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Wie man sein Leben ruiniert

Foto: Pixabay, Wokandapix

Es gibt einen Satz, der fast meine gesamte Denkweise über das Investieren bestimmt: Es ist leichter und weiter verbreitet, mit deinem Geld dumme Sachen zu machen als Schlaue.

Dieser Satz hat etwas Wahres: Wenn du besser im Umgang mit Geld werden willst, solltest du mehr Zeit damit verbringen, Leute zu beobachten, die gescheitert sind, als Leute, die erfolgreich waren. Dort kannst du schnell bedeutungsvolle Lektionen lernen, die du selbst anwenden kannst. Du wirst dabei größere Fortschritte machen, wie du Fehler vermeidest, als wenn du versucht, den Erfolg zu kopieren.

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Die gute Nachricht ist, dass es genug Fehler gibt, von denen du lernen kannst. 2010 stellten genauso viele Leute einen Insolvenzantrag wie einen Bachelor-Abschluss erhielten (1,6 Millionen). Die Hälfte der Amerikaner kann innerhalb von 30 Tagen keine 2.000 US-Dollar aufbringen, sollte ein Notfall eintreten. Der durchschnittliche Investor erreicht nicht einmal die halbe Leistung des Marktes.

Hier erzähle ich, was ich aus den Fehlern gelernt habe, wie du dein finanzielles Leben am einfachsten ruinierst.

1. Riskiere, was du brauchst, um zu erlangen, was du nicht brauchst.

Warren Buffett wurde einst von einer Gruppe milliardenschwerer Hedgefonds-Manager verspottet, die alles investiert und verloren hatten.

„Um Geld zu verdienen, das sie nicht hatten und nicht brauchten, riskierten sie, was sie hatten und brauchten“, sagte er. Und das ist dumm. Es ist einfach nur dumm. Wenn du etwas riskierst, was dir wichtig ist, um etwas zu erlangen, was unwichtig ist, dann ist das nicht sinnvoll.

Trotzdem tun dies eine Menge Leute. Der Psychologe und Nobel-Preisgewinner Daniel Kahneman ging einst zu seiner Finanzberaterin und sagte ihr, dass er nicht reicher werden wolle. Er hätte genug Geld und müsste nicht das riskieren, was er hat und braucht, um mehr zu erlangen, was er nicht benötigt. Die Beraterin sagte laut Kahneman „Ich kann mit Ihnen nicht arbeiten“. Daraufhin ging er.

Dies funktioniert in beide Richtungen. Es wurde mehr Geld verloren, indem versucht wurde Marktabstürze vorherzusagen und zu vermeiden, anstatt diese auszusitzen. Junge Investoren können ihr finanzielles Leben ruinieren, indem sie das riskieren, was sie benötigen – nämlich die langfristigen Erträge des Marktes – um etwas zu erlangen, was sie nicht benötigen: ein stabiles Portfolio.

2. Binde deine Erwartungen an die erfolgreichsten Leute, die du kennst

Die beste Erklärung, die ich gehört habe, warum wir einen Blase bei den Konsumentenschulden haben, ist die: Eine kleine Gruppe reicher Leute hob die Erwartungen jedermanns an. Diese Leute haben jedoch ein geringeres Einkommen und mussten Schulden aufnehmen, um mit den Reichen schrittzuhalten. „Trickle-Down-Ökonomien können zwiespältig sein“, schrieb Joseph Stiglitz. „Aber Trickle-Down-Verhalten ist sehr real.“

Deine Lebensqualität hängt davon ab, wie gut du diese Falle umgehst.

Der erste Schritt ist, zu erkennen, dass die Korrelation zwischen Geld und Glück viel geringer ist als gedacht. Der zweite Schritt ist, zu erkennen, dass Wohlstand das Geld ist, was du gespart hast. Er ist das, was Leute nicht sehen, nicht die Dinge, die du gekauft hast, weil andere es haben. Schritt drei ist, zu erkennen, dass es unglücklich machen kann, wie ein Tier zu arbeiten, um mehr Geld zu verdienen. „Mein einziges Erfolgsmaß ist, wie viel Zeit ich zum Totschlagen habe“, sagte Nassim Taleb.

3. Eine Lebenserwartung von Jahrzehnten zu haben, aber einen Horizont von Minuten

1940 hatte ein 50-Jähriger eine Lebenserwartung von weiteren 21,9 Jahren. Die Haltedauer von Aktien betrug im Durchschnitt sieben Jahre. 2010 hatte ein 50-Jähriger eine Lebenserwartung von weiteren 29,6 Jahren, aber eine Aktie wurde im Schnitt weniger als eine Woche gehalten.

Frank Partnov schrieb in seinem Buch „Wait: The Art and Science of Delay“:

Aufgrund der Geschwindigkeit des modernen Lebens tendieren die meisten von uns dazu, zu schnell zu reagieren. Wir nehmen uns nicht genug Zeit, um über die immer komplexer werdenden Herausforderungen nachzudenken. Technologie umgibt uns, macht uns schneller. Wir fühlen jeden Tag den Druck, sowohl auf Arbeit als auch zu Hause. Die erfolgreichsten Manager jedoch nehmen sich so viel Zeit wie nötig, bevor sie handeln. Selbst dann, wenn die Entscheidung drängt. Manche scheinen sogar die Zeit zu verlangsamen. Für gute Entscheider ist Zeit flexibler als für ein Metronom oder eine Atomuhr.

Kahneman antwortete auf die Frage, warum Leute irrationale Entscheidungen treffen, einst: “Dies liegt daran, dass die lange Frist nicht die Zeit ist, in der das Leben stattfindet.” Es wird in der kurzen Frist gelebt. Da die meisten Leute eher in der kurzen Sicht leben, gibt es hier die größte Konkurrenz. Da sie so wettbewerbsintensiv ist, ist es schwer, darin vorranzukommen.

4. Alles im Blick halten

Laut dem Investor Jim O´Shaughnessy, führte Fidelity Investments eine Studie durch, um zu untersuchen, welche Investoren von Fidelity am besten abschnitten.

Der Gewinner?

„Die Konten von Leuten, die vergessen hatten, dass sie ein Konto bei Fidelity hatten“, sagte O´Shaughnessy.

Diese Leute kümmerten sich nicht um ihre Konten. Sie kauften nicht, verkauften nicht, passten nicht an und optimierten nicht.

Im Gegensatz dazu haben viele Studien gezeigt, dass die, die häufig handeln, mit Abstand am schlechtesten abschneiden.

Eine gesunde Ignoranz ist eine der wirksamsten Waffen beim Investieren. Beim Investieren geht es darum, deine Gefühle zu kontrollieren. Je mehr Aufmerksamkeit du jedem Detail schenkst – was macht der Markt, wie geht es der Wirtschaft, was sagen andere, was tun andere – desto mehr kannst du dir in deinem Kopf zusammenbasteln, was du glauben willst. Damit hast du weniger Kontrolle über deine Gefühle.

Arbeite fleißig, gib wenig aus, spare die Differenz, investiere klug, lass deine Anlagen in Ruhe. Es ist nicht so schwer. Wir machen es uns nur schwerer, als es sein muss. Zu viel Aufmerksamkeit auf Details zu verschwenden, ist einer der Hauptübeltäter.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Dieser Artikel wurde von Morgan Housel auf Englisch verfasst und am 14.10.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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