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Ist das der Grund, warum sich dieser Zulieferer von Apple so billig verkauft hat?

Bildquelle: InvenSense.

Das Bewegungsverarbeitungsunternehmen InvenSense (WKN:A1JPHL) stimmte vor Kurzem einem Übernahmeangebot von TDK Corporation für 1,3 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln oder etwa 13 US-Dollar pro Aktie zu. Dieser Preis war deutlich unter dem Hoch von 25 US-Dollar, den die Aktie im Jahr 2014 vor dem Absturz erreicht hatte. Doch es lag trotzdem etwas höher als der Tiefpunkt von 5,42 US-Dollar, den das Unternehmen im Mai 2016 erreicht hatte.

Es warf viele Fragen auf, warum InvenSense entschieden hatte, sich selbst so billig zu verkaufen und damit seine Existenz als unabhängiges öffentlich gehandeltes Unternehmen zu beenden. Rückblickend betrachtet ist die Antwort aber ziemlich einfach: Das Unternehmen hatte vielleicht keine andere Wahl.

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War InvenSense für die Smartphones eines weiteren großen Kunden nicht mehr relevant?

Das Unternehmen war in der Vergangenheit sehr abhängig von Samsung (WKN:888322) und Apple (WKN:865985) gewesen. Diese beiden Unternehmen sind die führenden Verkäufer von Premium-Smartphones. Bisher waren die Produkte, die InvenSense lieferte, immer besser als die der Konkurrenz, und die Kunden von InvenSense wussten dies wertzuschätzen.

Doch es konnte nicht immer so weitergehen. Zuerst wurde das Unternehmen aus dem Vorzeigemodell Samsung Galaxy S7 und dem Galaxy S7 Edge herausdesignt. Um eines klar zu machen, Samsung war ein sehr großer Kunde und machte 35 % der Nettoumsätze im Steuerjahr 2014 aus,  28 % im Steuerjahr 2015 und 16 % im Steuerjahr 2016.

Samsung zu verlieren hat dem Geschäft natürlich geschadet, aber zumindest konnte das Unternehmen noch Apple halten, das im Steuerjahr 2015 weitere 30 % und 40 % im Steuerjahr 2016 beitrug.

Eine Führungskraft des Konkurrenten ST Micro (WKN:893438) sagte dem Magazin Barron’s: „ST Micro hat jede Menge Marktanteile gewinnen können, InvenSense hat jede Menge davon verloren.“ Er fuhr fort, dass InvenSense bei einigen Kunden, die ST Micro jetzt habe, sehr stark gewesen wäre und dass sie jetzt nichts mehr von ihnen hätten.

Als ob die Aussagen nicht schon ausreichen würden, um zu verdeutlichen, dass ST Micro jede Menge Geschäft von InvenSense zurückgewonnen habe, veröffentlichte ST Micro Ende Januar, dass man die Produktion auch noch erhöhen werde, um für einen neu gewonnenen Kunden mit bedeutenden Umsätzen in der zweiten Hälfte 2017 bereit zu sein.

Das klingt für mich, als hätte ST Micro InvenSense das Apple-Geschäft abgenommen.

In dem Fall ist es kein Wunder, dass sich InvenSense so billig verkauft hat

Das Problem des Unternehmens waren hohe operative Kosten, die mit den Umsätzen gestiegen waren. Das lag zu einem großen Teil daran, dass man sehr viel für Apple produziert hatte.

Sollte InvenSense wirklich das Geschäft für das nächste iPhone verloren haben, dann würde das das totale Chaos für das Unternehmen und die Kostenstruktur bedeuten. Denn man ist auf entsprechend viele Aufträge von Apple angewiesen. Der Verlust dieses Kunden würde es für das Unternehmen unmöglich machen, weiterhin profitabel zu bleiben.

Für mich sieht es so aus, als wären sich das Management und der Vorstand des Unternehmens bewusst geworden, dass sie sich in einem Alptraum befinden, und sie haben das einzig Mögliche getan, um die Aktie noch zu retten: Sie haben das Unternehmen an jemanden verkauft, der sich aus strategischer langfristiger Perspektive mehr für die Technologie des Unternehmens interessiert als für die Umsätze und die potenziellen Gewinne, die man kurz- oder mittelfristig generieren könnte.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und wurde am 10.03.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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