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10-Punkte-Checkliste: So bewerten Anleger ihr Portfolio richtig!

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Als kluger Investor sollte man regelmäßig sein Portfolio unter die Lupe nehmen, anstatt einfach nur abzuwarten, ob es wächst oder schrumpft. Hier sind 10 wichtige Fragen, die du dir bei der Bewertung deines Portfolios stellen solltest. Wenn du gute Antworten auf diese Fragen findest, stehen guten Investitionsergebnissen nichts mehr im Weg.

Bildquelle: GETTY IMAGES.

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1. Hast du hochverzinsliche Schulden? Wenn du beispielsweise hohe Kreditkartenschulden hast, solltest du dich nicht auf dein Aktienportfolio konzentrieren, sondern stattdessen deine gesamte Aufmerksamkeit auf die Abzahlung deiner Schulden richten. Hochverzinsliche Schulden sind wie entgegengesetztes Investieren: Du kannst mit Aktien eine jährliche Rendite von 10 % einfahren, wenn aber gleichzeitig eine genau so hohe Zinsbelastung auf deine Verbindlichkeiten anfällt, hast du wenig davon.

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2. Befinden sich in deinem Portfolio kurzfristige Geldanlagen? Du solltest nur langfristiges Kapital in Aktien parken, da es dort in der Regel mehrere Jahre verbleibt. Investiere nur Geld in Aktien, das du in nicht früher als 5 oder sogar 10 Jahren brauchst.

3. Zahlst du hohe Gebühren? Gebühren spielen eine größerer Rolle, als du glaubst. Bei Investmentfonds solltest du auf No-Load-Funds und niedrige Kostenquoten (jährliche Gebühren) achten. Wenn bei einer Investition von 100.000 Euro Gebühren von 1 % oder 2 % anfallen, verlierst du jährlich 1.000 bzw. 2.000 Euro. Wenn du regelmäßig Aktien handelst und 20 Euro – und nicht 7 oder sogar weniger, wie es heutzutage viele gute Brokerhäuser anbieten – pro Trade bezahlst, verlierst du jedes Mal mindestens 13 Euro. Bei 100 Trades im Jahr kommt man so schnell auf 1.300 Euro.

 Gebühren können deine Renditen enorm schmälern. Bildquelle: Getty Images.


Gebühren können deine Renditen enorm schmälern. Bildquelle: Getty Images.

4. Handelst du regelmäßig? Für die besten Ergebnisse sollte man nicht regelmäßig handeln. Informiere dich ausreichend, finde die vielversprechendsten Investitionen und versuche dann, langfristig an ihnen festzuhalten. Häufiges Handeln führt zu hohen Gebühren. Außerdem werden in den USA beispielsweise kurzfristige Gewinne viel höher besteuert als Gewinne auf Anlagen, die länger als ein Jahr gehalten werden. Viele großartige Unternehmen durchlaufen gelegentliche Schwächephasen, aber langfristig sollten sie Investoren belohnen.

5. Ist dein Portfolio diversifiziert? Setze nicht alles auf ein Pferd. Es ist sehr gefährlich, wenn das Unternehmen, für das man selbst arbeitet, den Großteil seines Portfolios ausmacht. Auch wenn du dich mit diesem Unternehmen auskennst wie kein Zweiter, gibt es kaum eine Aktie, die unantastbar ist. Dein täglicher Lebensunterhalt hängt bereits von diesem Unternehmen ab. Es ist einfach zu riskant, wenn du ausschließlich ihm noch deine Rente anvertraust. Versuche, Aktien oder Fonds zu halten, die eine Reihe an verschiedenen Branchen und sogar Länder abdecken. Wenn du beispielsweise besonders großes Vertrauen in eine bestimmte Branche hast und dein Portfolio mit Unternehmen aus diesem Segment vollpackst, könntest du – wenn diese Branche in eine Krise rutscht – ziemliche Probleme bekommen. Denk an die Kreditkrise vor einige Jahren, die viele Finanzdienstleistungsunternehmen ruiniert hat.

