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Warum Amazon Milliarden in Indien investiert

Bildquelle: Amazon.

Indien ist das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung auf der Erde, der größte Demokratie und der sechstgrößte Wirtschaft. Jetzt scheint es auch die nächste große Möglichkeit für Amazon.com (WKN:906866) zu sein.

Wenn Amazon eine Gelegenheit auf dem Markt entdeckt, dann setzt das Unternehmen alles in Bewegung, um diese auch auszunutzen. In der Vergangenheit hat sich das Unternehmen auf neue Märkte im Bereich elektronischer Handel, E-Book,Video-Streaming und Cloud Computing gestürzt. Die Fähigkeit des Unternehmens, Möglichkeiten zu erkennen und diese auszunutzen, ist einer seiner größten Erfolgstreiber.

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Auf globaler Ebene könnte Indien das nächste große Ding sein. Amazon kündigte an, man wolle zusätzliche 3 Milliarden US-Dollar in den Subkontinent investieren. CEO Jeff Bezos hat seinen Mitarbeitern angeordnet, alles zu tun, was nötig ist, um den indischen Markt für Amazon zu gewinnen. Auf diesem Markt hat das Unternehmen scharfe Wettbewerber, wie etwa das chinesischen Unternehmen Alibaba sowie die einheimischen Unternehmen Snapdeal und FlipKart.

Was Indien so besonders macht

Indien stellt eine einzigartige Möglichkeit im elektronischen Handel dar, und zwar aus mehreren Gründen. Das Land hat 1,3 Milliarden Einwohner, das entspricht etwa dem Vierfachen der amerikanischen Bevölkerung. Darüber hinaus ist das Land auf einem guten Weg, China in den nächsten fünf Jahren den Titel des bevölkerungsreichsten Landes streitig zu machen (laut Angaben der UN).

Bildquelle: Getty Images.

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Die Wirtschaft wächst jährlich mit etwa 5 %. Ein Großteil der Bevölkerung ist sehr technisch affin, mehr als 30 % besitzen ein Smartphone. Damit ist Indien der zweitgrößte Smartphone-Markt nach China. Etwa 10 % der Inder sprechen Englisch, damit ist Indien gleichzeitig auch die zweitgrößte englischsprachige Bevölkerung nach den USA ist. Somit stellt das Land einen idealen Markt für Amazon Video das, das erst Ende 2016 auf den Markt gebracht wurde. Schließlich ist Indien mit etwa 1.033 Einwohnern pro Quadratmeile sehr dicht bevölkert. Vergleichen wir das einmal mit den USA, wo nur 85 Menschen pro Quadratmeile leben. Darüber hinaus ist der Einzelhandel in Indien sehr fragmentiert. Es gibt dort einfach keine etablierten Marken mit Positionen wie zum Beispiel Wal-Mart in den USA.

Diese beiden Faktoren machen das Land zu einem idealen Markt für den elektronischen Handel von Amazon. Die hohe Bevölkerungsdichte bedeutet, dass der Versand auch deutlich einfacher und günstiger vonstatten gehen würde als in den USA, besonders, wenn es das Unternehmen schafft, die Lieferung per Drohne dort umzusetzen. Die hohe Fragmentierung des Einzelhandels macht die Vorteile des elektronischen Handels sogar noch stärker und die Konkurrenz noch schwächer.

Was macht das Unternehmen?

2014 kündigte Amazon eine Investition in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar für Indien an, gefolgt von weiteren 3 Milliarden US-Dollar, die im letzten Jahr angekündigt wurden. Somit möchte Amazon insgesamt 5 Milliarden US-Dollar in Indien investieren. Aufgrund der indischen Regulierungsbehörden arbeitet Amazon in Indien aktuell nur in Form eines Marktplatzes und verkauft Güter über Drittanbieter, kümmert sich dabei aber um die technologische Infrastruktur rund um die Lieferungen der meisten Verkäufer. Damit baut Amazon sein Liefernetzwerk aus und möchte sich nicht auf andere Anbieter wie UPS oder Postal Service verlassen wie in den USA. Das ist nämlich relativ kostspielig. Amazon scheint seine Lektion in China gelernt zu haben, wo das Unternehmen es geschafft hat, sich an den lokalen Markt anzupassen und damit hinter der Konkurrenz zurückblieb.

Das Unternehmen erhöhte im Dezember gleichzeitig seine Bemühungen am Subkontinent, als der Video-Streaming-Dienst als ein Teil von Prime für eine jährliche Gebühr von nur 15 US-Dollar angeboten wurde. Amazon bietet innerhalb eines Testzeitraum von einem Jahr diesen Dienst für die Hälfte des Preises, also für nur 7,50 US-Dollar, an. Das ist ein deutlicher Unterschied zu Netflix, das seinen Dienst inzwischen auch auf der ganzen Welt, jedoch für 10 US-Dollar pro Monat anbietet. Die Zielgruppe ist hierbei eher die Elite und nicht der Massenmarkt. Amazon ist wie üblich zufrieden damit, sich Marktanteile zu holen und sich erst später Gedanken über die Gewinne zu machen.

Langfristig gesehen

Amazon ist nicht das einzige Unternehmen, das den indischen Markt ins Auge gefasst hat. Apple hat hier auch ein großes Potenzial gesichtet und spricht bei den Telefonkonferenz mit den Analysten immer öfters vom Wachstum in Indien. Die Smartphone-Auslieferungen stiegen 2016 in Indien um 18 %. Apple verkaufte dort 2,5 Millionen iPhones.

Amazon war immer gewillt, langfristig orientiert zu handeln und langfristige Investition sind für Jeff Bezos auch eines der wichtigsten Dinge. Und genau das versprach er seinen allerersten Aktionären. Der indische Markt für den elektronischen Handel ist noch klein, er wächst aber schnell. Die Umsätze haben sich von 6,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 auf 16 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 erhöht. Wenn Amazon es schaffen kann, zu wiederholen, was es schon in den USA geschafft hat, wo das Unternehmen ein Viertel der Umsätze im elektronischen Handel kontrolliert, dann sollte die indische Zweigstelle in ein paar Jahren riesig sein.

Das Unternehmen schlüsselt seine Ergebnisse nicht nach Ländern auf, die Investitionen im Ausland sieht man aber trotzdem in den Bilanzen. Die operativen Einnahmen stiegen im letzten Jahr in Nordamerika und bei Amazon Web Services, während die internationalen operativen Verluste sich von 699 Millionen US-Dollar auf 1,28 Milliarden erhöht haben. Das deutet schon an, dass solche Investitionen nach Indien fließen.

Obwohl es noch mehrere Jahre dauern wird, bis Amazon Profit in dieser Region verdient, macht das Unternehmen aktuell alles richtig, indem es in den indischen Subkontinent viel investiert. Die Größe und das Wachstum machen Indien zu einer einzigartigen Gelegenheit für Amazon. Das Unternehmen hat immer wieder gezeigt, es sehr gut versteht, früh genug in neue Märkte zu erschließen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Apple und Netflix. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt United Parcel Service.

Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und wurde am 11.02.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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