungen vorhersagen kann. Man muss also nicht Warren Buffett sein, um Kursbewegungen langfristig vorherzusagen. Langfristig sind die Aktienkurse nämlich historisch gestiegen. Wenn du das weißt, dann kannst du kurzfristige Kursbewegungen nicht realistisch vorhersehen, aber langfristig Gewinne erwarten, wenn du in solide Unternehmen investierst. Das wird dich als Investor auch erfolgreicher machen.

2. Irgendetwas über die Agrarwirtschaft

Buffett schrieb in seinem Brief aus dem Jahr 2013, er wüsste nichts über die Agrarwirtschaft. Man muss hierbei aber den Kontext verstehen. 1986 kaufte er eine Farm mit 400 Acre und hatte keine Ahnung, was er damit anstellen sollte. Sein Sohn wusste aber etwas über die Landwirtschaft und half Buffett, die potenziellen Risiken und Möglichkeiten für diese Investition abzuschätzen. Wie viele seiner Investitionen stellte sich auch diese im Laufe der Zeit als eine gute heraus.

Aber wie kann Buffetts Ignoranz in Bezug auf die Landwirtschaft einem normalen Investor helfen? Man muss verstehen, dass man nicht alles an einem Unternehmen verstehen muss, um eine gute Entscheidung zu treffen.

Ich habe erst vor Kurzem die Aktie von AbbVie gekauft. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde die Wissenschaft hinter all den Medikamenten verstehen. Ich habe aber die Aussichten des Unternehmens und seine Probleme recherchiert. Dabei habe ich herausgefunden, dass AbbVie eine gute langfristige Investition ist. Wie Warren Buffett brauchte ich die ganzen Kleinigkeiten nicht, um das große Ganze zu verstehen.

3. Antworten auf wichtige Fragen

Hurrikan Katrina hinterließ im Jahr 2005 eine Schneise der Verwüstung in den USA. Danach traten immer mehr Hurrikans der Kategorie 5 auf. Buffett schrieb, dass er und die Bosse des Rückversicherungsgeschäfts von Berkshire nicht die Antworten auf alle wichtigen Fragen hätten und ob es weiterhin so viele schwere Stürme geben würde.

Das Wichtigste dabei ist, was Buffett und Berkshire als Antwort darauf getan haben. Sie waren vorsichtig und erhöhten die Prämien. Gleichzeitig versuchten sie sich vor solchen Risiken zu schützen. Die Investoren sollten auch sehen, dass Buffett einem profitablen Geschäft nicht den Rücken gekehrt hat, weil es 2005 ein paar Rückschläge gab.

Wir wissen nicht, welche Probleme es an der Börse geben wird. Aufgrund dieser Ignoranz sollten die Investoren aber Schritte ergreifen, um das Risiko zu minimieren. Eine Diversifizierung auf mehrere Aktien und mehrere Industriezweige ist ein effektives Mittel, um das Risiko zu reduzieren. Aber wir sollten gute Gelegenheiten auch nicht vorbeiziehen lassen, nur weil wir etwas nicht wissen.

4. Ein Vorstand, der die Interessen der Aktionäre vertritt

Buffett schrieb in seinem Brief aus dem Jahr 2005 auch, dass er keinen anderen Vorstand in den USA kenne, bei dem die finanziellen Interessen der Vorstände so deckungsgleich mit denen der Aktionäre wären wie im Fall von Berkshire Hathaway. Das ist übrigens ein Thema, das Buffett in seinen Briefen öfters aufgreift.

Warum ist das so relevant für Investoren, die die Aktie von Berkshire nicht besitzen? Das ist eine gute Frage. Man sollte genau aufpassen, was der Vorstand eines Unternehmens macht. Deren Handlungen können nämlich einen großen Unterschied bei den Gewinnen deiner Investitionen machen.

In seinem Brief aus dem Jahr 2004 erwähnte Buffett, dass die Vorstandsmitglieder eines anderen Unternehmens einen Übernahmeversuch abgewehrt hatten, der zuvor vom Management abgesegnet worden war und von denen die Aktionäre sehr profitiert hätten. Die Aktionäre haben aber niemals etwas davon erfahren. Buffett selbst wusste nicht mit Sicherheit, warum dieser Vertrag abgelehnt wurde, aber er merkte an, dass die Mitglieder selbst dafür gestimmt hätten, ihre eigenen Bezüge deutlich zu erhöhen. Das geschah übrigens bei derselben Versammlung, in der die Übernahme abgelehnt wurde.

Die Investoren sollten daher in Aktien von Unternehmen investieren, deren Vorstände auch deren Interessen teilen. Die Vorstände sollten selbst Anteile am Unternehmen haben und sie sollten diese nicht als Vorstandsmitglieder bekommen haben. Die Bezüge eines Vorstandsmitgliedes sollten nur einen kleinen Teil der Jahreseinkommen der Vorstände ausmachen.

5. Was seine Unternehmen im nächsten Jahr oder im nächsten Quartal verdienen werden

Die Wall Street hält schon den Atem an und wartet auf alle Gewinn- und Umsatzprognosen, die von dem jeweiligen Management kommen könnten. Warren Buffett sieht das aber anders, wie er in seinem Brief aus dem Jahr 2002 beschreibt:

Charlie Munger und ich wissen nicht nur heute nicht, was unsere Unternehmen im nächsten Jahr verdienen werden, wir wissen nicht einmal, was sie im nächsten Quartal verdienen werden. Wir betrachten diese CEOs mit Argwohn, die regelmäßig behaupten, sie könnten die Zukunft vorhersagen. Wir werden sogar komplett ungläubig, wenn sie konsequent ihre selbst erklärten Ziele erfüllen. Manager, die immer versprechen, die Zahlen zu erreichen, werden an einem bestimmten Punkt in Versuchung geführt werden, die Zahlen entsprechend hinzubiegen.

Buffett möchte damit sagen, dass Schätzungen nur Schätzungen sind. Du solltest deine Entscheidungen nicht nur auf Schätzungen gründen.

Eine Sache, von der Buffett weiß, dass man immer dran denken sollte

Wir können sehr viel von dem lernen, was Warren Buffett nicht weiß. Es gibt mindestens eine Sache, die Mister Buffett in seinem Brief an die Aktionäre aus dem letzten Jahr geschrieben hat, die er nicht weiß. Gleichzeitig ist diese Sache wichtig für die Investoren. Er sagt, dass amerikanische Aktien und entsprechend auch eine Auswahl an amerikanischen Aktien in den kommenden Jahren mit großer Sicherheit mehr wert sein werden als jetzt. Innovation, erhöhte Produktivität, der Unternehmergeist und jede Menge Kapital werden dafür sorgen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B).

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 19.3.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...