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Zooplus und windeln.de – zwei deutsche Mini-Amazons

Foto: Pixabay

Wer an den Internethandel denkt, hat meist nur noch den amerikanischen E-Commerce Riesen Amazon vor Augen, vielleicht fällt ihm noch die deutsche Erfolgsgeschichte Zalando ein.

Allerdings finden sich in der zweiten, wenn nicht sogar dritten, Börsenreihe Internethändler, die in ihrer Nische so etwas wie Amazon sind. Die Mini-Amazons zooplus (WKN:511170) und windeln.de (WKN:WNDL11) haben viele Ähnlichkeiten, aus Anlegerperspektive bieten sie derzeit aber zwei grundlegend verschiedene Strategien. Das eine ist eine teure, aber interessante Wachstumsaktie, das andere hingegen eine Wette auf den Turnaround. Das müssen Anleger jetzt zu diesen Unternehmen wissen.

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zooplus – stetiges Wachstum ist teuer

Das Münchener Unternehmen hat zwar seinen Start in Deutschland hingelegt, ist aber mittlerweile in ganz Europa vertreten. zooplus hat sich dabei auf die Nische des Heimtierbedarfs konzentriert und ist darin bereits europäischer Marktführer.

Heimtierbedarf bietet sich besonders gut für eine solche Strategie an, denn auf der einen Seite ist relativ viel Expertise und ein breites Produktspektrum nötig, auf der anderen sind die meisten Produkte standardisiert und Kunden wissen genau was sie wollen. Oftmals ist man froh, wenn man Tierfutter in großen Packungen kaufen kann, um etwas auf Vorrat zu haben. So hat zooplus laut eigenen Angaben über 4 Mio. Kunden, die aus über 8.000 verschiedenen Produkten auswählen können.

Eine Stärke des Unternehmens ist die gute Kundenbindung. Es sieht ganz danach aus, als ob das Einkaufserlebnis angenehm und praktisch ist, denn Kunden kommen wieder zurück und es können auch immer mehr gewonnen werden. Erst kürzlich wurde zooplus in einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung zum besten Internethändler Deutschlands gekrönt. Dementsprechend ist das langfristige Umsatzwachstum beeindruckend.

2011 2012 2013 2014 2015
Umsatz 244,80 335,55 407,00 543,10  711,31

Quelle: Morningstar, in Millionen Euro

Allerdings sind Aktien mit starkem und verlässlichem Wachstum selten billig. Laut Reuters erwarten Analysten für dieses Jahr durchschnittlich einen Gewinn von 2,15 Euro, was zu einem satten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 60 führt.

Da der Markt aber noch lange nicht gesättigt ist und sich bisher kein weiterer Konkurrent in diese Nische droht, könnte sich der hohe Preis für die Aktie als durchaus gerechtfertigt herausstellen.

windeln.de – kommt der Turnaround irgendwann?

Weitaus weniger Spaß hatten Anleger mit Aktien von windeln.de. Die Aktie hat seit dem Börsengang im Jahr 2015 im Vergleich zu seinen Höchstkursen circa 80 % seines Werts verloren. Es gibt zwar gerade unter volatilen Internetaktien einige, die sich von einer solchen Katastrophe erholen, aber es gibt für Anleger durchaus Gründe sich Sorgen zu machen.

Das Hauptproblem war bisher, dass die Nachfrage aus dem wichtigen chinesischen Markt relativ plötzlich eingebrochen ist. Chinesen schätzen die verlässliche Qualität europäischer Babynahrung und anderer Artikel, aber neue Importvorschriften haben hier unsanft die Wachstumsbremse eingelegt.

Das scheint aber nicht das einzige Problem zu sein. Laut Kundenberichten mangelt es bei windeln.de auch an einfacher Logistikkompetenz und Kundenfreundlichkeit. In diversen Foren und auf Bewertungsseiten äußern sich viele Kunden kritisch über die Qualität der Abwicklung. Das ist gefährlich, denn man wird Kunden nur zu Wiederholungstätern machen können, wenn das Einkaufserlebnis stimmt, schließlich bekommt man Windeln alternativ auch in jedem Drogeriemarkt.

Diese Entwicklungen sind unerfreulich, zu einem Zeitpunkt, an dem windeln.de noch immer Verluste schreibt.

2012 2013 2014 2015
Verlust -7,30 -12,27 -9,83 -30,40

Quelle: Financial Times, in Millionen Euro

Anleger müssen sich jetzt überlegen, ob sie windeln.de den Turnaround zutrauen. Verluste haben schon viele Internetunternehmen zu Beginn geschrieben, und wenn diese nachhaltig das Wachstum unterstützen, sind sie auch gut eingesetzt – der Markt für Babyartikel ist riesig. Größeres Kopfzerbrechen sollten eher die unzufriedenen Kunden bereiten, denn nur wer wiederkommt, kann dem Unternehmen auch zu den dringend benötigten Umsätzen verhelfen.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Zalando und zooplus. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.



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