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Depot-Absicherung: Jetzt werden exotische Optionsscheine interessant

Harlekinkrabbe (Cardisoma armatum)
Harlekinkrabbe, Quelle: Maciek Stanikowski, Wikimedia Commons

Auf die BREXIT- und Trump-Rallyes folgte die ebenso kuriose Renzi-Rallye und trieb den DAX endlich mal wieder über die Marke von 11.000 Punkten. Da kann manch ein Anleger kalte Füße bekommen.

Aber einfach so alles verkaufen kommt für langfristig orientierte Anleger nicht in Frage. Ich war deshalb neugierig, wie ich mein Depot kostengünstig gegen einen Seitwärts- oder Bärenmarkt absichern kann. Eine einfache Möglichkeit, die mir ins Auge gefallen ist, sind StayLow-Optionsscheine. Lies hier, was du dazu wissen musst.

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Optionsscheine und Derivate sind nicht nur für Zocker

Nur wer die Gefahr des Totalverlusts kennt und sich börsentermingeschäftsfähig erklären lässt, darf Finanzprodukte wie Optionsscheine oder Hebelpapiere nutzen. Dabei sind diese keineswegs ausschließlich für risikobereite Trader da. Genauso wichtig ist die entgegengesetzte Funktion. Geschickt ausgewählt, kannst du mit nur einem einzigen Wertpapierkauf dein Depot zumindest teilweise absichern. Das spart eine Menge Transaktionskosten.

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Put-Optionsscheine, Discount-Puts, Turbo-Puts und einiges mehr. Je nachdem, welche Markterwartung du hast, eignet sich die eine oder die andere Variante besser, denn jede hat ihre Vor- und Nachteile.

Womit wir 2017 rechnen müssen

Das kommende Börsenjahr wird sicherlich weiterhin vom politischen Geschehen und den Zentralbanken geprägt sein, insbesondere in den ersten Monaten. Donald Trump wird planmäßig im Januar die Präsidentschaft übernehmen und auch in Europa geht es weiterhin drunter und drüber.

Was die Auswirkungen auf Wirtschaft und Unternehmen sein werden, ist kaum absehbar. Aktuell scheinen die meisten Anleger einfach froh zu sein, dass trotz der kontroversen Wahlergebnisse die Welt nicht untergegangen ist.

Nach dem starken Anstieg der letzten Tage sehe ich drei grundsätzliche Szenarios für die nächsten 12 Monate:

1) Crash und Bärenmarkt (schlechter als -10 %)

Krisen, die mit voller Wucht auf die Aktienmärkte durchschlagen, sind jederzeit möglich. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass im Schnitt alle 5 bis 10 Jahre ein ausgeprägter Bärenmarkt auftritt. Seit 1959 war die Jahresperformance des DAX zwölfmal schlechter als minus 10 % (siehe nachfolgende Chart-Darstellung), zuletzt 2011 mit minus 15 %.

Erstellt von Ralf Anders

Häufigkeitsverteilung der DAX-Jahresperformance. Eigene Darstellung des Autors

Der letzte heftige Crash nahm Ende 2007 seinen Lauf, 2008 ging es 40 % runter. Heißt das aber, dass wir uns der nächsten Krise unweigerlich nähern? Nicht unbedingt. Ich sehe es so: Beim Roulette steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Schwarz kommt, niemals – selbst wenn zuvor 10-mal Rot an der Reihe war.

Ebenso sollte sich die Crash-Wahrscheinlichkeit nach jedem Jahr, in dem nichts Einschneidendes passiert ist, erneut auf dem gleichen Niveau befinden. Baisse-Phasen müssen wir in unserer langfristigen Anlagestrategie berücksichtigen, aber konkret vorhersagbar sind sie kaum.

2) Boom und Bullenrallye (besser als +20 %)

Es kann auch ganz anders kommen. Wenn sich einige Brandherde stabilisieren und wichtige Krisen-Länder wieder in die Wachstumsspur kommen, dann gibt es viel Platz nach oben und es könnten neue Allzeithochs jenseits der 12.400 Punkte ins Visier genommen werden.

Immerhin 18-mal seit 1959 konnten sich Aktionäre über Anstiege von mehr als 20 % freuen. 1985 sprangen sogar 66 % heraus. Im Extremfall entsteht eine Mischung aus sich verbessernden Marktbedingungen und Investoren-Euphorie, sodass sogar 20.000 Punkte nicht auszuschließen sind (siehe mein Artikel vom 22.10.2016).

Ich sehe jedenfalls durchaus gute Chancen, dass 2017 ein rosiges Jahr für Aktionäre wird.

3) Drama und Seitwärtsmarkt (-10 bis +20 %)

Am wahrscheinlichsten ist aber wohl, dass sich der DAX weiterhin die meiste Zeit im Bereich von 10.500 bis 12.000 bewegt. Die Argumente für Auf- und Abschwung halten sich meines Erachtens in etwa die Waage; Drama, Hoffnung und Ernüchterung dürften sich auch 2017 abwechseln.

Dass wir am ehesten eine auf Jahressicht stabile oder leicht positive Entwicklung sehen werden wird auch von der Historie gestützt: Seit 1959 lag der DAX 13-mal zum Jahresende einstellig im Plus. In fast der Hälfte der Fälle kam ein moderates Ergebnis zwischen -10 % und +20 % heraus.

Auf dieser Basis können wir eine Absicherungsstrategie entwickeln.

So funktionieren StayLow-Optionsscheine

Mit normalen Put-Optionsscheinen kann man zwar schön Risiko aus dem Depot nehmen, aber diese gewinnen nur an Wert, wenn es auch tatsächlich signifikant nach unten geht. In Seitwärtsphasen verlieren sie hingegen. Sie sind daher am nützlichsten bei Übertreibungen. Diese Situation sehe ich aber im Moment noch nicht.

So genannte StayLow-Optionsscheine stellen eine interessante Alternative dar. Diese bezahlen einen Fixbetrag, wenn eine bestimmte Schwelle während der Laufzeit nicht überschritten wird. An jedem Tag, an dem nicht viel passiert oder es nach unten geht, gewinnen diese Papiere an Wert.

Möglich wäre die Absicherung des gesamten Jahres 2017, aber ich persönlich finde, dass gerade die nächsten 3 bis 6 Monate richtungsweisend sind. Deshalb habe ich Papiere mit kürzerer Laufzeit in meine engere Auswahl genommen, um mit etwas weniger Sorgen durch diese kontroverse Phase zu kommen. Bei der Schwelle achte ich auf ausreichend Abstand, sodass übliche Kursschwankungen erst mal keinen Schaden anrichten können.

Das Ergebnis

Damit erziele ich die folgende komfortable Situation für die drei Szenarien:

  1. Bärenmarkt/Crash: „Trostpflaster“, teilweiser Ausgleich der Buchverluste (die man ja nicht realisieren muss)
  2. Bullenrallye: „Totalverlust“, aber dafür gewinnt das Aktiendepot überraschend viel an Wert
  3. Seitwärtsmarkt: „Renditebooster“ – wenig Bewegung im Aktiendepot, aber Optionsschein sorgt für schöne Zusatzrendite

Wie gut zu sehen, bringt ein solches Derivat nicht nur Stabilität ins Depot, sondern trägt auch mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Gesamtperformance bei.

Eine Sache will ich dir aber nicht verschweigen: Wenn es ganz dumm kommt, dann ärgere ich mich, nämlich dann, wenn die Schwelle an einem Tag knapp gerissen wird und der Markt danach einbricht. Wie wir uns gegen solche Kurskapriolen absichern können, ist eine andere Geschichte.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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