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Sollten sich die Investoren von PayPal Sorgen um Amazon machen?

Amazon (WKN:906866) hat vor Kurzem verkündet, dass sich das Zahlungsvolumen des hauseigenen Zahlungsdienstes Pay with Amazon im Jahr 2016 fast verdoppelt habe. Der Online-Einzelhändler konnte dieses Wachstum herstellen, nachdem der Zahlungsdienst nach Frankreich, Italien, Spanien und andere Märkte ausgeweitet wurde. Dabei konnte Amazon auch in die Bereiche Regierungszahlungen, Reisen und digitale Güter expandieren. Das Unternehmen meldete mehr als 33 Millionen Kunden, die im letzten Jahr mit Amazon Payments bezahlt hätten.

Die Stärken und Schwächen

Ein Vorteil des Zahlungsdienstes von Amazon ist, dass man die Zahlungsinformationen nicht noch einmal eingeben muss. Die ist bei Amazon schon bei 300 Millionen Kunden hinterlegt. Zusätzlich sind die Amazon-Kunden ja schon daran gewöhnt online wie auch mit mobilen Geräten einzukaufen. Daher könnten die Händler Amazon als einen guten Partner sehen.

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Andererseits könnten die Händler Amazon auch als eine Bedrohung ansehen. Einige Händler könnten sich Sorgen machen, dass Amazon damit Zugang zu weiteren Plattformen bekommt und mehr Wissen über das Ausgabeverhalten lernt. PayPal (WKN: A14R7U) hat genau wie Amazon das Interesse, seine Marke überall zu verbreiten. Daher werden beide Unternehmen es nicht riskieren wollen, das Vertrauen der Geschäftspartner zu gefährden.

Ein weiterer Vorteil von Amazon besteht in den Anreizen, die das Unternehmen den Kunden anbieten könnte, damit sie Amazon Payments in Zukunft benutzen. Das Unternehmen gab an, dass mehr als 50 % der Kunden, die die Zahlungslösung von Amazon benutzt hätten, Prime-Mitglieder wären. Amazon konzentriert sich darauf immer wieder neue Funktionen für seine Prime-Mitglieder zu schaffen. Daher könnte das Unternehmen besondere Rabatte für die Prime-Mitglieder anbieten.

Die Wettbewerbsvorteile von PayPal

Trotz der offensichtlichen Vorzüge von Amazon hat das Unternehmen seinen Zahlungsdienst nie besonders beworben. Der Grund dafür könnte sein, dass der CEO von Amazon, Jeff Bezos, sich nicht gerne in die Karten schauen lässt, wenn es um Investitionen innerhalb des Unternehmens geht. Damit möchte man verhindern, dass die Wettbewerber zu viel in Erfahrung bringen. Es könnte aber auch bedeuten, dass bei Amazon gerade noch eine zweite Plattform entwickelt wird.

Bei der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen wurden die Zahlungen nicht erwähnt. Amazon gibt Milliarden von Dollar für die Infrastruktur aus, baut überall in den USA ein riesiges Verteilungszentrum und expandiert auf der ganzen Welt, besonders aber in Indien. Darüber hinaus hat das Unternehmen noch andere Projekte wie die Lieferung per Drohne, den Prime-Video-Content, die Amazon-Buchläden und Amazon Web Services.

Amazon hat gerade jede Menge Dinge am kochen, wohingegen PayPal sich nur auf Zahlungslösungen konzentriert.

Amazon Payments wird aber noch nicht von vielen großen Einzelhändlern angeboten, während PayPal immer mehr Partnerschaften mit Kreditkartenunternehmen und Banken unterzeichnet, um den Zahlungsdienst in so viele Geschäfte wie möglich zu bringen.

PayPal verfügt auch über den Vorteil, einer der ersten diesem Bereich gewesen zu sein. Das Unternehmen verfügt jetzt schon über 200 Millionen Kundenkonten im Vergleich zu den 33 Millionen von Amazon. Die Größe des Geschäfts von PayPal gibt dem Unternehmen einen großen Vorteil verglichen mit Amazon.

Der CEO von PayPal, Dan Schulman, gab vor Kurzem an, dass sein Unternehmen und Amazon sich in Gesprächen um eine mögliche Partnerschaft befunden hätten. Das deutet nicht nur darauf hin, was für eine starke Position PayPal auf dem Markt für Zahlungslösungen einnimmt, sondern es enthüllt auch, dass Zahlung nicht der Hauptfokus von Amazon sind.

Amazon und PayPal werden wahrscheinlich nett zueinander sein

Im Zentrum der Geschäftsstrategie von Amazon ist der Kunde und damit hat Amazon ein Problem. Das Unternehmen versucht gerade seinen Zahlungsdienst auszubauen. Gleichzeitig muss das Management aber auch anerkennen, dass es Kunden gibt, die lieber mit PayPal bezahlen würden, anstatt ihre Zahlungsinformationen Amazon zu geben.

Die meisten dieser Kunden sind wahrscheinlich keine Prime-Kunden, die ja für den Großteil des Zahlungsvolumen von Amazon verantwortlich sind. Die Prime-Kunden sind jetzt schon sehr mit dem Ökosystem von Amazon verwoben und haben wahrscheinlich kein Problem damit, ihre Zahlungsinformationen Amazon zu geben. Den Wert, den PayPal Amazon bringt, ist eine Möglichkeit, um die Reichweite des Unternehmens auf Nicht-Prime-Mitglieder auszuweiten.

Amazon hat in den letzten 20 Jahren zwar ein unglaubliches Wachstum geschafft, hält aber immer noch weniger als 10 % der Einzelhandelsumsätze in den USA. Es gibt noch Millionen von Menschen in den USA, die noch keine Prime-Mitgliedschaft haben oder die bei Amazon noch kaum etwas gekauft haben.

PayPal als Zahlungsmethode zu bieten, wird für das Wachstum von Amazon wahrscheinlich keinen großen Unterschied machen. Es würde PayPal wahrscheinlich mehr als Amazon bringen und das ist auch der Grund, warum hier eine Partnerschaft zustande kommen könnte. Das Kerngeschäft von Amazon ist der Einzelhandel und nicht die Zahlungen. Am Ende des Tages interessiert sich Amazon mehr dafür das zu verkaufen, was die Kunden gerade kaufen möchten und das könnte bedeuten, dass sie PayPal mehr als einen Partner und weniger als einen Konkurrenten sehen.

Ein Beispiel für diese Strategie ist Apple. PayPal ist ein direkter Konkurrent von Apple Pay. Gleichzeitig bietet Apple auch PayPal als Zahlungsoption auf iTunes.

Es gibt riesiges Potenzial für alle Zahlungsanbieter

Es kann einen schon ein bisschen verwirren, wenn all diese Unternehmen miteinander im Wettbewerb stehen und trotzdem Partnerschaften eingehen.
Man sollte aber nicht vergessen, dass diese Gelegenheit, die sich für diese Unternehmen gerade bietet riesengroß ist. Das Management von PayPal glaubt, dass dieser Markt 100 Billionen US-Dollar wert ist. Lass dir das mal auf der Zunge zergehen. Ich glaube nicht, dass ich schon jemals von einem potenziellen Markt dieser Größe gehört hätte. Der Zahlungsmarkt ist eine ganz große Sache mit viel Platz für mehrere konkurrierende Dienste, die noch für lange Zeit wachsen können.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Apple und PayPal Holdings. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von John Ballard auf Englisch verfasst und wurde am 09.03.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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