Wie geht´s mit den Bank-Aktien jetzt weiter?
Der globale Bankensektor hatte in den letzten zehn Jahren wirklich keine leichte Zeit. Die Kreditkrise schickte die Bewertungen der meisten Großbanken schnell nach unten, während einige Banken die größte Rezession, einer ganzen Generation, gar nicht überlebt haben. Seither sind die Regulierungen strenger geworden, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.
Die Banken sind jetzt deutlich besser aufgestellt als vor der Kreditkrise. Aber ihre Renditen waren, verglichen mit denen vor der Finanzkrise, enttäuschend. Könnte sich das jetzt vielleicht ändern?
Neue Regulierungen
Die neue amerikanische Regierung wird hier vielleicht einige Veränderungen vornehmen. Donald Trump hat in der Vergangenheit schon signalisiert, dass er glaubt, dass sich die Regeln ändern müssen. Das passt auch zu seinem allgemeinen Standpunkt, denn er möchte ja Bürokratie abbauen. Das könnte große Auswirkungen auf den Bankensektor haben. Weniger strenge Regulierungen könnten dazu führen, dass die Banken mehr Risiko mit weniger Kapital eingehen können. Das würde wahrscheinlich die Gewinne stimulieren und könnte bei den großen Banken zu größeren Kursgewinnen führen.
Wachstumsmöglichkeiten
Abgesehen von den Regulierungen in den USA gibt es noch weitere Wachstumsmöglichkeiten in den Schwellenländern. In den letzten Jahren haben viele der großen Banken versucht sich in Asien zu etablieren. Da der Wohlstand in dieser Region wahrscheinlich rapide ansteigen wird und China sich mehr auf seine Verbraucher konzentriert, wird es hier wahrscheinlich auch viele Möglichkeiten im Kreditgeschäft geben. Dabei würden die Banken sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen Geld leihen. Die Aussichten stehen gut, da das BIP-Wachstum in Asien und den Schwellenländern relativ hoch ist. Das Wachstumspotential bleibt also attraktiv.
Potenzielle Risiken
Natürlich gibt es hier auch Risiken. Der Brexit könnte zu einer größeren Unsicherheit führen. Das könnte wiederum bedeuten, dass die BIP-Wachstumsvorhersagen mittelfristig nach unten korrigiert werden müssen. Die neue Wirtschaftspolitik in den USA könnte zusätzliche Unsicherheit stiften. Das könnte zwar zu geringeren Regulierungen für die Banken führen, eine steigende Inflation und ein höheres Haushaltsdefizit könnten in Zukunft aber auch noch weitere Probleme schaffen. Obwohl sich die Bankenkrise wahrscheinlich nicht so bald wiederholen wird, kann man das nicht komplett ausschließen.
Unterm Strich
Der Bankensektor hat zehn turbulente Jahre hinter sich. Andere Sektoren haben im selben Zeitraum ein besseres Verhältnis von Chancen zu Risiko geboten. Das könnte sich bei den Bank-Aktien aber ändern. Geringere Regulierungen in den USA könnten ihre Gewinne nach oben schrauben, während die Wachstumsmöglichkeiten in den Schwellenländern weiterhin hoch bleiben.
Es gibt Risiken, wie z. B. durch den Brexit und einer lockeren Steuerpolitik in den USA. Wenn man aber Bankaktien mit einer soliden Bilanz zu einem fairen Preis kauft, dann könnte das für die kommenden Jahre eine profitable Strategie sein.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und wurde am 18.02.2017 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.