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Gazproms 40 %-Rally könnte dieses Jahr weitergehen

Foto: Pixabay, anita_starzycka

Seit Anfang 2016 ist die Aktie von Gazprom (WKN: 903276) um über 40 % gestiegen und dabei ist nicht einmal mit einberechnet, dass Aktionären auch noch eine dicke Dividende ausgezahlt wurde.

Natürlich kann niemand sicher wissen, ob die Rally 2017 weitergeht, aber wenn ein paar Dinge richtig laufen, wären zumindest Gazproms geschäftliche Aussichten ein guter Grund dafür.

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Nordstream 2 ist das entscheidende Megaprojekt

Dieses Jahr dürfte sich sehr wohl entscheiden, wie es um das Megaprojekt Nordstream 2 steht. Der Plan ist die bereits ausgelastete erste Nordstream-Pipeline um eine zweite Pipeline zu erweitern, sodass Gazprom viel mehr Gas aus Russland liefern kann. Der europäische Markt braucht dringend mehr Gas, vor allem um in seinem Energiemix auf Kohle und Atomkraft verzichten zu können. Gazprom würde auch gerne mehr liefern, denn an günstig zu produzierendem Gas mangelt es den Russen nicht. Ein erfolgreiches Nordstream 2 würde also riesige zusätzliche Umsätze und ziemlich sicher auch höhere Gewinne bedeuten.

Die ersten Weichen für das Projekt werden bereits gestellt und man verteilt schon Aufträge an Partnerunternehmen. Laut Gazprom könnte der Bau Anfang 2018 beginnen und 2019 bereits das erste Gas fließen, wenn da bloß nicht die politischen Streitereien wären.

Die Politik mischt hier kräftig mit

Momentan hängt das Projekt nämlich in einer merkwürdigen Schwebe. Vor allem die EU stellt sich noch immer dagegen, da man Abhängigkeit von Russland befürchtet. Man will nicht zu abhängig von einem großen Erdgaslieferanten sein, der am Ende vielleicht die Preise diktieren könnte. Experten halten aber dagegen, dass Europa auch mit Nordstream 2 ausreichend diversifizierte Bezugsquellen hätte. Nicht zuletzt da Flüssigerdgas eine zunehmend umsetzbare Alternative zu den bestehenden großen Pipelines darstellt und die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten stark verringert.

Deswegen sind sowohl die Bundesregierung, als auch eine Vielzahl von europäischen Großunternehmen wie BASF, Shell und OMV (WKN: 874341) Befürworter der neuen Pipeline. Hier werden ähnlich wie bei Gazproms eigenen Vorbereitungen bereits Nägel mit Köpfen gemacht. So hat der österreichische Energiekonzern OMV erst vor kurzem ein milliardenschweres komplexes Tauschgeschäft mit Gazprom beschlossen, das die Geschäftsaktivitäten der beiden Unternehmen näher verbindet. OMV erhält Anteile an einem westsibirischen Öl- und Gasfeld, wofür Gazprom Anteile an Förderaktivitäten in der Nordsee erhält. Es sieht also so aus, als ob trotz politischer Machtspielchen der Prozess schon voll im Gange ist.

Günstige Gaspreise sind bei aktuellen Kursen kein Problem

Die letzte Hürde dürfte dieses Jahr der anhaltend niedrige Öl- und Gaspreis sein. Allerdings ist das ein weniger großes Problem, als es zunächst den Anschein haben mag. Ein niedriger Gaspreis ist wahrscheinlich bei Gazprom schon eingepreist, schließlich ist die Aktie nur noch circa ein Viertel von dem wert, was man 2008 für sie gezahlt hat. Selbst noch niedrigere Preise könnte die Aktie zur aktuellen Bewertung rechnerisch gesehen problemlos ertragen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist derzeit bei 5 und falls die Dividende dieses Jahr so hoch wie im letzten ausfällt würde sie Anlegern zu aktuellen Kursen eine Rendite zwischen 4 bis 5 % liefern. Das ist eine Value-Aktie, wie sie im Buche steht. Natürlich haben Anleger aber gute Gründe für ihre Skepsis und jeder muss am Ende selbst entscheiden, für wie gefährlich er politische Machtspielchen und den Gaspreisverfall hält. Eine weitere Rally ist durchaus möglich, aber die Risiken sind groß.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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