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General Motors schließt ein Rekordjahr ab, bekommt von Markt aber trotzdem die kalte Schulter gezeigt

Quelle: General Motors.

General Motors (WKN:A1C9CM) beendete das Jahr 2016 mit einem relativ soliden vierten Quartal. Das erlaubte es dem Unternehmen einen bereinigten Gewinn pro Aktie für das Gesamtjahr von 6,12 US-Dollar zu melden. Das ist ein deutlicher Fortschritt von 5,02 US-Dollar im Jahr 2015 und übertraf bei weitem den ursprünglichen Ausblick von 5,25 bis 5,75 US-Dollar.

Die Investoren schien das aber nicht besonders zu interessieren. Die Aktie des amerikanischen Autoherstellers fiel um 5 %, nachdem am Dienstag die Zahlen verkündet worden waren. Inzwischen hat sie sogar mehr als 8 % seit dem Mehrjahreshoch Ende Januar verloren.

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DIE AKTIE VON GENERAL MOTORS. DATEN VON YCHARTS

DIE AKTIE VON GENERAL MOTORS. DATEN VON YCHARTS

Es stimmt, die Auto-Absatzzahlen in den USA haben ihren Höhepunkt erreicht. Zusätzlich steht General Motors im Rest der Welt vor schwierigen Bedingungen. Trotzdem ist die Aktien aufgrund der Skeptik der Investoren deutlich unterbewertet.

Schwachpunkte im Quartalsbericht

Um einmal fair zu sein, es gab einige deutliche Probleme bei den Quartalszahlen zum vierten Quartal. Viele Analysten merkten an, dass GM von einer Steuerbereinigung profitiert habe, die den Gewinn pro Aktie im letzten Quartal erhöht habe. Wenn wir uns die Vorsteuerzahlen ansehen, dann hat das Unternehmen die Prognose der Analysten sogar verpasst.

Zusätzlich fielen die operativen Einnahmen des Unternehmens um etwa 200 Millionen US-Dollar im Jahresvergleich in der wichtigen Region Nordamerika, nachdem zuvor eine Reihe von Rekordergebnissen erreicht werden konnten. Während Q4 und dem Rest von 2016 baute GM nämlich Inventar auf. Der Gewinn in Nordamerika wäre sonst noch deutlich weiter eingebrochen.

Es gibt aber noch einige andere Warnsignale für General Motors auf dem amerikanischen Markt. Erstens ist das Umsatzwachstum im Bereich Automobile zu einem langsamen vorwärts kriechen geworden. Zweitens wird der Ton bei der Konkurrenz immer rauer und das zwingt die Autobauer zu größeren Verkaufsanreizen. Drittens hat GM ja schon im letzten Jahr sein Inventar aufgebaut. Damit hat das Unternehmen momentan einfach gerade zu viele Fahrzeuge von derselben Marke im Lager.

Außerhalb der USA waren die Bedingungen aber noch schlechter. In Südamerika verbessert sich das Geschäft, trotzdem hat GM dort letztes Jahr Geld verloren. Das Unternehmen meldete auch aufgrund von ungünstigen Umrechnungskursen im Zusammenhang mit dem Brexit einen weiteren Verlust in Europa. Hierbei gingen 300 Millionen US-Dollar verloren. GM erwartet bis mindestens 2018 in Europa nicht gewinnbringend arbeiten zu können. Der Preisdruck in China  wird aufgrund steigenden Wettbewerbs immer schlimmer. Schließlich hat das Unternehmen es in anderen internationalen Märkten auch noch mit schwierigeren Konditionen zu tun.

Probleme im Ausland

Die internationalen Märkte von GM sind aber auch so kaum profitabel. Sie brachten einen operativen Gewinn von etwa 500 Millionen US-Dollar im letzten Jahr. Zumindest verschlechtern sie sich nicht weiter. Bei der letzten Telefonkonferenz sagte CFO Chuck Stevens, er erwarte im Jahr 2017 bessere Gewinne in Südamerika und etwa vergleichbare Gewinne in Europa und China.

