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Welches Land hat die größten Ölreserven? (Tipp: Es ist nicht Saudi-Arabien)

ÖL! Quelle: Pixabay PTRA

Jahrzehntelang wurde der Ölmarkt von Saudi-Arabien dominiert. Nicht nur, dass man dort Tag für Tag das größte Volumen gefördert hat, man kontrollierte auch die größten Vorräte unter der Erde. Diese Ölvorräten, die man auch Ölreserven nennt, haben dem Land enorme Hebelkraft verliehen, konnte man doch die Förderung hoch- oder runterfahren, je nach Marktbedingungen. Oft hat man diese Macht eingesetzt, um die Ölpreise auf einem Level zu halten, das einem genehm war, was wiederum andere OPEC-Staaten quasi dazu gezwungen hat, zu folgen.

Nun aber gibt es Herausforderer. Und zwar dank neuer Fördermöglichkeiten und –techniken. Der wichtigste Herausforderer ist –Überraschung! – niemand anderes als die Vereinigten Staaten, die laut einer Schätzung über die größten Ölreserven weltweit verfügen.

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Zahlen gefällig?

Einem Bericht der Energieberater von Rystad Energy zufolge halten die USA 264 Milliarden Barrel Öl. Darunter fällt Öl aus bestehenden Feldern sowie Öl aus noch nicht erschlossenen Feldern. Auf den Plätzen dahinter: Russland (256 Mrd. Barrel), Saudi-Arabien (212), Kanada (167) und der Iran (143). Rystad hat herausgefunden, dass die USA bereits 109 Milliarden Barrel der Vorräte erschlossen haben.

Eine weitere Erkenntnis aus dem Bericht besteht darin, dass die Ölschiefer-Vorräte in den USA größtenteils für die enorme Menge an Öl verantwortlich sind: etwa 50 % der kompletten Vorräte gehen auf die Rechnung von Ölschiefer. Davon wiederum befinden sich 60 Milliarden Barrel allein im US-Bundesstaat Texas, vor allem in Eagle Ford und im Permian Basin. Weitere 20 Milliarden Barrel befinden sich in North Dakota, wie Schätzungen des führenden Förderers Continental Resources (WKN:A0MQ12) ergeben haben. Darüber hinaus befinden sich einige vielversprechende Gegenden in den Rocky Mountains sowie Oklahoma, die für das Wachstum mitverantwortlich sind.

Wo steckt das noch nicht entdeckte Öl?

Was der Bericht von Rystad besonders klar machte, war dass der große Unterschied zwischen den USA und Saudi-Arabien vor allem in der Menge des noch nicht entdeckten Öls liegt. Wenn man sich bei der Zählung lediglich auf die bereits erschlossenen Felder besinnt, kommen die USA mit 109 Mrd. Barrel lediglich als Zweite ins Ziel, weit hinter Saudi-Arabien mit 168 Milliarden Barrel. Diese Zahlen zeigen, dass die USA wohl noch über 155 Milliarden unentdeckten Barrel Öl verfügen – in Saudi-Arabien sind es bloß noch 44 Milliarden Barrel.

In den USA kommen verschiedene Quellen als noch unentdeckte Stellen in Frage: so haben manche Unternehmen immer wieder im Boden neue Schiefergebiete gefunden. Weiterhin ist es denkbar, dass es große Vorräte auf Böden gibt, die bundeseigen sind, auch im Meer.

Schiefergebiete sind in den USA extrem wichtig geworden. Im Permian Basin sind beispielsweise Pioneer Natural Resources (WKN:908678), der führende Förderer an der Ostseite der Bucht, der Überzeugung, dass sich rund 160 Milliarden Barrel Schieferöl nur darauf warten, gefördert zu werden. Das ist ungefähr so viel wie die geschätzten Vorräte des riesigen Ghawar-Felds in Saudi-Arabien. Nicht nur das, Pioneer Natural Resources geht auch davon aus, dass die bestehenden Felder allein 11 Milliarden Barrel Öl-aquivalente Ressourcen halten. Unterdessen entdecken Förderer immer mehr Öl-ähnliche Substanzen in dem Feld. Ende letzten Jahres hat Apache (WKN:857530) angekündigt, dass man das Alpine High-Schiefergebiet entdeckt hat, das die Konkurrenz zuvor enttäuscht abgeschrieben hatte. Indem man die Fortschritte der Branche in Gegenden einsetzt, die zuvor noch nicht lohnenswert waren, schätzt Apache eine Förderung von 3 Milliarden Barrel Öl.

Weitere interessante Gegenden: bundeseigene Ländereien. Dort schätzt man große Vorkommen, die natürlich noch nicht erschlossen wurden. Harold Hamm zufolge, Gründer und CEO von Continental Resources, hat die Zurückhaltung der Behörden dazu geführt, dass man große Gebiete noch nicht erschließen konnte. Hamm sagt, dass „Förderzulassungen fast nicht existent“ seien. Das ist ein Problem für die Branche. Allerdings hat diese Hoffnung, dass unter dem Präsidenten Trump die Regularien weniger straff gestaltet werden und unter seiner „America First“-Philosophie sich mehr Fördermöglichkeiten ergeben.

Eine Gegend, in der selbst Trump nicht einfach so die Erlaubnis geben kann, ist die Förderung auf offenem Wasser. Obama hat nämlich ein altes Gesetz aus dem Jahr 1953 genutzt, um große Teile der Unterwasserwelt an den Küsten vor Bohrungen zu schützen, darunter auch die gesamte Arktis um Alaska. Laut Schätzungen der US Geological Survey schlummern dort rund 27 Milliarden Barrel förderbarer Ölreserven. Allerdings müsste der Kongress die Anordnung von Obama umkehren, damit Trump oder ein anderer zukünftiger Präsident der USA die Förderung freigeben kann.

Fazit für Investoren

In den USA wartet mehr förderbares Öl als in jedem anderen Land der Erde. So jedenfalls heißt es in dem Bericht von Rystad Energy. Allerdings haben die Unternehmen noch lange nicht diese Mengen gefunden, auch wenn man sicher davon ausgehen kann, dass es tatsächlich dort ist. Wie gesagt: Regulationen und noch nicht weit genug fortgeschrittene Technologie beim Ölschieferabbau sorgen dafür, dass das Maximum nicht ausgereizt wird. Damit die USA ans Limit gehen können, wird Trump seine America-First-Philosophie einhalten müssen. Nicht nur, dass damit die Vorherrschaft von Saudi-Arabien in Frage gestellt werden würde, es würde auch jede Menge Geld in die USA bringen bzw. dort bleiben.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel von Matt DiLallo erschien am 27.2.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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