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Auf welche deutschen Aktien dieser US-Valuefonds jetzt setzt

Foto: Pixabay

Der Name Jean-Marie Eveillard hat unter Value-Investoren einen guten Klang. Viele Jahre leitete der heute 77-Jährige die Geschicke bei der amerikanischen Investmentfirma First Eagle. Der größte Fonds des Hauses ist heute der First Eagle Global Fund, der rund 50 US-Milliarden Dollar verwaltet. Mit HeidelbergCement AG (WKN: 604700), Linde AG (WKN: 648300), Fraport AG (WKN: 577330), Hornbach Baumarkt AG (WKN: 608440) und der Hornbach Holding AG & Co. KGaA (WKN: 608340) sind auch fünf deutsche Aktien darunter. Was könnten Gründe für die New Yorker sein, sich dort zu engagieren?

HeidelbergCement AG

Das 140 Jahre alte Unternehmen HeidelbergCement gehört zu den weltweit größten Baustoffunternehmen. Die globale Nummer 2 bei Zement und Nummer 3 bei Transportbeton ist auf allen fünf Kontinenten aktiv. 2016 war nach den vorläufigen Zahlen für den Konzern das erfolgreichste Jahr seit der Finanzkrise mit 15 Milliarden Euro Umsatz und einer weiteren Zunahme der operativen Marge (also dem, was vom Umsatz übrig bleibt).

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Aussichten auf höhere Gewinne bieten die Übernahme des italienischen Mitbewerbers Italcementi im Oktober 2016 sowie starke Märkte in Nord- und Osteuropa. Und nicht zuletzt könnte das Programm des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit Investitionen in Infrastruktur und dem Mauerbau zu Mexiko für zusätzliche Impulse sorgen.

Linde AG

Linde stellt Gase für industrielle Anwendungen in nahezu allen denkbaren Branchen von Chemie über Lebensmittel und Glasproduktion bis hin zur Elektronik her und liefert gleich die passenden Anlagen dafür mit. Auch im Bereich Healthcare, dem Geschäft mit medizinischen Gasen und Geräten will Linde stark zulegen.

Die ersten neun Monate in 2016 brachten knappe 13 Milliarden Euro Umsatz, von denen unter dem Strich eine gute Milliarde übrig blieb. Ebenso wie HeidelbergCement konnte auch Linde die operative Marge steigern.

Die breite Aufstellung über alle Industrien hinweg sorgt für einen Ausgleich und macht Linde weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen. Auch die regionale Aufteilung der Umsätze (39 % Europa, Nahost und Afrika, 27 % Asien/Pazifik und 34 % Amerika) ist ausgeglichen.

Fraport AG

Die Fraport AG betreibt in Frankfurt den viertgrößten Flughafen Europas, den 2016 stolze 60 Millionen Passagiere nutzten. Darüber hinaus ist man an neun weiteren Flughäfen in Europa, Asien und Südamerika beteiligt.

In den letzten Jahren hat Fraport zusätzlich in Immobilien investiert. Neben dem Flughafengebäude selbst entwickelt Fraport den Business-Standort Airport City mit Büro- und Dienstleistungsimmobilien.

Die ersten neun Monate 2016 brachten für Fraport einen Umsatz von knapp 2 Milliarden Euro. Terroranschläge und wetterbedingte Ausfälle sorgten für einen Ergebnisrückgang um 23 % auf 239 Millionen Euro.

Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Fliegerei eine Wachstumsbranche. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erwartet bis 2030 eine Zunahme im Passagieraufkommen von durchschnittlich 3,3 % pro Jahr. Noch deutlicher soll das Frachtaufkommen zulegen: von 2,3 Millionen Tonnen im Jahr 2014 auf 7,3 Millionen Tonnen im Jahr 2030.

Hornbach Baumarkt AG / Hornbach Holding

Die Baumarkt AG ist der operative Teil des 135 Jahre alten Familienunternehmens, das 154 kombinierte Bau- und Gartenmärkte in Europa sowie einen Webshop betreibt. Die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 brachten knappe 3 Milliarden Euro Umsatz, davon stammten 45 % aus dem Ausland. Das operative Ergebnis legte um 4,6 % zu, während das Gesamtergebnis um knapp 5 % auf 87,1 Millionen Euro zurückging.

Hornbach ist mit einem Marktanteil von 11 % hinter OBI und Bauhaus die drittgrößte Baumarktkette in Deutschland und liegt in Europa auf Platz 5. 2010 starteten die Neustädter als erster Baumarkt ihren Onlineshop und haben den größten Auftritt in Deutschland. Besonders interessant ist das, weil Branchenexperten für das Jahr 2030 mit einem E-Commerce-Anteil von 25 % rechnen – heute sind es gerade mal 5 %.

Die Hornbach Holding ist mit 76,4 % an der Baumarkt AG beteiligt. Sie besitzt zusätzlich noch einen Baustoffhandel, sowie die Immobilien, in denen die Märkte betrieben werden.

Auch bei der Holding zeigen die Zahlen nach oben. Mit einem Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme von 52 % bekommt der Anleger ein solides Familienunternehmen in einer boomenden Branche.

Augen auf beim Aktienkauf

Bevor du jetzt sofort losläufst, um diese Aktien zu kaufen, solltest du dich erst einmal zurücklehnen. Es handelt sich hierbei um Bestände, die der Fonds am Stichtag 31. Oktober 2016 gehalten hat. Alle Aktien haben seitdem – zum Teil deutlich – im Kurs zugelegt.

Daher ist es nicht möglich zu sagen, ob die Gründe, die der Fonds für den Kauf gehabt hat, immer noch zutreffend sind, und ob die Aktien überhaupt noch im Bestand sind, da es aktuellere Veröffentlichungen zum Fonds noch nicht gibt.

Generell gilt, dass du Käufen von bekannten Anlegern nicht blind folgen solltest, da diese unter ganz anderen Prämissen anlegen und dabei teilweise noch bestimmte Regeln beachten müssen. Wenn du eine Aktie interessant findest, solltest du, wie sonst auch, deine eigene Recherche anstellen und sehen, ob sie zu dir und deinem Risikoprofil passt. Es spricht allerdings nichts dagegen, sich von den Profis inspirieren zu lassen.

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Peter Roegner besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Linde.



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