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Der Dow Jones steht erstmals bei 20.000 Punkten – was bedeutet das für Anleger?

Foto: pixabay, grz3s

Der berühmteste Aktienindex der Welt wurde erstmals am 26. Mai 1896 errechnet. Genau 40,94 Punkte betrug der Dow Jones Industrial Average an diesem Tag. Fast 121 Jahre später, am 25. Januar 2017, erreichte der Index zum ersten Mal die Marke von 20.000. Aber für Foolische Anleger ist das noch lange kein Grund, etwas an ihrer Anlagestrategie zu ändern.

Großer Sprung zum Jahresende

Ähnlich wie der DAX lief auch der Dow Jones lange Zeit seitwärts. Von Mitte März 2016 bis Anfang November schwankte das Börsenbarometer zwischen 17.500 und 18.500 Punkten. Erst die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten änderte dies. Die Hoffnung auf erhöhte Staatsausgaben und eine laschere Bankenregulierung ließen den Dow innerhalb von sechs Wochen um 2.000 Punkte oder gute 11 % steigen.

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Aber kurz vor der „magischen“ Grenze von 20.000 zuckte der Index zurück (denken wir nur an den 6. Januar, wo gerade einmal 0,37 Punkte fehlten) und brauchte noch einmal einige Wochen, um die Hürde dann doch zu nehmen.

Wichtig für die Medien

Vor allem für die Wirtschaftsnachrichten ist dieser Punktestand von großer Bedeutung, denn die runde Zahl sorgt für Schlagzeilen und damit für viele verkaufte Exemplare, hohe Einschaltquoten und noch mehr Klicks.

Dow Jones springt erstmals über 20.000-Punkte-Marke

titelte etwa Die Welt und spricht von einem „historischen Ereignis.“ Im Handelsblatt war

Dow Jones über 20.000 Punkten – Wie Trump den Dow zum Allzeithoch treibt

zu lesen. Immer wieder wird zu solchen Anlässen gerne die Wichtigkeit der runden Zahlen für die Psyche der Anleger betont. Damit ist wohl gemeint, dass das Überwinden einer solchen Hürde Ängste nehmen und zu Käufen animieren soll. Genauer erklärt wird das üblicherweise nicht, doch diese „psychologisch wichtigen Marken“ tauchen immer bei runden Werten auf, egal ob wir über 15.000, 17.000 oder 20.000 Punkte reden.

Die konkrete Bedeutung

Aber was bedeutet dieser runde Punktestand denn nun konkret? Wenn wir das Mediengetöse ausblenden, dann reduziert sich das Ganze auf eine mathematische Formel, nach der der Indexstand ermittelt wird. Und die Kurse der einzelnen Bestandteile des Index haben nun diesen Wert von 20.000 erreicht. Doch ändert das jetzt etwas an der Art, wie wir investieren, wie wir unsere Aktien aussuchen, worauf wir bei „unseren“ Unternehmen Wert legen?

Wenn du schon länger auf Fool.de unterwegs bist, solltest du die Antwort auf diese Frage kennen: Natürlich nicht. Und dafür fallen mir drei Gründe ein.

Grund 1: Wir kaufen Aktien statt Märkte

Wir Fools sind überzeugt, dass eine Zusammenstellung guter Unternehmen auf lange Sicht jeden Index schlagen kann. Daher konzentrieren wir uns auf die Qualitäten, die die jeweiligen Firmen haben: Gute Produkte mit starken Positionen im Wettbewerb, profitable Geschäfte, ein erstklassiges Management und vieles mehr. All das ändert sich nicht dadurch, dass plötzlich ein beliebiger Index einen ebenso beliebigen Punktestand erreicht.

Denn wir kaufen keine Wertpapier-Kennnummern oder Aktienindizes. Uns ist auch nicht wichtig, ob der Dow bei 19.900 oder 20.000 Punkten steht. Wir kaufen Anteile an Unternehmen und daher möchten wir wissen, ob das Cloudgeschäft bei Amazon.com (WKN: 906866) weiterhin boomt oder wie BMW (WKN: 519000) und Daimler (WKN: 710000) mit den Herausforderungen der Automobilindustrie wie Elektromobilität und Shared Mobility klarkommen.

Grund 2: Wir denken langfristig

Das Überspringen der 20.000er-Marke ist ja letztlich nur ein singuläres Ereignis, das sich zufällig gerade jetzt ereignet hat. Daraus umgehend irgendwelche Dinge abzuleiten ist kontraproduktiv und bringt niemanden nach vorne.

Stattdessen investieren wir auf Sicht mehrerer Jahre und das sollten schon wenigstens fünf oder zehn sein. Da kommt es dann auf die Entwicklung des Unternehmens an, die Fortschritte bei Umsatz und Gewinn und so weiter. Wenn diese da sind, dann kommt die Kursentwicklung bei der Aktie von ganz alleine. Aber das braucht eben Zeit und hat mit einer bestimmten Indexmarke nichts zu tun.

Grund 3: Wir versuchen, die Emotionen rauszulassen

Dass Emotionen wie Angst und Gier ein großes Problem für Aktienanleger sind, hat wohl jeder Investor schon selbst erlebt. Umso wichtiger ist es, sich dessen bewusst zu sein und entsprechend zu handeln: Sich auf Fakten aus den Unternehmen zu konzentrieren und die Märkte Märkte sein zu lassen.

Dabei können gerade solche runden Ereignisse Euphorie auslösen. Wenn eine vermeintlich große Hürde genommen ist, kommt gerne der alte Spruch aus Boom-Zeiten zum Einsatz: „The sky is the limit“.

Aber auch im umgekehrten Fall gilt das Gleiche. Fällt der Index dann doch mal wieder unter 20.000 Punkte, ist plötzlich eine 1 vorne und das kann Ängste vor größeren Verlusten auslösen.

Das alles führt nicht selten zu unüberlegten Entscheidungen, sodass wir zu teure Aktien kaufen oder gefallene Papiere verkaufen. Das ist sehr ärgerlich und unnötig. Daher sollten wir reißerischen Schlagzeilen keine Aufmerksamkeit widmen – dafür umso mehr den Unternehmen, an denen wir beteiligt sind.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Amazon.com. The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon.com. The Motley Fool empfiehlt Amazon.com, BMW und Daimler.

 



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