6. Kannst du das Geschäftsmodell jedes deiner Unternehmen erklären? Kaufe nicht einfach Aktien eines Unternehmens, worüber du nur kurz etwas gelesen hast. Um beste Ergebnisse zu erzielen, solltest du dich mit potenziellen Käufen eng auseinandersetzen und sichergehen, dass du genau verstehst, wie diese Unternehmen Geld machen. Generiert dein Unternehmen Erträge aus der Lizensierung seiner Technologie? Aus dem klassischen Einzelhandel? Oder erhebt es eine Gebühr auf elektronische Transaktionen? Je besser du die Wettbewerbsposition, die Stärken, Schwächen und Herausforderungen eines Unternehmens verstehst, desto besser weißt du, wann und ob du zuschlagen solltest.

7. Bist du über jedes deiner Unternehmen auf dem Laufenden? Informiere dich nicht nur dann über ein Unternehmen, wenn du es kaufst, sondern halte dich stets über deine Anlagen auf dem Laufenden — zumindest alle drei Monate, wenn Unternehmen in der Regel ihre Quartalsberichte veröffentlichen. Verfolge auch die mediale Berichterstattung zu deinen Anlagen. Du kannst beispielsweise für jede deiner Unternehmen automatische News-Meldungen abonnieren. Schließlich willst du nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn es plötzlich schlecht um deine Anlage steht.

8. Hat dein Portfolio langfristig zugelegt? Du solltest in regelmäßigen Abständen die Performance deines Portfolios begutachten, um sicherzugehen, dass es wächst und nicht schrumpft. (Natürlich kann es schrumpfen, wenn der Gesamtmarkt in jüngster Zeit eingebrochen ist.) Wenn dein Portfolio allerdings über einen Zeitraum von mehreren Jahren nicht zugelegt hast, musst du deine Anlagestrategie überdenken.

 Bildquelle: Getty Images.


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9. Schlägst du Benchmarks? Dein Portfolio sollte nicht nur wachsen, sondern auch besser abschneiden als marktübliche Benchmarks. Wenn du bedenkst, dass du auch einfach in einen gebührengünstigen Indexfond investieren kannst, wie z.B. in den SPDR S&P 500 ETF (WKN:A1JULM), der dein Kapital auf 80 % aller US-Branchen diversifiziert, sollte dein Portfolio idealerweise besser abschneiden als der S&P 500. Wenn nicht, wärst du besser dran, einfach nur in den Indexfond zu investieren.

10. Stützen deine Entscheidungen auf Vernunft oder Emotionen? Schließlich solltest du darauf achten, wie du deine Investitionsentscheidungen triffst. Kaufst du bestimmte Aktien oder Fonds aus Gier, da deren Kurse jüngst in die Höhe geklettert sind? Das kann ziemlich gefährlich sein, da die Aktien nun unter Umständen überbewertet sein und bald fallen könnten. Verkaufst du Anlagen, wenn sie – oder der gesamte Markt – auf Talfahrt sind? Furcht kann dich dazu bringen, Verluste oder Gewinne dramatischer einzuschätzen, als sie es in Wirklichkeit sind. Lies viel und halte dich über das Investieren auf dem Laufenden. Wenn du dich mit den Philosophien und Strategien von erfolgreichen Investoren beschäftigst, kannst du dir eine vernünftige Perspektive aneignen und rationale Entscheidungen treffen. So muss man beispielsweise auf gelegentliche Markteinbrüche vorbereitet sein und sie aussitzen können. Idealerweise kauft man weitere Aktien, wenn der Kurs niedrig ist.

Wenn du dir regelmäßig Fragen, wie die oben aufgeführten, stellst – und gute Antworten parat hast, kannst du ein besserer Investor werden und die Performance deines Portfolios ankurbeln.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Selena Maranjian auf Englisch verfasst und am 15.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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