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Warum sich Netflix in diesem Markt nicht zurücklehnen kann

Bildquelle: Netflix.

Indien sollte eigentlich ein wichtiger Teil der globalen Expansion von Netflix (WKN:552484) werden. Aber das Unternehmen entwickelt sich dort nicht besonders gut. Nach der großen Expansion im Jahr 2016 in 130 neue Länder, darunter Indien, hat das Unternehmen aber nur wenig in diesem großen Markt vorzuweisen.

Die Steuerunterlagen aus Indien geben preis, dass Netflix nur über 200.000-300.000 zahlende Abonnenten verfügt. Von den 14 Millionen außerhalb der USA, die im Zuge der globalen Expansion 2016 dazu gewonnen werden konnten, ist das sehr weit entfernt. Es stellt sich heraus, dass weniger als 2 % des globalen Wachstums aus Indien kommen.

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Die schlechten Ergebnisse aus Indien sind schlechte Nachrichten für das langfristige Wachstum, da ein schnell wachsender Video-On-Demand-Markt dabei nicht genutzt wird. Das Forschungsunternehmen Statista schätzt, dass die jährlichen Streaming-Umsätze aus Indien bis 2021 jedes Jahr um über 50 % steigen werden. Die falsche Strategie von Netflix hat aber dazu geführt, dass hier der Video-Dienst von Amazon (WKN:906866) als Sieger hervorgeht. Und das, obwohl Amazon erst spät in diesem Markt aufgetaucht ist.

Die zu hohen Kosten und das begrenzte Angebot von Netflix sind in diesem Fall schlecht für das Wachstum. Die indischen Nutzer streamen nur 600 Stunden Content im ersten Jahr. Das Unternehmen scheint aber alles richtig zu machen, um die Kunden vor die Bildschirme zu bekommen.

Mehr Content

Die indischen Kunden haben kein Problem damit, mehr für exklusiven Content zu bezahlen, aber Netflix hat hierbei gleich mal einen großen Fehler gemacht. Das Unternehmen bietet in Indien nämlich nur 7 % seines kompletten Angebots an. Niemand wird eine Prämie für diesen Content bezahlen.

Todd Yellin, Vizepräsident für Produktinnovation bei Netflix, sagt, das Unternehmen würde Content von indischen Lieferanten kaufen, um ein breiteres Angebot bieten zu können. Zusätzlich wird das Unternehmen Partnerschaften mit den lokalen Produktionsgesellschaften eingehen, um eigene Sendungen zu produzieren.

Das ist ein kluger Schachzug, da 75 % der neuen Internetnutzer in Indien lieber Content in der eigenen Sprachen konsumieren. Zusätzlich versucht Netflix sich exklusiven Content von der indischen Filmindustrie zu sichern, auch als Bollywood bekannt.

Netflix hat auch einen Vertrag mit Red Chillies Entertainment geschlossen, einer der berühmtesten Produktionsfirmen in Indien. Damit bekommt Netflix exklusiven Zugang zu mehr als 30 bestehenden Titeln, mit Ausnahme der Neuveröffentlichungen der nächsten drei Jahre. Das ist ein großer Coup, da zu den Gründern dieses Studios der berühmte Filmstar Shahrukh Khan gehört. Khan ist einer der bedeutendsten Kassen-Magneten Indiens mit dem höchsten Markenwert und könnte Netflix somit neue Zuschauer bescheren.

Das Unternehmen muss weiterhin in indischen Content investieren, um mit Amazon mithalten zu können, das bereits 75 Millionen US-Dollar für eigene Sendungen ausgegeben hat. Amazon hat beliebte YouTube-Stars und bekannte Produktionsgesellschaften an Bord geholt, um eigenen Content zu erstellen. Zusätzlich bemüht sich Amazon auch noch um ein beliebtes Cricket-Turnier.

Netflix konzentriert sich darauf, die mobile Streaming-Technologie zu verbessern. Das könnte dem Unternehmen zusätzlich helfen.

Diese Technologie könnte Netflix in Indien helfen

Die hohen Datenkosten waren immer eine Eintrittsbarriere für Netflix. Die Konnektivität ist in Indien nämlich begrenzt und das Datenvolumen relativ teuer. Einen Großteil des Contents wird in Indien daher auf mobilen Endgeräten konsumiert. Das ist durchaus eine Herausforderung, da im Jahr 2015 ein durchschnittliches Smartphone nur über ein monatliches Datenvolumen von 1,4 Gigabyte verfügte.

Das entspricht aber nur etwa 4,5 Stunden an Content von Netflix. Daher müsste ein Nutzer ein größeres Datenpaket kaufen und somit mehr dafür bezahlen. Das stellt eine Herausforderung dar, da Netflix jetzt schon der teuerste Streaming-Dienst in Indien ist, wenn man die Preise mit Amazon Prime Video oder Hotstar von Twenty-First Century Fox vergleicht.

Netflix wird die Dynamic-Optimizer-Technologie benutzen, um dieses Problem zu beheben. Damit können die Abonnenten bis zu 30 Stunden Content mit nur 2 GB Datenvolumen streamen, muss bei der Qualität aber keine großen Kompromisse eingehen. Damit könnte man die Zahl der Zuschauer in einem Smartphone-Markt wie Indien erhöhen, wo der monatliche mobile Datentraffic bis 2021 auf 7 GB pro Monat steigen soll. Das entspricht fast der fünffache Wachstumsrate seit dem Jahr 2015. Die Zahl der Smartphones soll sich auf 810 Millionen erhöhen.

Wenn Netflix mehr eigenen Content anbietet und die Datenkosten für die Kunden senken kann, sollte es das Unternehmen schaffen, Abonnenten in Indien zu gewinnen. Damit sollte Videostream-Anbieter Marktanteile in einem Markt gewinnen können, der bis 2020 auf 105 Millionen Video-Abonnenten wachsen soll.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Harsh Chauhan auf Englisch verfasst und wurde am 12.03.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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