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Apples „Superzyklus-Problem“

Bildquelle: Pixabay/PeterDargatz

Im Laufe dieses Jahres wird Apple (WKN:865985) aller Voraussicht nach neue Smartphones, die – einigen Analysten nach – den „Superzyklus“ ankurbeln sollen, auf den Markt bringen. Dies bedeutet nichts anderes als eine grundlegende Erneuerung des Smartphones, die zu einer deutlichen Beschleunigung des Absatzwachstums führen sollte.

Der letzte Superzyklus war der iPhone-6-Zyklus. Apple war recht spät dran, einen Fuß in den Markt der Großbildschirm-Smartphones zu setzen, was zu einem großen Nachholbedarf bei der Nachfrage für iPhones mit großem Bildschirm geführt hat. Als Apple Ende 2014 endlich zwei Großbildschirm-Smartphones auf den Markt gebracht hat, verzeichnete das Unternehmen deutliche Anstiege beim Absatz sowie durchschnittlichen Verkaufspreis.

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Nach diesem Superzyklus waren die Absatzzahlen der iPhone-6s-Reihe eher schwach und sicherlich ein Grund dafür, dass das Unternehmen zum ersten Mal einen im Jahresvergleich rückläufigen iPhone-Umsatz verzeichnete. Die iPhone-7-Reihe startete zunächst wirklich gut. Nun, wo negative Supply-Chain-Daten vermeldet werden, schrauben jedoch mehrere Analysten ihre Prognosen für das neuste Smartphone des Unternehmens deutlich zurück.

So hat die Apple-Optimistin Katy Huberty von Morgan Stanley beispielsweise gerade ihre iPhone-Umsatzprognosen für das aktuelle Geschäftsjahr aufgrund „einer schwächeren iPhone-7-Nachfrage“ gesenkt (Umsatzrückgang von 7 %, teilweise kompensiert mit einem Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises um 4 %; zudem merkt sie an, dass sich das iPhone 7 Plus besser schlägt).

Wie viele andere Börsenanalysten rechnet auch Huberty damit, dass die Ende des Jahres auf den Markt kommenden iPhones den Umsatz – ähnlich wie der iPhone-6-Superzyklus – ankurbeln werden. Huberty erwartet für das Geschäftsjahr 2018, dass Apple 253 Mio. iPhones verkaufen (ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 20 %) und der durchschnittliche Verkaufspreis um 6 % steigen wird.

Bei all diesem Gerede um die Superzyklen frage ich mich jedoch Folgendes: Findet Apple einen Weg, Absatz- und Umsatzzahlen auch zwischen diesen sogenannten Superzyklen zu steigern?

Superzyklen durchbrechen

Die harte Realität ist aber, dass der Hauptgrund für das Entstehen dieser Superzyklen Apples Vorgehensweise bei der Produktentwicklung ist, die dazu führt, dass das Unternehmen Smartphones herausbringt, die sich zwei Generationen lang optisch sehr einander ähneln (im Falle des iPhone 6, 6s und 7 sogar drei Generationen).

Dies soll auf keinen Fall Apples harte Ingenieurskunst schlechtreden. So war das iPhone 6s beispielsweise eine deutliche Verbesserung zum iPhone 6, genauso wie das 7 deutlich besser ist als das 6s.

Die Technik in Apples jüngsten Mobiltelefonen ist erstklassig – die Bildschirme sind exzellent, die Anwendungsprozessoren sind denen der Konkurrenz um Generationen voraus und vieles mehr – aber die Smartphones der vergangenen Jahre ähneln sich optisch einfach zu sehr.

Das Problem ist Folgendes: Weiß der durchschnittliche iPhone-Käufer die ganze harte Ingenieursarbeit, die im neusten iPhone steckt, wirklich zu schätzen?

Kümmert es den Durchschnittsverbraucher wirklich (und das ist der Hauptpunkt), dass der Chip im Innenleben des iPhone 7 dem des iPhone 6 um Jahre voraus ist? Vermutlich nicht. Aber dies gehört zu der Art von Dingen, die Verbraucher anfangen zu schätzen, wenn sie sich ein neues Smartphone aus anderen Gründen zulegen (wie beispielsweise aufgrund des „Mir gefällt, wie es aussieht“-Gedanken).

Bildquelle: APPLE.

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Verbraucher scheinen sich zu Geräten hingezogen zu fühlen, die etwas dünner sind als die aktuellen iPhone-Modelle. Außerdem scheinen gewölbte Displays voll im Trend zu liegen. Auch OLED-Bildschirme werden zunehmend beliebter – auch ohne gewölbtem Display.

Gerüchten zufolge soll Apples nächste iPhone-Generation genau diesen ästhetischen und technischen Wünschen der Verbraucher nachkommen. Und genau deshalb setzen so viele nun auf den nächsten Superzyklus.

Die Einführung dieser neuen Features wird Apple nicht nur helfen, aktuelle iPhone-Nutzer davon abzuhalten, zur Konkurrenz überzulaufen, sondern sie könnten auch die Gunst der Verbraucher, die Apple aufgrund der fehlenden „Super“-Features und -Optik den Rücken gekehrt haben, wiederzugewinnen.

In anderen Worten: Es könnte so laufen wie damals, als Apple endlich größere iPhones eingeführt hat.

Nun sollte es ziemlich klar sein, wie Apple die Superzyklen durchbrechen kann – es muss ästhetische Designänderungen in geringeren Abständen vornehmen. Ein neuer ästhetischer Anstrich alle zwei Jahre war schon ziemlich grenzwertig. Kunden dann aber sogar drei Jahre hängen zu lassen, ist deutlich zu lang.

Es muss nicht jedes Mal eine grundlegende Neuerfindung des Designs sein, aber die Änderungen sollten dem durchschnittlichen Smartphone-Käufer schon auffallen.

Wenn Apple das schafft, könnte dem Konzept der Superzyklen – und auch den damit einhergehenden unbequemen Boom/Bust-Zyklen, die Apples Geschäft viele Jahre lang zugesetzt haben – endlich ein Ende gesetzt werden.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Apple. The Motley Fool hält folgende Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 17.1.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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