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Was hat Bank of America von höheren Zinsen?

Foto: Bank of America.

Die wichtigste Frage für die Investoren von Bank of America (WKN:858388) ist aktuell die folgende: Wie viel zusätzliche Umsätze wird die Bank verdienen, wenn die Zinsen steigen?
Um zu verstehen, warum das so wichtig ist, sollte man sich die Bank wie ein Einzelhandelsgeschäft vorstellen. Dieses Geschäft verkauft Geld, indem es Darlehen ausgibt. Der Preis des Geldes, für den die Bank das Geld verkauft, sind die Zinsen. Wenn die Zinsen steigen, dann steigt auch der Preis für das Geld. Wenn der Preis für das Geld steigt, dann steigen auch die Umsätze der Bank.

Bank of America in Charlotte, North Carolina. Bildquelle: Getty Images

Bank of America in Charlotte, North Carolina. Bildquelle: Getty Images

In den letzten Jahren war es ein Problem für die Banken, dass die Zinsen fast auf den Nullwert gesunken sind. Die kurzfristigen Zinsen, die Fed Funds Rate, ist der Zinssatz, den die Banken verlangen, wenn sie sich selbst Geld leihen. Diese Rate liegt bei weniger als 0,2 % und das schon seit fast zehn Jahren. Zuvor betrug dieser Zinssatz für die vorhergehenden fast 50 Jahre 6 %.

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Daher konnte Bank of America mit ihren Vermögenswerten und Darlehen seit der Finanzkrise nicht mehr so viel verdienen. Im Jahr 2007 konnte das Unternehmen eine Rendite von 2,75 % nach den eigenen Kosten erzielen. Heute sind es 2,25 %. Das mag auf den ersten Blick nicht wie ein großer Unterschied aussehen, aber dieser Rückgang um 50 Basispunkte sind 9,3 Milliarden US-Dollar Umsatz. Nach Abzug aller Steuern könnten sich die Gewinne von Bank of America daher um 50 % erhöhen.

Aus diesem Grund sprechen Bankaktien auch so positiv auf eine Erhöhung der Zinsen an. Die Fed hat die kurzfristigen Zinsen seit Dezember 2015 zweimal erhöht. Jede dieser Erhöhungen betrug 25 Basispunkte, wovon die letzte zum Ende des vergangenen Jahres vorgenommen wurde. Es wird aktuell davon gesprochen, dass die Fed die Zinsen 2017 sogar dreimal anheben könnte.

Wenn du aktuell Aktien von Bank of America hast oder dir eine Investition überlegst, dann fragst du dich vielleicht, was dieser Bank helfen könnte. Die Zinsen und sie könnten sogar jede Menge helfen. Das sieht man besonders deutlich, wenn man sich die Angaben gegenüber der Börsenaufsicht für das letzte Jahr ansieht.

Auf Seite 84 befindet sich eine Tabelle. Darin steht in etwas komplizierten Worten, wie viel mehr Nettozinseinnahmen oder Umsatz Bank of America in sechs verschiedenen ZinssSzenarien erzielen könnte.

Szenarien Veränderung
Kurzfristige Zinsen erhöhen sich um 100 Basispunkte 3.370 USD
kurz- und  langfristige Zinsen vermindern sich um 50 Basispunkte 2.900USD
kurzfristige Zinsen erhöhen sich  um 100 Basispunkte 2.473 USD
langfristige Zinsen erhöhen sich um 100 Basispunkte 928 USD
kurzfristige Zinsen vermindern sich um 50 Basispunkte 1.918 USD
langfristige Zinsen vermindern sich um 50 Basispunkte 961 USD

Datenquelle: Bank of America Formular 10-K 2016, Seite 84

Wir möchten uns gerne das erste Szenario etwas näher ansehen. Das zeigt, was passieren wird, wenn die Nettozinseinnahmen sich um 100 Basispunkte oder einen vollen Prozentpunkt erhöhen. Die Antwort ist, dass sich damit die Nettozinseinnahmen um 3,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr oder um 850 Millionen US-Dollar pro Quartal erhöhen würden.

Das ist ein bisschen optimistisch, da diese Einschätzung von vier Erhöhungen ausgeht und nicht drei. Man bekommt aber einen guten Eindruck davon, was eine Anhebung um 1 % bewirken könnte. Darüber hinaus sind höhere Zinsen immer gut für die Einnahmen einer Bank. Sie sind allerdings schlecht für die Bilanz, denn die höheren Zinsen sorgen dafür, dass Wertpapiere mit einer festen Verzinsung in der Bilanz dann an Wert verlieren.

Diese Dinge mal ausgenommen, sollte man nicht vergessen, dass Bank of America dieses Jahr schon zusätzliche 600 Millionen US-Dollar verdienen sollte. Und das alles nur aufgrund der Zinsanhebung im Dezember. Alle weiteren Vorteile von Zinserhöhungen im Jahr 2017 kommen dann noch oben drauf. Das Nettoergebnis ist, dass Bank of America im Jahresvergleich sehr realistisch einen zweistelligen Zuwachs bei den Gewinnen erzielen könnte.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von John Maxfield auf Englisch verfasst und wurde am 03.03.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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