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GlaxoSmithKline: Weiterhin gute Leistung, aber es droht Gegenwind durch Generika

Der britische Medikamentenhersteller GlaxoSmithKline (WKN:940561) hatte einen Lauf guter Quartale. Die 2015 begonnene Umstrukturierung zeigt Wirkung und der Umsatz steigt. Allerdings dämpfte das Management den Enthusiasmus, indem es vor der lang vorhergesehenen Konkurrenz durch Generika bei seinem wichtigen Mittel Advai warnte, die sich dieses Jahr wahrscheinlich zeigen wird.

Was ist letztes Quartal mit GlaxoSmithKline passiert?

Das Unternehmen setze seine Serie guter Quartale fort, indem es ein starkes Gewinnwachstum und einen starken Cashflow für das vierte Quartal präsentierte. Der Umsatz lag bei 9,7 Milliarden US-Dollar. In Dollar gerechnet ist das fast genau so viel wie vor einem Jahr. Aber in Pfund Sterling ist das ein Anstieg von 21 %. Die Ergebnisse haben von der Abwertung des Pfundes seit der Brexitentscheidung profitiert. Aber selbst bei konstanten Währungszahlen hätte der Umsatz im Jahresvergleich um 3% zugelegt.

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Der Umsatztreiber letztes Quartal war die HIV-Sparte. Diese profitierte von den höchst erfolgreichen Medikamenten Tivicay und Triumeq. Die HIV-Mittel brachten im gesamten Jahr 1,3 Milliarden US-Dollar Umsatz ein. Das sind 47 % mehr in Pfund Sterling und 25 % bei konstanten Währungswerten.

Im dritten Quartal waren Impfungen die Vorzeigesparte, die 20 % Wachstum vorweisen konnten. Diese Zahl umfasst auch einen Impfstoff gegen Grippe in den USA, der zwar bereits im Vorjahr geliefert wurde, aber dem dritten Quartal 2016 zuzurechnen ist. Der Jahresvergleich brachte daher kein Wachstum bei den Impfungen für das vierte Quartal, aber im Gesamtjahr stieg der Umsatz um 12 % bei konstanter Währung und ohne einmalige Effekte.

Die Umsätze der Konsumentensparte wuchsen um 2 % bei konstanter Währung. Allerdings ist hier die gestiegene Rentabilität wichtig. Die operative Marge lag letztes Quartal drei Prozentpunkte über dem des vierten Quartals 2015. Und bei konstantem Wechselkurs waren es drei zehntel Prozentpunkte mehr. Die Konsumentensparte brachte im Laufe des gesamten letzten Jahres 1,4 Milliarden US-Dollar operativen Gewinn. Das sind 42 % mehr als 2015 bei konstanten Wechselkursen.

Gute Nachrichten für Einkommensinvestoren

Die Kombination des einstelligen Umsatzwachstums und der Verschlankung des Geschäfts als Teil des Umstrukturierungsplans lässt Gewinne und Cashflow kräftig wachsen. Der „Kern“-Gewinn je Aktie, Gewinn minus immaterieller Werte und einmaliger Kosten durch die Umstrukturierung, stieg um 11 % im letzten Quartal und um 12 % aufs Jahr gesehen.

Von besonderer Bedeutung für Investoren in GSK, die die 5 % Dividendenrendite zu schätzen wissen, ist, dass der Cashflow die Dividendenzahlung zum zweiten Mal in Folge abdeckte. Der Cashflow ist sogar während des gesamten Jahres immer weiter gestiegen.

Quartal  Free Cashflow minus Umstrukturierungskosten
Q1 232 Millionen US-Dollar
Q2 1.361 Millionen US-Dollar
Q3 1.905 Millionen US-Dollar
Q4 2.600 Millionen US-Dollar

Quelle: GlaxoSmithKline

Zukunftsaussichten

In seiner letzten Telefonkonferenz, bevor sich CEO Sir Andrew Witty zur Ruhe setzt, verdarb er die Laune etwas, indem er den möglichen Einfluss durch die Konkurrenz von Generika bei dem Verkaufsschlager Advair ansprach:

Es ist deutlich, dass wir dieses Jahr bei unserem Gewinn Unsicherheit sehen werden, da die Möglichkeit besteht, dass in den USA Generika Advair Konkurrenz machen. Dies spiegelt sich auch in dem Ausblick wieder, den wir heute veröffentlich haben. Diesen Fall haben wir lange vorhergesehen und wir haben uns darauf vorbereitet. Obwohl es einen unvermeidlichen finanziellen Nachteil geben wird, erwarten wir, dass wir in diesem Therapiefeld die Führung beibehalten, dank unseres neuen Produktportfolios und der Innovationen, die wir in unserer Pipeline haben.

Analysten haben Witty seit Jahren mit diesem Thema konfrontiert und bekamen meist optimistische Antworten. Dies war daher das erste Quartal, in dem er eine genaue Angabe über den Einfluss eines Nachahmermittels in den USA ab der Jahresmitte machte. Es klang so, als ob das Auftauchen eines Konkurrenten auf dem Markt unausweichlich ist.

Das Management gab zwei Entwicklungen des Gewinns je Aktie an. Sollte kein Generikum auftauchen, dann geht das Unternehmen davon aus, dass der Kern-Gewinn je Aktie 2017 um 5 % bis 7 % wachsen wird. Sollte ab der Jahresmitte jedoch ein Generikum in den USA auftauchen, dann sollten wir uns auf einen Rückgang der Umsätze in den USA von 1,8 Milliarden US-Dollar 2016 auf 1 Milliarde US-Dollar 2017 einstellen. Der Gewinn je Aktie wäre dann konstant oder leicht sinkend.

Während der Telefonkonferenz sagte Witty, dass dies wahrscheinlich zwei Extremfälle der möglichen Entwicklung sein, und dass die Realität irgendwo dazwischen liegen könnte. Aber eins ist deutlich geworden, das Unternehmen sieht den Fall als wahrscheinlich an.

Der Markt war von diesen Nachrichten nicht sehr beeindruckt. Dieser Fall wurde schon so lange vorhergesehen, dass der Umsatzrückgang bereits vor Monaten eingepreist wurde. Wenn wir von diesem Problem absehen, dann erkennen wir, dass GlaxoSmithKline weiterhin Fortschritte bei seiner Umstrukturierung macht und dass die Dividende dieses Quartal sicherer aussieht.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Jim Crumly auf Englisch verfasst und am 14.02.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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