GM HAT DEM PREISDRUCK IN CHINA MIT MEHR CROSSOVERS UND SUVS IM ANGEBOT ENTGEGENGEWIRKT. BILDQUELLE: GENERAL MOTORS

GM HAT DEM PREISDRUCK IN CHINA MIT MEHR CROSSOVERS UND SUVS IM ANGEBOT ENTGEGENGEWIRKT. BILDQUELLE: GENERAL MOTORS

Der hauseigene Finanzdienstleister GM Financial soll auch dieses Jahr ein stetiges Gewinnwachstum fortsetzen. Daher könnte sich die Lage sogar verbessern, wenn der Gewinnbeitrag von anderen Segmenten außerhalb von Nordamerika 2017 nicht weiter nachgibt.

Es geht um die neuen Crossovers

Das reale Risiko für General Motors besteht darin, dass die Gewinne in Nordamerika nachgeben, der Region, die praktisch alle Gewinne des Unternehmens generiert. Ein hohes Inventar, ein sich verlangsamendes Wachstum und steigende Kaufanreize sind Probleme. Diese könnte man aber mit einem neuen Crossover von Chevy vielleicht mehr als ausgleichen.

Die Crossovers sind nämlich das am schnellsten wachsende Segment, da die Kunden von kleineren Fahrzeugen auf geräumigere umsteigen. Trotzdem hat GM sein Crossover-Angebot in den letzten Jahren etwas schleifen lassen. Der Chevy Equinox und der Chevy Traverse wurden seit zehn Jahren nicht mehr neu designt. Der Equinox versucht zwei verschiedene Marktsegmente zusammenzubringen, die kleinen und die mittelgroßen Crossover.

Das hatte einen großen Einfluss auf die Umsätze. Der relativ neue Chevy Trax subkompakte Crossover konnte im letzten Jahr ein starkes Umsatzwachstum von 25 % erreichen. Im Gegensatz dazu fielen die Umsätze des Chevy Equinox, dem bestverkauften Modell abgesehen vom Silverado-Pickup sogar gleich zwei Stellen. Der Chevy Traverse ist ein großer Crossover und meldete 2016 auch einen Umsatzrückgang.

Zum Glück wird im Frühjahr ein neu designter Chevy Equinox bei den Händlern eintreffen und die nächste Generation des Chevy Traverse ein paar Monate später. Darüber hinaus ist GM vielleicht gerade dabei, einen brandneuen Crossover auf den Markt zu bringen, der die Lücke zwischen dem Equinox und dem Traverse füllen wird. Das würde auf jeden Fall die Marktabdeckung von Chevy verbessern. Das neue Modell könnte schon Ende 2017 oder Anfang 2018 kommen.

DER CHEVY EQUINOX BEKOMMT ENDLICH EIN NEUES DESIGN. BILDQUELLE: GENERAL MOTORS

DER CHEVY EQUINOX BEKOMMT ENDLICH EIN NEUES DESIGN. BILDQUELLE: GENERAL MOTORS

GM hat im Bereich Crossovers aufgrund seines alten Angebotes und wahrscheinlich auch aufgrund von Preisdruck Marktanteile verloren. Das Problem wird im nächsten Jahr hoffentlich gelöst, wenn es dann auch zu einer großen Verbesserung bei den Gewinnen in diesen Segmenten kommen wird und die Probleme aus anderen Bereichen nachlassen.

Die Aktie von GM ist immer noch zu billig

Die Autoindustrie ist ein zyklisches Geschäft. Früher oder später wird der Gewinn pro Aktie zurückgehen. Dieser Punkt könnte aber noch zwei bis drei Jahre in der Zukunft liegen.

In der Zwischenzeit erwartet GM im Jahr 2017 einen Gewinn pro Aktie von 6 bis 6,50 US-Dollar, was im Jahresvergleich etwas höher ist als zuvor. Die Aktie wird für weniger als das sechsfache des unteren Endes dieses Ausblicks gehandelt. Darüber hinaus zahlt GM Milliarden von Dollar an die Aktionäre durch eine Dividende von mehr als 4 % und ein großes Rückkaufprogramm zurück.
Die Investoren haben immer an der Fähigkeit von GM gezweifelt, seine Gewinnziele in den letzten Jahren zu erreichen. Das Unternehmen hat es aber immer wieder doch geschafft. Es sieht so aus, als könnte das in den nächsten Jahren so weitergehen.

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The Motley Fool empfiehlt General Motors.

Dieser Artikel von Adam Levine-Weinberg erschien am 08.02.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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