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2 deutsche Wachstumsunternehmen lassen Apple alt aussehen

Foto: Pixabay

Hätte sich das Gewinnwachstum von Apple (WKN:865985) im vergangenen Geschäftsjahr nicht plötzlich in Luft aufgelöst, dann hätte man wohl demnächst Apple als Synonym für Gewinnwachstum in das deutsche Wörterbuch aufgenommen. Gräbt man etwas tiefer, findet man auch unter eher unbekannteren deutschen Unternehmen einige, die das historische Gewinnwachstum von Apple sogar noch übertreffen.

Apple: Früher hui, künftig pfui?

Apple-Aktionäre hatten die letzten Jahre kaum einen Grund zu klagen. Der Gewinn pro Aktie stieg von 2,63 US-Dollar pro Aktie im Jahr 2010 auf nun 8,31 US-Dollar im Geschäftsjahr 2016. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 21 % pro Jahr. Für die Aktionäre, die seit Anfang 2010 Anteile an Apple hielten, war die Rendite gar noch höher. Der Kursanstieg von rund 20 Euro auf derzeit etwa 114 Euro bedeutete eine jährliche Rendite von etwas mehr als 30 %.

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Die Frage ist natürlich, ob das Wachstum so weiter gehen kann. Eine erste Delle im makellosen Gewinnwachstum brachte das Geschäftsjahr 2016. Der Gewinn pro Aktie fiel von 9,22 US-Dollar auf 8,31 US-Dollar. Durch die große Abhängigkeit von iPhone-Verkäufen muss Apple jedes Jahr neue Modelle auf den Markt bringen, die den Geschmack der Verbraucher treffen. Sie müssen den Geschmack derart gut treffen, dass sie ihr aktuelles Smartphone für viel Geld ersetzen wollen.

Ein Hoffnungsschimmer um dieser Abhängigkeit zu entkommen bieten die Service-Einnahmen. In diesem Geschäftsfeld summiert Apple die Einnahmen aus dem App Store, iTunes, Apple Music, iCloud und Apple Pay. Dieses Geschäftsfeld wächst in den letzten Jahren enorm. Im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres erzielte Apple immerhin 9 % seiner Umsätze hier. Bis man im Servicesegment allerdings das Umsatzvolumen der iPhone-Verkäufe erreicht, müsste das Geschäftsfeld die nächsten zwölf Jahre in der gleichen Größenordnungen wie im ersten Quartal wachsen.

In den nächsten Jahren hängt der Erfolg von Apple also weiterhin an erfolgreichen neuen Versionen des iPhones. Es sei denn, Apple schafft es endlich, das nächste große Ding auf den Markt zu bringen.

Deutsche EuroShop: Profiteur des Immobilienbooms

Die steigenden Immobilienpreise der letzten Jahre gingen wohl an keinem vorbei. Ein deutsches Unternehmen, welches in besonderer Weise davon profitierte ist die Deutsche EuroShop (WKN:748020). Das Unternehmen beteiligt sich an großen Kaufhäusern in Deutschland, Österreich, Ungarn und Polen.

Dass dieses Geschäftsmodell in den letzten Jahren sehr erfolgreich lief, zeigt die Entwicklung des Gewinns pro Aktie. Betrug der Gewinn im Jahr 2009 noch 0,94 Euro pro Aktie waren es im Jahr 2015 bereits 5,64 Euro. Eine Steigerung von 34 % pro Jahr. Natürlich ist diese Betrachtung aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus des Jahres 2009 – die Finanzkrise lässt grüßen – etwas verfälscht. Aber auch das jährliche Gewinnwachstum von 2008 bis 2015 ist mit 15 % noch immer beachtlich. Das Unternehmen hat bei der Auswahl der Immobilien in der Vergangenheit wohl einiges richtig gemacht.

Die Gewinne der Deutschen EuroShop ergeben sich dabei aus zwei unterschiedlichen Sachverhalten. In erster Linie natürlich durch die Vermietung der Verkaufsflächen der Immobilien. Aber auch steigende Immobilienpreise führen zu Gewinnen für die Aktionäre – zumindest zu Buchgewinnen. Steigen die Immobilienpreise über den Buchwert – beim Kauf entspricht dieser dem Kaufpreis – dann wird die Differenz als Gewinn bilanziert. Bewegen sich die Immobilienpreise allerdings in die andere Richtung als derzeit, dann ergeben sich natürlich auch wieder Buchverluste, die den Gewinn pro Aktie schmälern.

Aufgrund des hohen Anteils dieser wahrscheinlich nicht ewig anhaltenden Buchgewinne, hinkt die Kursentwicklung dem Gewinnwachstum deutlich hinterher. Seit Beginn des Jahres 2009 stieg der Aktienkurs von etwa 23 Euro auf derzeit rund 38 Euro. Was einer jährlichen Rendite von etwas unter 9 % entspricht.

Für die Bewertung von Immobilienunternehmen sollten daher neben dem Jahresüberschuss oder dem Gewinn pro Aktie auch noch andere Kennzahlen betrachtet werden. Die Deutsche EuroShop veröffentlicht beispielsweise auch die um Bewertungsgewinne bereinigten Gewinne oder die im Immobilienbereich geläufige Kennzahl Funds From Operations (kurz FFO) je Aktie. Hier werden neben den Bewertungsgewinnen auch Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien und nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge eliminiert.

USU Software: IT-Management und Digitalisierung

Die USU Software AG (WKN:A0BVU2) ist mit einer Marktkapitalisierung von derzeit rund 240 Millionen Euro ein eher kleineres Unternehmen. Und das obwohl der Aktienkurs seit 2009 um durchschnittlich fast 50 % pro Jahr zugelegt hat.

Natürlich ist ein Grund für dieses faszinierende Kurswachstum der faszinierende Erfolg des Unternehmens. Über 700 Kunden vertrauen derzeit auf die IT-Lösungen der USU-Gruppe. Die Kundenliste umfasst dabei durchaus weltweit bekannte Unternehmen, wie beispielsweise Volkswagen oder Allianz. Natürlich hinterlässt dieser Erfolg auch Spuren beim Gewinn pro Aktie. Im Zeitraum von 2009 bis 2015 stiegen die Gewinne pro Aktie um durchschnittlich 32 % pro Jahr.

Die unterschiedlichen Geschäftsfelder sind dabei sehr vielfältig, lassen sich aber grundsätzlich in die Bereiche IT-Management und Digital Interaction einordnen. IT-Management hilft den Unternehmen ihre internen IT-Kosten zu senken. Im Geschäftsbereich Digital Interaction hilft die USU-Gruppe die Geschäftsprozesse von Unternehmen zu digitalisieren.

Für das Geschäftsjahr 2016 wird vom Unternehmen ein bereinigtes Ergebnis von rund 10 Millionen Euro erwartet. Der Gewinn pro Aktie würde im Vergleich zum Jahr 2015 damit um weitere 25 % zulegen. Zwar wäre das im Vergleich zu den letzten Jahren ein unterdurchschnittliches Wachstum, dennoch noch immer eine mehr als ordentliche Wachstumsrate.

Ob die USU-Gruppe das anvisierte Wachstum für das Jahr 2016 und darüber hinaus bestätigen kann, wird die Zukunft zeigen. In der Vergangenheit hat das Unternehmen aber anscheinend einiges richtig gemacht.

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Sven besitzt Aktien von Apple, USU Software und Deutsche Euroshop. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.



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