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2 entscheidende Faktoren für die Autoindustrie im Jahr 2017

Quelle: Pixabay, MikeBird

Im Jahr 2016 hat sich die Autoindustrie ganz gut über die Zielgerade gerettet. Im letzten Monat des Jahres konnte die Branche in den USA eine jährliche Runrate von 18,38 Millionen Fahrzeugen verkaufen, das war der höchste Stand im Jahr 2016 und der fünfthöchste Monatsabsatz in der Geschichte. Es wurde sogar der bisherige Rekord aus dem Jahr 2015 um 56.000 Exemplare geschlagen. Allerdings stagniert gerade der Absatz nach sieben aufeinanderfolgenden Jahren an Anstieg, und falls der Dezember ein Zeichen sein sollte, dann sollte man als Investor die Augen auf zwei Faktoren haben.

Fahrzeugbestand

Um besser zu begreifen, was im Jahr 2017 nicht passieren darf, sollte man sich mal das Inventar ansehen. Direkt vor dem Feiertagsgeschäft wurde der Fahrzeugbestand bei General Motors (WKN:A1C9CM) und Ford Motor (WKN:502391) angehoben. Normalerweise liegt es in der Branche bei 60 Tagen Vorrat. Ende November lag das von GM bei 87 Tagen, im Jahr 2015 waren es zur selben Zeit noch 70 Tage. Laut Automotive News stieg das Inventar von GM saftige 28 5 vom 1. August bis 1. Dezember, rauf auf das höchste Niveau seit neun Jahren.

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Gut, es ist nicht ungewöhnlich, dass vor den Feiertagen das Inventar aufgestockt wird. Vor allem wenn danach das Inventar dann wieder sinkt. Und genau das ist passiert, und genau das wollen wir auch im Jahr 2017 sehen können. Fords Inventar von 83 Tagen Vorrat im Vormonat ist zurück auf 70 Tage gefallen, GMs sogar von 87 Tagen auf 71 Tagen.

Zum Teil lag dies an dem sehr guten Weihnachtsgeschäft, andererseits lag es aber auch an einigen Kündigungen. Das will zwar niemand sehen, allerdings ist dies ein notwendiger Teil des Geschäfts. Ende 2016 hat GM verkündet, dass man 2.000 Arbeiter würde entlassen müssen. Dazu strich man in zwei Fabriken die Nachtschichten. Man verkündete ebenfalls, dass man die Produktion in fünf Fabriken im Januar von einer bis drei Wochen stoppen würde.

Das Inventar von Autoherstellern sollte man im Jahr 2017 auf dem Zettel haben. Betrachtet man das Ende des letzten Jahres, dann besteht die Hoffnung, dass die Hersteller weiter die Balance finden. Wenn der Markt weiter stagniert, würde das Inventar nämlich viel zu groß werden und außer Kontrolle ansteigen. Das würde Hersteller unter Druck setzen. Unter anderem dazu, die Fahrzeuge zu verschleudern, was wiederum sich negativ auf den Profit auswirken würde.

Kaufanreize

Dasselbe positive lässt sich leider nicht für die Kaufanreize im letzten Monat sagen. Wiederum Automotive News zufolge schätzen die Analysten von ALG, dass die durchschnittlichen Anreize für neue Fahrzeuge im Dezember 20 % gestiegen sind, rauf auf 3.673 US-Dollar.

Zwei Hersteller aus Detroit liegen sogar noch über dem durchschnittlichen Anstieg. Fiat Chrysler Automobiles (WKN:A12CBU) stieg um 22 % gegenüber dem vorigen Dezember auf 4.291 US-Dollar, Ford kletterte sogar 34 % auf 4.190 Dollar. Auch wenn GMs Anstieg in Prozenten lediglich bei 14 % gegenüber dem Vorjahr lag, war doch die Summe noch einmal höher als bei der Konkurrenz – 4.611 Dollar. Der Vorbehalt hier ist, dass der Grund für den Anstieg wohl darin lag, dass jede Menge Pick-Up Trucks verkauft wurden. Diese Fahrzeugklasse erzielt einfach höhere Verkaufspreise und benötigt deswegen auch höhere Kaufanreize. Dennoch: So ein branchenweiter Anstieg von 20 % ist etwas, worauf Anleger im Jahr 2017 gut und gerne verzichten können.

Automotive News zitiert Tim Fleming, einen Analysten bei Kelley Blue Book: „Die verstärkten Kaufanreize haben nicht dazu geführt, dass mehr abgesetzt wurde, während das Inventar anstieg zu wachsen. Mehr und mehr gebrauchte Fahrzeuge sorgen für Druck. Wir erwarten, dass die Hersteller Anfang des Jahres die Produktion zurückfahren, um der geringeren Nachfrage der Kunden gerecht zu werden und um die Kaufanreize zurückzuschrauben.“

Die Autobranche wird dieses Jahr vielleicht keine neuen Rekordzahlen vorlegen können, und sollte die Nachfrage weiter sinken, könnte dies die Hersteller unter Druck setzen, ihren Marktanteil zu verteidigen, indem sie weiter Kunden gewinnen. Als Investor wird man unbedingt ein Auge auf dem Inventar haben müssen und hoffen, dass es sich näher an die 60-Tage-Grenze bewegt und dass die Kaufanreize gegenüber dem Jahr 2016 eher sinken. Sollte dies der Branche gelingen, dann dürfte 2017 für alle Beteiligten ein weiteres recht profitables Jahr werden. Wenn nicht, dann dürfte sich die Wall Street bestätigt fühlen, die die Hersteller aus Detroit eher gering bewertet.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Ford und General Motors. The Motley Fool empfiehlt Ford.

Dieser Artikel von Daniel Miller erschien am 19.1.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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