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Ölförderer: Bedeutet diese Wachablöse einen neuen, schrecklichen Ölpreisverfall?

Seit der OPEC-Einigung zum Ende des letzten Jahres läuft es eigentlich ziemlich rund für alle Akteure, die in irgendeiner Weise mit Öl zu tun haben. Denn dieser wegweisende Meilenstein ermöglichte den gegenwärtigen Anstieg des Ölpreises auf ein Preisniveau, das irgendwo um die Mitte von 50 und 60 US-Dollar pendelt. Seither gibt es beständig wenig Luft nach oben oder nach unten. Fast schon öde, irgendwie.

Doch vor kurzem gab es eine Schlagzeile, die denjenigen, die sich regelmäßig mit der Ölbranche beschäftigen vielleicht einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hat. Saudi-Arabien stürzt vom Thron. Russland ist nun der größte Ölproduzent der Welt. Wirklich heftig!

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Aber falls dir die inhärente Brisanz dieser Wachablöse nicht augenblicklich ins Gesicht springt, lass uns zunächst klären, wo die Problematik prinzipiell angesiedelt sein könnte.

Ein Nicht-OPEC-Staat an der Spitze der Produzenten

Das Problem an der ganzen Geschichte ist, dass der jüngste Frieden auf einer Einigung fußt, dessen Auslöser bekanntlich die OPEC ist. Diese konnte sich in einem langwierigen, schwierigen Prozess darauf einigen, ihre Fördermenge zu begrenzen. Russland hat sich dieser Begrenzung angeschlossen, was einen ebenfalls positiven Aspekt auf die Ölpreisentwicklung bedeutete.

Dass nun aber ein Nicht-OPEC Staat Saudi-Arabien als Mitglied der Organisation erdölproduzierender Länder an der Spitze verdrängt hat, könnte überaus brisant sein. Zum einen könnte prinzipiell der Fall sein, dass Russland sich nun doch nicht an seine Ankündigung gehalten hat. Außerdem könnte die OPEC oder Saudi-Arabien aus Prestige-Gründen zu dem Entschluss kommen, dass Russland nicht als neuer Spitzenproduzent tolerierbar ist.

Wenn auch nur einer der hypothetischen Folgen Hand und Fuß hätte, könnte eine neue Ölschwemme durch die OPEC die Preise wieder rasant zum fallen bringen.

3 beruhigende Argumente

Auch wenn eine generelle Einordnung leider nur schwer möglich ist und sehr differenziert gesehen werden sollte, gibt es drei Faktoren, die dich als Anleger beruhigen sollten:

  1. Zum einen befindet sich Russlands Fördermenge, mit dem es jüngst zum Spitzenreiter geworden ist, weiterhin auf Schrumpfkurs. Russland wurde also letztlich nicht zum Topproduzenten, weil es seine Produktion stark angekurbelt hat, sondern weil es sie nicht ganz so stark reduziert hat, wie beispielsweise Saudi-Arabien. Es spricht also einiges dafür, dass sich das Land weiterhin an seinen Beitrag zur Senkung hält.
  2. Auch ist das Plus, das Russland derzeit vor Saudi-Arabien hat, eher marginal. Im Dezember standen Russlands 10,49 Millionen Barrel pro Tag Saudi-Arabiens 10,465 Millionen Barrel pro Tag gegenüber. Es wurden somit keine Verhältnisse geschaffen, die Saudi-Arabien ernsthaft bedrohen.
  3. Und als drittes gilt es festzuhalten, dass stabile Ölpreise Saudi-Arabien wohl derzeit wichtiger sind, als eine prestigeträchtige Förderposition. Wie du dich vielleicht erinnerst, ist Saudi-Arabien nämlich eine überaus stabile Säule der Förderkürzung gewesen, das sich alleine bereit erklärte 496.000 Barrel der insgesamt durch die OPEC-anvisierten 890.000 Barrel Fördertageskürzung zu übernehmen. Wenn Saudi-Arabien wirklich sein Standing unter den Ölproduzenten wichtiger wäre, als stabile Ölpreise insgesamt, hätte es bereits diese Einigung vermutlich eher nicht gegeben.

Fazit

Bei der Wachablöse handelt es sich um eine wirklich interessante Wendung, die die Begrenzung der Fördermenge durch die OPEC nach sich zog. Es spricht allerdings viel dafür, dass man diese Entwicklung nicht zu sehr gewichten sollte. Denn insgesamt scheinen alle Produzenten ihren Fokus darauf zu legen, dass das Preisniveau stabil bleibt. Ein Machtkampf zu Lasten aller dürfte wahrscheinlich das Letzte sein, was weder die OPEC noch Russland wieder haben wollen.

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